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Unmut an der Hamburger Grünen-BasisWat mutt, dat mutt

Die wahrscheinliche Genehmigung des Kohlekraftwerks Moorburg sorgt für Unmut an der grünen Basis. Aber gefährdet scheint die Koalition nicht.

Offenbar sind manche Öko von den Grünen enttäuscht. Bild: dpa

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57 Kommentare

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  • E
    emil

    falls es tatsächlich juristisch unvermeidbar sein sollte (mal hypothetisch angenommen), das kraftwerk zu bauen, könnte man ja z.b. sehr hohe abgaben auf flusserwärmung und emissionen erheben, und diese gesetze schon vorher erlassen, so dass es vielleicht aus kostengründen nicht gebaut wird.

     

    außerdem sollte die gal einfach ihr wort halten und wenn moorburg unvermeidbar ist, die koalition beenden. sonst machen sie sich bei sehr vielen einfach unglaubwürdig und dieser schaden ist sicher größer, als die paar dinge, die sie vielleicht in der koalition noch durchsetzen können, vermute ich.

     

    ansonsten bin ich für gebäudesanierung in richtung nullenergiehaus,

    vgl. aktuell dazu: http://www.das-energieportal.de/startseite/nachrichtendetails/datum/2008/09/29/eintrag/ziel-solaren-bauens-ist-die-nullenergiebilanz-von-gebaeuden/

    und windräder vor nordsee- und ostseeküsten, von der normandie bis helsinki, dazu um die britischen inseln herum, auch vor norwegen etc.

    außerdem thermische brennspiegel-solarkraftwerke in südeuropa, sowie den wüsten afrikas etc.

  • A
    Axel

    Zum Weiterlesen dazu Pressemitteilung von ROBIN WOODvom 19.09.08:

     

    Genehmigung für Kohlekraftwerk Moorburg wäre klimapolitische Bankrotterklärung

     

    http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=339187

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    GRÜNE Agenda 2030 für eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft

     

    ---------------------

     

    Politik hat die Aufgabe das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang bringen. Dafür braucht es einen langen Zeithorizont - sagen wir einmal das Jahr 2030. Dann hätten wir auch das 50. Jubiläum der GRÜNEN.

     

    Was ist wünschenswert?

     

    Eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft.

     

    Dafür brauchen wir Ökoabgaben (z.B. auf CO2) und Ökoboni, die pro BürgerIn rückvergütet werden.

     

    Wir brauchen aber auch ein globalisierungstaugliches Steuersystem. Wir müssen die Einkommen erst dann besteuern, wenn sie ausgegeben werden. Wir brauchen simultan zur der Einführung von Ökoabgaben und Ökoboni den schrittweisen Wandel zu einem konsumbasierten Steuersystem ins Form höherer MwSt-Sätze. EU-weit sind schon 25% möglich und in Schweden und Dänemark schon Realität. Damit dies sozialgerecht geschieht, brauchen wir einen MwSt-Bonus der an alle BürgerInnen über ihre neuerdings eingeführte persönliche Steueridentifikationsnummer ausgezahlt wird. Man könnte diesen MwSt-Bonus auch als bedingungsloses Grundeinkommen bezeichnen.

     

    Ein Effekt ist, dass durch einen höheren MwSt-Steuersatz auch die nach Deutschland bzw. Hamburg eingeführte Kohle mit einer höhere Einfuhrumsatzsteuer belegt wird. Höhere Preise führen zum sparsameren Umgang mit Ressourcen. Der soziale Ausgleich erfolgt durch Ökobonus und MwSt-Bonus.

     

    Globales Denken mit Hilfe der MwSt und lokales Handeln ebenfalls mit Hilfe der MwSt.

     

    Nun noch zu den Standorten Moorburg und Karlsruhe Rheinhafen für neue Kohlekraftwerke. Kohle als Massengut lässt sich am besten per Schiff verfrachten. Nun ist Hamburg nun einmal Deutschlands Tor zur Welt und der Rhein Deutschlands wichtigste "Wasserstraße". Dadurch werden diese Standorte verständlich. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir nicht auch mit Kohle befeuerte dezentrale Blockheizkraftwerke innerhalb eines integrierten Energiesparkonzepts haben sollten. Die GRÜNEN müssen bei Kohle nicht reflexartig schwarz sehen. Da heißt aber um den Ausstieg aus der Atomkraft nicht zu gefährden, müssen paradoxerweise womöglich ein paar Kohlekraftwerke neu und vor allem effizient gebaut werden.

     

    Bis zum Jahr 2030 sollte auch das Oligopol der der Stromanbieter zerschlagen sein und die Energieversorgung hauptsächlich durch miteinander vernetzte Stadtwerke gewährleistet werden. Das haben wir heute schon vor-bildlich bei der kommunalen Wasserversorgung.

     

    Das Stromnetz sollte deswegen wieder verstaatlicht werden. Auf dieser Basis kann sich auch mehr Wettbewerb entfalten.

     

    An der Universität Karlsruhe laufen Forschungen, wie durch Informatik kleine, dezentrale Kraftwerke zu virtuellen Großkraftwerken vernetzt werden können - unter Berücksichtigung des fotovoltaisch gewonnenen Stroms.

     

    Ich erlebe die GRÜNEN Senatorinnen Anja Hajduk und Christa Goetsch nicht als machtgeil, sondern als äußerst verantwortungsgewußt. Wer das Wünschenswerte mit dem Machbaren verbinden will - also Realträumer ist - und das wollen diese beiden, der muss dafür auch mit Macht ausgestattet sein.

     

    Deswegen ist die taz Headline treffend: Wat mutt, dat mutt.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • OH
    Oliver Hajunga

    Zu dem Text von Lukas muss ich was sagen:

     

    Es geht nicht darum sofort aus Kohle und Atom auszusteigen. Es geht darum, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen. Das ist ein Unterschied!

     

    Die Erneuerbaren Energien produzieren jetzt schon mehr Energie, als die bisher abgeschalteten AKWs. Man könnte den Atomausstieg also noch beschleunigen - ohne neue Kohlekraftweke bauen zu müssen. Und wenn das letzte AKW vom Netz ist, dann kommen nacheinander die Kohlekraftwerke dran. Da gibt es keine Stromlücke und es muss auch kein Strom importiert werden! Deshalb ist es absoluter Blödsinn neue Kohlekraftwerke zu bauen.

     

    Aber in Hamburg liegt es wohl wirklich nicht am fehlenden Willen, sondern an der rechtlichen Situation. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Bundestagswahl. Ich weiß nicht, ob es nach der Bundestagswahl zu einer Regierungsbeteiligung der Grünen kommt. Ich weiß auch nicht, ob ich auf dem entsprechenden Parteitag Delegierter bin. Aber ich weiß ganz genau, wenn im Koalitionsvertrag nicht vereinbart wird, dass in Deutschland keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen stimme ich nicht zu!!!

     

    Was die Linke betrifft, so will ich noch darauf hinweisen, dass diese Partei für Kohle ist. Mit Umweltpolitik haben die gar nichts am Hut!

     

    Grüne Grüsse.

     

    Oliver Hajunga

  • K
    Kalle

    zu lukas Kommentar:

    Das der Ausstieg aus beiden Technologien mit einem Ruck schwer möglich ist ist klar, aber man kann kleinere dezentrale Kraftwerke bauen um die Abwärme wenigstens durch Fernwärme nutzbar zu machen und nicht damit die Elbe aufzuheizen.

    Die Zeit der Großkraftwerke sollte vorbei sein. das macht die Sache nicht nur ökologischer, sondern auch gegen etwaige Angriffe von Terroristen immuner.

  • SL
    Sonnengebräunter Linksfahrer

    Vorweggenehmigung plus 1 Milliarde Regressforderungen plus Verfahrenshoheit für die Grünen. Tja, da muss man ein ziemlich kaltschnäutziger Politiker sein, um sowas in einer Demokratie abzuziehen. Allerdings, wie man an den Kommentaren sieht, gibt es immer auch eine breite Wählerschaft, die solches Verhalten goutiert. Wieder mal gilt: wir haben die Politiker, die wir verdienen.

     

    Grüße

  • BG
    Bernd Goldammer

    Warum ging Metzger? Weil er bereits weiß, wie die "Grüne Geschichte" zu Ende geht. Kleinbürger sind nun mal für den Sog der Macht besonders anfällig. Doch keine Verarmungs- Panik ihr Grünen Politiker! Metzger wird sich bald in der CDU hochgedient haben um für seine Jetzt-Noch- Grünen die Fortsetzung auf der Karriereleiter zu sichern. An ihren zielen sollt Ihr sie erkennen.

  • H
    Hajü

    Gut so, liebe taz´ler, dass ihr auf dem heutigen Titelblatt die Glaubwürdigkeit der Grünen in Frage stellt. Die Energiepolitik ist das zentrale Thema der nächsten Bundestagswahl für die Grünen. Da hat Moorburg einen so hohen symbolischen Stellenwert, dass eine Mitverantwortungen an dessen Bau zum politischen GAU für die Grünen insgesamt wird. Möglicherweise wird sich das in den Ergebnissen dieser Wahl nicht so auswirken, weil diejenigen, die dann nicht mehr Grün wählen, auch nicht die Linke oder eine andere Partei wählen, sondern einfach Nicht-Wähler werden. Die weitere Steigerung von Politikverdrossenheit nutzt aber nur den Extremisten jeglicher Coleur. Es sei bleibt dann nur die Hoffnung auf eine sich neu formierende und engagiert auftretende neue APO (Außer-Parlamentarische-Opposition).

  • M
    Michael

    Ohne die grüne Regierungsbeteiligung wäre doch Moorburg erst gar nicht mehr zur Debatte gestanden. Alle anderen Regierungen hätten ratzfatz die Genehmigung erteilt. Wenn die Genehmigung nicht verweigert werden kann, liegt das nicht an der GAL, sondern an den Rechtsgrundlagen. Ist es nicht absurd, dass im Wassergraben eines Eisbärengeheges keine Karpfen eingesetzt werden dürfen, weil der Eisbär diese fressen könnte und dies eine sinnlose Tötung von Wirbeltieren ist, während das massenhafte Schreddern von Fischen im Kühlsystem eines Kraftwerks nicht gegen den Tierschutz verstößt? In dieser Frage, wie auch beim Wasserrecht und dem Fakt, dass der CO2-Ausstoß kein Genehmigungskriterium ist, muss der Bundesgesetzgeber ran.

  • L
    lukas

    Es wird Zeit, dass sich die Grünen endlich von Träumereien verabschieden und pragmatisch vorgehen - und dieser Pragmatismus ist hier zum Glück zu beobachten! Es ist unmöglich, gleichzeitig aus Atom und Kohle auszusteigen. Diese Einsicht muss bei den Grünen einsetzen, und daraus müssen sich realpolitische Forderungen ergeben.

     

    Viel wichtiger ist doch, dass sich die Grünen in ihrer Machtposition für langfristige Ziele stark machen können! Mit kurzfristigen radikalen Entscheidungen ist doch niemand gedient und erreicht wird auch nichts.

     

    Gestaltet wird in der Regierung, nicht auf der Straße.

  • M
    Martin

    Es ist der Pragmatismus dieser Zeit, der Ideale verplatzen lässt. Ich frage mich langsam, auf was soll da noch Wert gelegt werden. Die Farbe Grün galt doch als innovative Stimme im Kampf um die Probleme unserer schon zerschlissenen Umwelt. Ich muss gestehen, dass ich dieses Schaf-im-Wolfspelzgehabe nicht mehr nachvollziehen kann. Langsam mache ich mir Sorgen, um diese Demokratie in den Händen von Schauspielern, die sich in ihrer Gleiheit nach Posten verzehren und vergessen, dass es hier um mehr geht, als nur um Hamburg Moorburg.

     

    Eine gänzlich verschobene Entscheidung, die zum Andenken erregt. Aber sowohl CDU als Grüne aggieren in einer Reziprozität, wahrscheinlich werden irgendwann die Grünen, die CDU an den Pranger stellen. Wie immer ein amüsantes Theaterstück...

  • K
    Kalle

    Abgesehen davon Ska Keller eine Landesvorsitzende und kein Lansesvorsitzender ist, bin ich, der von Bündnissen die thematisch zusammenpassen in jeder Farbkombination überzeugt ist, kein Freund von einem Bündnis mit der Hamburger CDU. Hier sollte von Grün ein klares Zeichen ausgehen. Soviel Gradlinigkeit muss sein.

  • C
    Claude

    Irgendwo habe ich letzthin über den derzeitigen Zustand der SPD den Satz gelesen:

    "Das Problem der Sozialdemokraten ist, dass sie dem Kapital so weit hinten rein gekrochen sind, dass es ihnen die Sicht verkleistert."

    Etwas derbe Ausdrucksweise, aber äußerst prägnante und treffende Beschreibung. Etwas abgeschwächt gilt das genauso gut für die Grünen.

    Bleiben m.E. derzeit nur noch Die Linken wählbar.

  • OS
    Oliver Stang

    Die Grünen? Ein Haufen verlogener machtgeiler Fuzzis, die nichts m,ehr mit der Ursprungspartei zu tun haben. Fischer? Das größte Arschloch aller Zeiten.....

    Bürger, wann werdet ihr wach und wählt niemanden mehr von den etablierten Parteien???

    Weg mit den Schröders, Kochs, Seehofers, Schavans, Westerwelles......wenn Oskar die absolute Mehrheit erreichen würde, dann würde es den Menschen besser gehen.....

  • G
    Gerd

    "Alternative: die Grünen" - dass ich nicht lache!!! Das wars dann wohl endgültig mit meiner Stimme für Grün!

  • RD
    ronald deppe

    Da stehen sie nun in ihrer Machtgeilheit! War doch klar das,daß passieren würde! Wer jetzt noch grün wählt, hat eine Tracht Prügel obendrauf verdient.

  • V
    vic

    Die Hamburger GAL ist einerseits gegen Kohlekraft.

    Andererseits, wenn´s um die Macht geht...

    Verlogenheit hat eine Farbe: Grün.

  • JS
    Johan Steunenberg

    "Schwarz Grün" kriegt hier eine ganz andere Dimension...

  • A
    Axel

    Vor Jahren haben die Grünen sich schon von der Friedensbewegung verabschiedet (und mit der Zustimmung der grünen zum Jugoslawienkrieg haben sich dann viele friedenspoltisch engagierte Grüne aus der Partei verabschiedet) und nun protestieren Robin Wood, Greenpeace etc. mit Vehemenz gegen Moorburg und in der GAl regt sich etwas Unmut?

    Die Grünen verabschieden sich momentan auch von der Ökologiebewegung und das mit erstaunlicher Geschwindigkeit und Konsequenz als Juniorpartner der CDU. Soziales war ja eh schon nie großes Thema bei Grün wie Schwarz. Paßt doch bestens!

    Diese Themen scheinen bei der Linken eh besser aufgehoben.

  • E
    emil

    falls es tatsächlich juristisch unvermeidbar sein sollte (mal hypothetisch angenommen), das kraftwerk zu bauen, könnte man ja z.b. sehr hohe abgaben auf flusserwärmung und emissionen erheben, und diese gesetze schon vorher erlassen, so dass es vielleicht aus kostengründen nicht gebaut wird.

     

    außerdem sollte die gal einfach ihr wort halten und wenn moorburg unvermeidbar ist, die koalition beenden. sonst machen sie sich bei sehr vielen einfach unglaubwürdig und dieser schaden ist sicher größer, als die paar dinge, die sie vielleicht in der koalition noch durchsetzen können, vermute ich.

     

    ansonsten bin ich für gebäudesanierung in richtung nullenergiehaus,

    vgl. aktuell dazu: http://www.das-energieportal.de/startseite/nachrichtendetails/datum/2008/09/29/eintrag/ziel-solaren-bauens-ist-die-nullenergiebilanz-von-gebaeuden/

    und windräder vor nordsee- und ostseeküsten, von der normandie bis helsinki, dazu um die britischen inseln herum, auch vor norwegen etc.

    außerdem thermische brennspiegel-solarkraftwerke in südeuropa, sowie den wüsten afrikas etc.

  • A
    Axel

    Zum Weiterlesen dazu Pressemitteilung von ROBIN WOODvom 19.09.08:

     

    Genehmigung für Kohlekraftwerk Moorburg wäre klimapolitische Bankrotterklärung

     

    http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=339187

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    GRÜNE Agenda 2030 für eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft

     

    ---------------------

     

    Politik hat die Aufgabe das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang bringen. Dafür braucht es einen langen Zeithorizont - sagen wir einmal das Jahr 2030. Dann hätten wir auch das 50. Jubiläum der GRÜNEN.

     

    Was ist wünschenswert?

     

    Eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft.

     

    Dafür brauchen wir Ökoabgaben (z.B. auf CO2) und Ökoboni, die pro BürgerIn rückvergütet werden.

     

    Wir brauchen aber auch ein globalisierungstaugliches Steuersystem. Wir müssen die Einkommen erst dann besteuern, wenn sie ausgegeben werden. Wir brauchen simultan zur der Einführung von Ökoabgaben und Ökoboni den schrittweisen Wandel zu einem konsumbasierten Steuersystem ins Form höherer MwSt-Sätze. EU-weit sind schon 25% möglich und in Schweden und Dänemark schon Realität. Damit dies sozialgerecht geschieht, brauchen wir einen MwSt-Bonus der an alle BürgerInnen über ihre neuerdings eingeführte persönliche Steueridentifikationsnummer ausgezahlt wird. Man könnte diesen MwSt-Bonus auch als bedingungsloses Grundeinkommen bezeichnen.

     

    Ein Effekt ist, dass durch einen höheren MwSt-Steuersatz auch die nach Deutschland bzw. Hamburg eingeführte Kohle mit einer höhere Einfuhrumsatzsteuer belegt wird. Höhere Preise führen zum sparsameren Umgang mit Ressourcen. Der soziale Ausgleich erfolgt durch Ökobonus und MwSt-Bonus.

     

    Globales Denken mit Hilfe der MwSt und lokales Handeln ebenfalls mit Hilfe der MwSt.

     

    Nun noch zu den Standorten Moorburg und Karlsruhe Rheinhafen für neue Kohlekraftwerke. Kohle als Massengut lässt sich am besten per Schiff verfrachten. Nun ist Hamburg nun einmal Deutschlands Tor zur Welt und der Rhein Deutschlands wichtigste "Wasserstraße". Dadurch werden diese Standorte verständlich. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir nicht auch mit Kohle befeuerte dezentrale Blockheizkraftwerke innerhalb eines integrierten Energiesparkonzepts haben sollten. Die GRÜNEN müssen bei Kohle nicht reflexartig schwarz sehen. Da heißt aber um den Ausstieg aus der Atomkraft nicht zu gefährden, müssen paradoxerweise womöglich ein paar Kohlekraftwerke neu und vor allem effizient gebaut werden.

     

    Bis zum Jahr 2030 sollte auch das Oligopol der der Stromanbieter zerschlagen sein und die Energieversorgung hauptsächlich durch miteinander vernetzte Stadtwerke gewährleistet werden. Das haben wir heute schon vor-bildlich bei der kommunalen Wasserversorgung.

     

    Das Stromnetz sollte deswegen wieder verstaatlicht werden. Auf dieser Basis kann sich auch mehr Wettbewerb entfalten.

     

    An der Universität Karlsruhe laufen Forschungen, wie durch Informatik kleine, dezentrale Kraftwerke zu virtuellen Großkraftwerken vernetzt werden können - unter Berücksichtigung des fotovoltaisch gewonnenen Stroms.

     

    Ich erlebe die GRÜNEN Senatorinnen Anja Hajduk und Christa Goetsch nicht als machtgeil, sondern als äußerst verantwortungsgewußt. Wer das Wünschenswerte mit dem Machbaren verbinden will - also Realträumer ist - und das wollen diese beiden, der muss dafür auch mit Macht ausgestattet sein.

     

    Deswegen ist die taz Headline treffend: Wat mutt, dat mutt.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • OH
    Oliver Hajunga

    Zu dem Text von Lukas muss ich was sagen:

     

    Es geht nicht darum sofort aus Kohle und Atom auszusteigen. Es geht darum, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen. Das ist ein Unterschied!

     

    Die Erneuerbaren Energien produzieren jetzt schon mehr Energie, als die bisher abgeschalteten AKWs. Man könnte den Atomausstieg also noch beschleunigen - ohne neue Kohlekraftweke bauen zu müssen. Und wenn das letzte AKW vom Netz ist, dann kommen nacheinander die Kohlekraftwerke dran. Da gibt es keine Stromlücke und es muss auch kein Strom importiert werden! Deshalb ist es absoluter Blödsinn neue Kohlekraftwerke zu bauen.

     

    Aber in Hamburg liegt es wohl wirklich nicht am fehlenden Willen, sondern an der rechtlichen Situation. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Bundestagswahl. Ich weiß nicht, ob es nach der Bundestagswahl zu einer Regierungsbeteiligung der Grünen kommt. Ich weiß auch nicht, ob ich auf dem entsprechenden Parteitag Delegierter bin. Aber ich weiß ganz genau, wenn im Koalitionsvertrag nicht vereinbart wird, dass in Deutschland keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen stimme ich nicht zu!!!

     

    Was die Linke betrifft, so will ich noch darauf hinweisen, dass diese Partei für Kohle ist. Mit Umweltpolitik haben die gar nichts am Hut!

     

    Grüne Grüsse.

     

    Oliver Hajunga

  • K
    Kalle

    zu lukas Kommentar:

    Das der Ausstieg aus beiden Technologien mit einem Ruck schwer möglich ist ist klar, aber man kann kleinere dezentrale Kraftwerke bauen um die Abwärme wenigstens durch Fernwärme nutzbar zu machen und nicht damit die Elbe aufzuheizen.

    Die Zeit der Großkraftwerke sollte vorbei sein. das macht die Sache nicht nur ökologischer, sondern auch gegen etwaige Angriffe von Terroristen immuner.

  • SL
    Sonnengebräunter Linksfahrer

    Vorweggenehmigung plus 1 Milliarde Regressforderungen plus Verfahrenshoheit für die Grünen. Tja, da muss man ein ziemlich kaltschnäutziger Politiker sein, um sowas in einer Demokratie abzuziehen. Allerdings, wie man an den Kommentaren sieht, gibt es immer auch eine breite Wählerschaft, die solches Verhalten goutiert. Wieder mal gilt: wir haben die Politiker, die wir verdienen.

     

    Grüße

  • BG
    Bernd Goldammer

    Warum ging Metzger? Weil er bereits weiß, wie die "Grüne Geschichte" zu Ende geht. Kleinbürger sind nun mal für den Sog der Macht besonders anfällig. Doch keine Verarmungs- Panik ihr Grünen Politiker! Metzger wird sich bald in der CDU hochgedient haben um für seine Jetzt-Noch- Grünen die Fortsetzung auf der Karriereleiter zu sichern. An ihren zielen sollt Ihr sie erkennen.

  • H
    Hajü

    Gut so, liebe taz´ler, dass ihr auf dem heutigen Titelblatt die Glaubwürdigkeit der Grünen in Frage stellt. Die Energiepolitik ist das zentrale Thema der nächsten Bundestagswahl für die Grünen. Da hat Moorburg einen so hohen symbolischen Stellenwert, dass eine Mitverantwortungen an dessen Bau zum politischen GAU für die Grünen insgesamt wird. Möglicherweise wird sich das in den Ergebnissen dieser Wahl nicht so auswirken, weil diejenigen, die dann nicht mehr Grün wählen, auch nicht die Linke oder eine andere Partei wählen, sondern einfach Nicht-Wähler werden. Die weitere Steigerung von Politikverdrossenheit nutzt aber nur den Extremisten jeglicher Coleur. Es sei bleibt dann nur die Hoffnung auf eine sich neu formierende und engagiert auftretende neue APO (Außer-Parlamentarische-Opposition).

  • M
    Michael

    Ohne die grüne Regierungsbeteiligung wäre doch Moorburg erst gar nicht mehr zur Debatte gestanden. Alle anderen Regierungen hätten ratzfatz die Genehmigung erteilt. Wenn die Genehmigung nicht verweigert werden kann, liegt das nicht an der GAL, sondern an den Rechtsgrundlagen. Ist es nicht absurd, dass im Wassergraben eines Eisbärengeheges keine Karpfen eingesetzt werden dürfen, weil der Eisbär diese fressen könnte und dies eine sinnlose Tötung von Wirbeltieren ist, während das massenhafte Schreddern von Fischen im Kühlsystem eines Kraftwerks nicht gegen den Tierschutz verstößt? In dieser Frage, wie auch beim Wasserrecht und dem Fakt, dass der CO2-Ausstoß kein Genehmigungskriterium ist, muss der Bundesgesetzgeber ran.

  • L
    lukas

    Es wird Zeit, dass sich die Grünen endlich von Träumereien verabschieden und pragmatisch vorgehen - und dieser Pragmatismus ist hier zum Glück zu beobachten! Es ist unmöglich, gleichzeitig aus Atom und Kohle auszusteigen. Diese Einsicht muss bei den Grünen einsetzen, und daraus müssen sich realpolitische Forderungen ergeben.

     

    Viel wichtiger ist doch, dass sich die Grünen in ihrer Machtposition für langfristige Ziele stark machen können! Mit kurzfristigen radikalen Entscheidungen ist doch niemand gedient und erreicht wird auch nichts.

     

    Gestaltet wird in der Regierung, nicht auf der Straße.

  • M
    Martin

    Es ist der Pragmatismus dieser Zeit, der Ideale verplatzen lässt. Ich frage mich langsam, auf was soll da noch Wert gelegt werden. Die Farbe Grün galt doch als innovative Stimme im Kampf um die Probleme unserer schon zerschlissenen Umwelt. Ich muss gestehen, dass ich dieses Schaf-im-Wolfspelzgehabe nicht mehr nachvollziehen kann. Langsam mache ich mir Sorgen, um diese Demokratie in den Händen von Schauspielern, die sich in ihrer Gleiheit nach Posten verzehren und vergessen, dass es hier um mehr geht, als nur um Hamburg Moorburg.

     

    Eine gänzlich verschobene Entscheidung, die zum Andenken erregt. Aber sowohl CDU als Grüne aggieren in einer Reziprozität, wahrscheinlich werden irgendwann die Grünen, die CDU an den Pranger stellen. Wie immer ein amüsantes Theaterstück...

  • K
    Kalle

    Abgesehen davon Ska Keller eine Landesvorsitzende und kein Lansesvorsitzender ist, bin ich, der von Bündnissen die thematisch zusammenpassen in jeder Farbkombination überzeugt ist, kein Freund von einem Bündnis mit der Hamburger CDU. Hier sollte von Grün ein klares Zeichen ausgehen. Soviel Gradlinigkeit muss sein.

  • C
    Claude

    Irgendwo habe ich letzthin über den derzeitigen Zustand der SPD den Satz gelesen:

    "Das Problem der Sozialdemokraten ist, dass sie dem Kapital so weit hinten rein gekrochen sind, dass es ihnen die Sicht verkleistert."

    Etwas derbe Ausdrucksweise, aber äußerst prägnante und treffende Beschreibung. Etwas abgeschwächt gilt das genauso gut für die Grünen.

    Bleiben m.E. derzeit nur noch Die Linken wählbar.

  • OS
    Oliver Stang

    Die Grünen? Ein Haufen verlogener machtgeiler Fuzzis, die nichts m,ehr mit der Ursprungspartei zu tun haben. Fischer? Das größte Arschloch aller Zeiten.....

    Bürger, wann werdet ihr wach und wählt niemanden mehr von den etablierten Parteien???

    Weg mit den Schröders, Kochs, Seehofers, Schavans, Westerwelles......wenn Oskar die absolute Mehrheit erreichen würde, dann würde es den Menschen besser gehen.....

  • G
    Gerd

    "Alternative: die Grünen" - dass ich nicht lache!!! Das wars dann wohl endgültig mit meiner Stimme für Grün!

  • RD
    ronald deppe

    Da stehen sie nun in ihrer Machtgeilheit! War doch klar das,daß passieren würde! Wer jetzt noch grün wählt, hat eine Tracht Prügel obendrauf verdient.

  • V
    vic

    Die Hamburger GAL ist einerseits gegen Kohlekraft.

    Andererseits, wenn´s um die Macht geht...

    Verlogenheit hat eine Farbe: Grün.

  • JS
    Johan Steunenberg

    "Schwarz Grün" kriegt hier eine ganz andere Dimension...

  • A
    Axel

    Vor Jahren haben die Grünen sich schon von der Friedensbewegung verabschiedet (und mit der Zustimmung der grünen zum Jugoslawienkrieg haben sich dann viele friedenspoltisch engagierte Grüne aus der Partei verabschiedet) und nun protestieren Robin Wood, Greenpeace etc. mit Vehemenz gegen Moorburg und in der GAl regt sich etwas Unmut?

    Die Grünen verabschieden sich momentan auch von der Ökologiebewegung und das mit erstaunlicher Geschwindigkeit und Konsequenz als Juniorpartner der CDU. Soziales war ja eh schon nie großes Thema bei Grün wie Schwarz. Paßt doch bestens!

    Diese Themen scheinen bei der Linken eh besser aufgehoben.

  • E
    emil

    falls es tatsächlich juristisch unvermeidbar sein sollte (mal hypothetisch angenommen), das kraftwerk zu bauen, könnte man ja z.b. sehr hohe abgaben auf flusserwärmung und emissionen erheben, und diese gesetze schon vorher erlassen, so dass es vielleicht aus kostengründen nicht gebaut wird.

     

    außerdem sollte die gal einfach ihr wort halten und wenn moorburg unvermeidbar ist, die koalition beenden. sonst machen sie sich bei sehr vielen einfach unglaubwürdig und dieser schaden ist sicher größer, als die paar dinge, die sie vielleicht in der koalition noch durchsetzen können, vermute ich.

     

    ansonsten bin ich für gebäudesanierung in richtung nullenergiehaus,

    vgl. aktuell dazu: http://www.das-energieportal.de/startseite/nachrichtendetails/datum/2008/09/29/eintrag/ziel-solaren-bauens-ist-die-nullenergiebilanz-von-gebaeuden/

    und windräder vor nordsee- und ostseeküsten, von der normandie bis helsinki, dazu um die britischen inseln herum, auch vor norwegen etc.

    außerdem thermische brennspiegel-solarkraftwerke in südeuropa, sowie den wüsten afrikas etc.

  • A
    Axel

    Zum Weiterlesen dazu Pressemitteilung von ROBIN WOODvom 19.09.08:

     

    Genehmigung für Kohlekraftwerk Moorburg wäre klimapolitische Bankrotterklärung

     

    http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=339187

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    GRÜNE Agenda 2030 für eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft

     

    ---------------------

     

    Politik hat die Aufgabe das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang bringen. Dafür braucht es einen langen Zeithorizont - sagen wir einmal das Jahr 2030. Dann hätten wir auch das 50. Jubiläum der GRÜNEN.

     

    Was ist wünschenswert?

     

    Eine nachhaltig ökosoziale Marktwirtschaft.

     

    Dafür brauchen wir Ökoabgaben (z.B. auf CO2) und Ökoboni, die pro BürgerIn rückvergütet werden.

     

    Wir brauchen aber auch ein globalisierungstaugliches Steuersystem. Wir müssen die Einkommen erst dann besteuern, wenn sie ausgegeben werden. Wir brauchen simultan zur der Einführung von Ökoabgaben und Ökoboni den schrittweisen Wandel zu einem konsumbasierten Steuersystem ins Form höherer MwSt-Sätze. EU-weit sind schon 25% möglich und in Schweden und Dänemark schon Realität. Damit dies sozialgerecht geschieht, brauchen wir einen MwSt-Bonus der an alle BürgerInnen über ihre neuerdings eingeführte persönliche Steueridentifikationsnummer ausgezahlt wird. Man könnte diesen MwSt-Bonus auch als bedingungsloses Grundeinkommen bezeichnen.

     

    Ein Effekt ist, dass durch einen höheren MwSt-Steuersatz auch die nach Deutschland bzw. Hamburg eingeführte Kohle mit einer höhere Einfuhrumsatzsteuer belegt wird. Höhere Preise führen zum sparsameren Umgang mit Ressourcen. Der soziale Ausgleich erfolgt durch Ökobonus und MwSt-Bonus.

     

    Globales Denken mit Hilfe der MwSt und lokales Handeln ebenfalls mit Hilfe der MwSt.

     

    Nun noch zu den Standorten Moorburg und Karlsruhe Rheinhafen für neue Kohlekraftwerke. Kohle als Massengut lässt sich am besten per Schiff verfrachten. Nun ist Hamburg nun einmal Deutschlands Tor zur Welt und der Rhein Deutschlands wichtigste "Wasserstraße". Dadurch werden diese Standorte verständlich. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir nicht auch mit Kohle befeuerte dezentrale Blockheizkraftwerke innerhalb eines integrierten Energiesparkonzepts haben sollten. Die GRÜNEN müssen bei Kohle nicht reflexartig schwarz sehen. Da heißt aber um den Ausstieg aus der Atomkraft nicht zu gefährden, müssen paradoxerweise womöglich ein paar Kohlekraftwerke neu und vor allem effizient gebaut werden.

     

    Bis zum Jahr 2030 sollte auch das Oligopol der der Stromanbieter zerschlagen sein und die Energieversorgung hauptsächlich durch miteinander vernetzte Stadtwerke gewährleistet werden. Das haben wir heute schon vor-bildlich bei der kommunalen Wasserversorgung.

     

    Das Stromnetz sollte deswegen wieder verstaatlicht werden. Auf dieser Basis kann sich auch mehr Wettbewerb entfalten.

     

    An der Universität Karlsruhe laufen Forschungen, wie durch Informatik kleine, dezentrale Kraftwerke zu virtuellen Großkraftwerken vernetzt werden können - unter Berücksichtigung des fotovoltaisch gewonnenen Stroms.

     

    Ich erlebe die GRÜNEN Senatorinnen Anja Hajduk und Christa Goetsch nicht als machtgeil, sondern als äußerst verantwortungsgewußt. Wer das Wünschenswerte mit dem Machbaren verbinden will - also Realträumer ist - und das wollen diese beiden, der muss dafür auch mit Macht ausgestattet sein.

     

    Deswegen ist die taz Headline treffend: Wat mutt, dat mutt.

     

    Ludwig Paul Häußner, GRÜNE Karlsruhe

  • OH
    Oliver Hajunga

    Zu dem Text von Lukas muss ich was sagen:

     

    Es geht nicht darum sofort aus Kohle und Atom auszusteigen. Es geht darum, keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen. Das ist ein Unterschied!

     

    Die Erneuerbaren Energien produzieren jetzt schon mehr Energie, als die bisher abgeschalteten AKWs. Man könnte den Atomausstieg also noch beschleunigen - ohne neue Kohlekraftweke bauen zu müssen. Und wenn das letzte AKW vom Netz ist, dann kommen nacheinander die Kohlekraftwerke dran. Da gibt es keine Stromlücke und es muss auch kein Strom importiert werden! Deshalb ist es absoluter Blödsinn neue Kohlekraftwerke zu bauen.

     

    Aber in Hamburg liegt es wohl wirklich nicht am fehlenden Willen, sondern an der rechtlichen Situation. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Bundestagswahl. Ich weiß nicht, ob es nach der Bundestagswahl zu einer Regierungsbeteiligung der Grünen kommt. Ich weiß auch nicht, ob ich auf dem entsprechenden Parteitag Delegierter bin. Aber ich weiß ganz genau, wenn im Koalitionsvertrag nicht vereinbart wird, dass in Deutschland keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen stimme ich nicht zu!!!

     

    Was die Linke betrifft, so will ich noch darauf hinweisen, dass diese Partei für Kohle ist. Mit Umweltpolitik haben die gar nichts am Hut!

     

    Grüne Grüsse.

     

    Oliver Hajunga

  • K
    Kalle

    zu lukas Kommentar:

    Das der Ausstieg aus beiden Technologien mit einem Ruck schwer möglich ist ist klar, aber man kann kleinere dezentrale Kraftwerke bauen um die Abwärme wenigstens durch Fernwärme nutzbar zu machen und nicht damit die Elbe aufzuheizen.

    Die Zeit der Großkraftwerke sollte vorbei sein. das macht die Sache nicht nur ökologischer, sondern auch gegen etwaige Angriffe von Terroristen immuner.

  • SL
    Sonnengebräunter Linksfahrer

    Vorweggenehmigung plus 1 Milliarde Regressforderungen plus Verfahrenshoheit für die Grünen. Tja, da muss man ein ziemlich kaltschnäutziger Politiker sein, um sowas in einer Demokratie abzuziehen. Allerdings, wie man an den Kommentaren sieht, gibt es immer auch eine breite Wählerschaft, die solches Verhalten goutiert. Wieder mal gilt: wir haben die Politiker, die wir verdienen.

     

    Grüße

  • BG
    Bernd Goldammer

    Warum ging Metzger? Weil er bereits weiß, wie die "Grüne Geschichte" zu Ende geht. Kleinbürger sind nun mal für den Sog der Macht besonders anfällig. Doch keine Verarmungs- Panik ihr Grünen Politiker! Metzger wird sich bald in der CDU hochgedient haben um für seine Jetzt-Noch- Grünen die Fortsetzung auf der Karriereleiter zu sichern. An ihren zielen sollt Ihr sie erkennen.

  • H
    Hajü

    Gut so, liebe taz´ler, dass ihr auf dem heutigen Titelblatt die Glaubwürdigkeit der Grünen in Frage stellt. Die Energiepolitik ist das zentrale Thema der nächsten Bundestagswahl für die Grünen. Da hat Moorburg einen so hohen symbolischen Stellenwert, dass eine Mitverantwortungen an dessen Bau zum politischen GAU für die Grünen insgesamt wird. Möglicherweise wird sich das in den Ergebnissen dieser Wahl nicht so auswirken, weil diejenigen, die dann nicht mehr Grün wählen, auch nicht die Linke oder eine andere Partei wählen, sondern einfach Nicht-Wähler werden. Die weitere Steigerung von Politikverdrossenheit nutzt aber nur den Extremisten jeglicher Coleur. Es sei bleibt dann nur die Hoffnung auf eine sich neu formierende und engagiert auftretende neue APO (Außer-Parlamentarische-Opposition).

  • M
    Michael

    Ohne die grüne Regierungsbeteiligung wäre doch Moorburg erst gar nicht mehr zur Debatte gestanden. Alle anderen Regierungen hätten ratzfatz die Genehmigung erteilt. Wenn die Genehmigung nicht verweigert werden kann, liegt das nicht an der GAL, sondern an den Rechtsgrundlagen. Ist es nicht absurd, dass im Wassergraben eines Eisbärengeheges keine Karpfen eingesetzt werden dürfen, weil der Eisbär diese fressen könnte und dies eine sinnlose Tötung von Wirbeltieren ist, während das massenhafte Schreddern von Fischen im Kühlsystem eines Kraftwerks nicht gegen den Tierschutz verstößt? In dieser Frage, wie auch beim Wasserrecht und dem Fakt, dass der CO2-Ausstoß kein Genehmigungskriterium ist, muss der Bundesgesetzgeber ran.

  • L
    lukas

    Es wird Zeit, dass sich die Grünen endlich von Träumereien verabschieden und pragmatisch vorgehen - und dieser Pragmatismus ist hier zum Glück zu beobachten! Es ist unmöglich, gleichzeitig aus Atom und Kohle auszusteigen. Diese Einsicht muss bei den Grünen einsetzen, und daraus müssen sich realpolitische Forderungen ergeben.

     

    Viel wichtiger ist doch, dass sich die Grünen in ihrer Machtposition für langfristige Ziele stark machen können! Mit kurzfristigen radikalen Entscheidungen ist doch niemand gedient und erreicht wird auch nichts.

     

    Gestaltet wird in der Regierung, nicht auf der Straße.

  • M
    Martin

    Es ist der Pragmatismus dieser Zeit, der Ideale verplatzen lässt. Ich frage mich langsam, auf was soll da noch Wert gelegt werden. Die Farbe Grün galt doch als innovative Stimme im Kampf um die Probleme unserer schon zerschlissenen Umwelt. Ich muss gestehen, dass ich dieses Schaf-im-Wolfspelzgehabe nicht mehr nachvollziehen kann. Langsam mache ich mir Sorgen, um diese Demokratie in den Händen von Schauspielern, die sich in ihrer Gleiheit nach Posten verzehren und vergessen, dass es hier um mehr geht, als nur um Hamburg Moorburg.

     

    Eine gänzlich verschobene Entscheidung, die zum Andenken erregt. Aber sowohl CDU als Grüne aggieren in einer Reziprozität, wahrscheinlich werden irgendwann die Grünen, die CDU an den Pranger stellen. Wie immer ein amüsantes Theaterstück...

  • K
    Kalle

    Abgesehen davon Ska Keller eine Landesvorsitzende und kein Lansesvorsitzender ist, bin ich, der von Bündnissen die thematisch zusammenpassen in jeder Farbkombination überzeugt ist, kein Freund von einem Bündnis mit der Hamburger CDU. Hier sollte von Grün ein klares Zeichen ausgehen. Soviel Gradlinigkeit muss sein.

  • C
    Claude

    Irgendwo habe ich letzthin über den derzeitigen Zustand der SPD den Satz gelesen:

    "Das Problem der Sozialdemokraten ist, dass sie dem Kapital so weit hinten rein gekrochen sind, dass es ihnen die Sicht verkleistert."

    Etwas derbe Ausdrucksweise, aber äußerst prägnante und treffende Beschreibung. Etwas abgeschwächt gilt das genauso gut für die Grünen.

    Bleiben m.E. derzeit nur noch Die Linken wählbar.

  • OS
    Oliver Stang

    Die Grünen? Ein Haufen verlogener machtgeiler Fuzzis, die nichts m,ehr mit der Ursprungspartei zu tun haben. Fischer? Das größte Arschloch aller Zeiten.....

    Bürger, wann werdet ihr wach und wählt niemanden mehr von den etablierten Parteien???

    Weg mit den Schröders, Kochs, Seehofers, Schavans, Westerwelles......wenn Oskar die absolute Mehrheit erreichen würde, dann würde es den Menschen besser gehen.....

  • G
    Gerd

    "Alternative: die Grünen" - dass ich nicht lache!!! Das wars dann wohl endgültig mit meiner Stimme für Grün!

  • RD
    ronald deppe

    Da stehen sie nun in ihrer Machtgeilheit! War doch klar das,daß passieren würde! Wer jetzt noch grün wählt, hat eine Tracht Prügel obendrauf verdient.

  • V
    vic

    Die Hamburger GAL ist einerseits gegen Kohlekraft.

    Andererseits, wenn´s um die Macht geht...

    Verlogenheit hat eine Farbe: Grün.

  • JS
    Johan Steunenberg

    "Schwarz Grün" kriegt hier eine ganz andere Dimension...

  • A
    Axel

    Vor Jahren haben die Grünen sich schon von der Friedensbewegung verabschiedet (und mit der Zustimmung der grünen zum Jugoslawienkrieg haben sich dann viele friedenspoltisch engagierte Grüne aus der Partei verabschiedet) und nun protestieren Robin Wood, Greenpeace etc. mit Vehemenz gegen Moorburg und in der GAl regt sich etwas Unmut?

    Die Grünen verabschieden sich momentan auch von der Ökologiebewegung und das mit erstaunlicher Geschwindigkeit und Konsequenz als Juniorpartner der CDU. Soziales war ja eh schon nie großes Thema bei Grün wie Schwarz. Paßt doch bestens!

    Diese Themen scheinen bei der Linken eh besser aufgehoben.