: Ungewohnt aggressive Rede
■ betr.: „Juso und Ouzo“, taz vom 26. 11. 96
Lustig: Jan Feddersen fällt es schwer, einem Christdemokraten zuzustimmen! Dabei hat der/die aufmerksame LeserIn schon seit längerem den Trend dieser Kommentarspalte zum verzweifelten, pseudomodernistischen und antigewerkschaftlichen Brückenschlagen nach rechts registrieren können.
Ich würde zwar auch kein Spitzenzeugnis für unsere Spitzenfunktionäre ausstellen, aber die ungewohnt aggressive Rede Oskar Lafontaines als fade zu bezeichnen, läßt mich grübeln, auf welchem Parteitag Herr Feddersen wohl war. Die konservative Garde der SPD hat auf diesem Parteitag so richtig leiden müssen; das läßt darauf hoffen, daß in diesem Land nach einem Regierungswechsel auch tatsächlich Veränderungen eintreten werden! Dies ist eines der wichtigen Ergebnisse dieses Parteitages.
Daß die Partei außerdem die Krisengewinnler zur Finanzierung von Ausbildungsplätzen per Gesetz heranziehen will, ist ein in jahrelanger Arbeit auf allen Ebenen vorbereiteter Erfolg der Jusos, der zeigt, daß Verkrustungen in der SPD langsam aufbrechen und die neoliberale Marktgläubigkeit in den Köpfen vieler GenossInnen auf dem Rückzug ist. Gernot Wolter, Sprecher
der Jusos Barmbek-Nord
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