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Unfreiwillige WerbungMumpitz oder Denkanstoß?

Die Aktion der taz, Sponsoren-Schriftzüge auf Sportfotos zu verpixeln, hat ein zwiespältiges Echo hervorgerufen. Eine erste Bilanz.

Felix Magath, Trainer des VfL Wolfsburg, vor einer neuen Werbewand (die taz-Aktion "No logo!" nimmt eine Anregung des taz.de-Users "Christopher" auf: "Ich habe einen Vorschlag: Die taz bezahlt in Zukunft die Sportler direkt!") Bild: imago

Verpixelung? Was soll das Ganze eigentlich?

Zunächst gibt es ein ästhetisches Unbehagen an der überbordenden Werbung im Sport. Man könnte auch sagen: Das Ganze nervt ganz schön. Besonders anstrengend: LED-Werbebanden und Werbe-Klein-Klein auf Trikots. So etwas stört nicht nur uns, die taz-Sportredaktion. Das stört auch die Sportfans, die sich fragen, welches Primat denn gilt: das des Sports oder das der Werbung. Die Werbung im Fußball, Biathlon oder Handball ist mit den Jahren der Kommerzialisierung einfach zu aufdringlich, zu omnipräsent geworden. Da müssen intelligentere Lösungen her. Zum Beispiel: Weg mit dieser Flimmerbande. Weg mit dem Werbepatchwork auf dem Sportlertrikot.

Die Ästhetik? Das kann doch nicht alles sein?

Ist es auch nicht. Diese ästhetischen Bedenken sind eigentlich zweitrangig, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich die Zeitungen auf einen kostenlosen Abdruck von Werbung auf Sportfotos einlassen. Das ist unser zweiter Ansatzpunkt. Auf einem ganz normalen Sportfoto sind im Schnitt zwei bis drei Logos zu sehen, manchmal auch sieben oder acht. Die werden einfach so abgedruckt. Das geschieht unentgeltlich. Wir wollten aus dieser Verwertungskette ausscheren und sagen: Wir sind nicht mehr bereit, Eure Werbebotschaft auf Trikots und Werbebanden zu verbreiten. Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben. Wir wollen durch die Verpixelung journalistisch noch unabhängiger werden.

Aber das halten doch bestimmt viele Kollegen für einen ziemlichen Mumpitz?

Na ja, Printkollegen loben in der Mehrheit, die vom Fernsehen eher nicht, aber die haben ja als Rechteinhaber auch ganz andere Zwänge. Im Netz wird natürlich auch kontrovers diskutiert. Da halten sich Zuspruch und Ablehnung in etwa die Waage. An unserer Aktion scheiden sich offenbar die Geister: Entweder man findet sie gut oder ziemlich daneben. Zum Teil geharnischte Kritik gibt es von der Werbewirtschaft und deren Interessenverbänden. Da sind wir dann schon mal die Vaterlandsverräter, die die Mechanismen des globalisierten Sports nicht verstanden haben und die mit dem Slogan "No Logo!" zum Niedergang des Leistungssports in Deutschland beitragen. Man spricht auch von Effekthascherei, Populismus, Bilderstürmerei oder Verbohrtheit.

In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind vor lauter Sponsoren-Logos die Sportler kaum mehr zu erkennen (taz-Aktion "No Logo!" - Werbung ist verpixelt). Bild: imago

Und was entgegnen Sie denen?

Dass wir nicht die Werbung an sich abschaffen wollen und auch nicht das Sportsponsoring. Beides hat seine Berechtigung. Jedes Unternehmen ist frei darin, Millionen von Euro in den Fußball oder sonst wohin zu pumpen. Aber wir müssen die Art und die Allgegenwart der Werbung im Sport nicht gut finden. Und wir müssen uns nicht instrumentalisieren lassen, nur damit die sogenannte Reichweite, ein Parameter der Werbewirtschaft, stimmt. Es heißt ja, dass die Zeitungen und Magazine einen Anteil von 20 Prozent an der Reichweite haben - weil sie eben brav und unentgeltlich Brustsponsoren abdrucken oder gesponserte Stadionnamen im Text nennen. Das ist doch absurd. Wir glauben nicht, dass die Deutsche Fußball-Liga kostenlos mit einem taz-Logo werben würde - auch wenn es sich nur auf einem Foto befindet.

Warum wird erst jetzt verpixelt?

Gegenfrage: Warum nicht jetzt?

11 Freunde-Chefredakteur Philipp Köster fragt sich, warum die taz erst jetzt merkt, welch großen Einfluss die Werbung auf den Sport hat.

Das war uns natürlich stets bewusst. Aber wir wollten, bevor wir eine neue Aktion starten, erst unser letztes Projekt abschließen: den Kampf gegen Sicherheitsüberprüfungen von Journalisten im Vorfeld von Sportgroßveranstaltungen. Da war es ja Usus, dass sich Journalisten, wollten sie eine Akkreditierung erhalten, von Polizei und Verfassungsschutz durchleuchten lassen mussten. Wer das nicht wollte, bekam keine Akkreditierung. Bei der Frauenfußball-WM war das jetzt anders. Das ist ein Erfolg der taz und der Journalistenverbände. Und eine gute Nachricht für die Pressefreiheit.

Machen künftig auch andere Zeitungen bei der Verpixelung mit?

Nein, bis jetzt nicht. Es scheint, dass viele etablierte Medien noch nach einer Haltung zu unserer Aktion suchen. Man darf nicht vergessen, dass auch sie in der Zwickmühle stecken. Was würde denn passieren, wenn eine große bürgerliche Zeitung das "Liga total"-Logo auf der Brust von Arjen Robben verpixelt. Vermutlich würde die Telekom in dieser Zeitung nicht mehr so gerne inserieren. Da kann die taz natürlich viel freier agieren.

Wie reagieren die Bildagenturen, deren Fotos die taz verpixelt?

Die Agentur dapd hat verlauten lassen, dass sie überhaupt keine Probleme mit der taz-Aktion hat und auf eine konstruktive Diskussion hofft. Eine Bearbeitung der Bilder ist grundsätzlich erlaubt. Das Recht, das Bild nach Belieben zu bearbeiten, bezieht sich auch auf die Verpixelung.

Ist es nicht so, dass durch diese Aktion extra Aufmerksamkeit auf die Sponsoren gelenkt wird?

Es mag vereinzelt Leser geben, die wissen wollen, was Magdalena Neuner auf dem Gewehr stehen hat, aber viel wichtiger ist doch, dass sie sich nun mit der Sache selbst beschäftigen: Warum machen sich Medien zu Erfüllungsgehilfen von Vereinen und Sponsoren? Warum erwähnen TV-Moderatoren immer wieder den Sponsor-Stadionnamen? Wer ist da mit wem verbandelt? Wie schon erwähnt hat die taz-Sportredaktion nichts gegen Sportsponsoring. Das wird auch immer wieder Thema auf unseren Seiten sein, sofern es gesellschaftlich relevant und somit ein journalistisches Thema ist. Etwa, warum jetzt fast jeder Bundesligist auf Solarunternehmen steht.

Wie geht es jetzt weiter in den Leibesübungen der tageszeitung: Bleibt es bei den zwei Aktionswochen?

Wir werden weiter verpixeln. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der Aufwand der Verpixelung ist zum Glück auch nicht besonders hoch, die taz-Technik unterstützt uns hier nach Kräften.

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57 Kommentare

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  • M
    Marcel

    Ich finde, es ist eine gute Aktion und vollkommen berechtigt. Die verpixelten Fotos sind zwar gewöhnungsbedürftig, aber anders geht es halt momentan noch nicht. Da wird sich sicher was finden, um das ganze inhaltlich nicht zu verändern, ästhetisch aber ansprechender zu präsentieren. Weichzeichner oder ähnliches. Der Aufwand wird etwas größer, aber es lohnt sich.

    Es gibt eh zu viel Werbung, die, mal abgesehen von offensichtlichen Lügen, eine sehr dreiste Methodik an den Tag legt, sich im öffentlichen Raum breit zu machen.

  • C
    christoph

    dafür!

    sehr gute idee.

  • R
    Reinix

    Wenn ihr dann auch bitte mit der ständigen Schleichwerbung für Apple-Produkte aufhören könntet...das wär das Häubchen oben drauf.

  • W
    Wurm

    Finde die Idee nicht schlecht, wobei ich sowieso nie auf unanimierte Werbung achte. (Solcher aber versuche ich zu entfliehen, wenn möglich)

     

    Wenn die taz-SchreiberInnen nun auch ENDLICH aufhören würden sich auf ihre Apple-Produkte einen runter zu holen, wär das auch mal ein angenehmer konsequenter Schritt... (Sie können's ja meinetwegen weiterhin tun, aber nicht in ihre Texte verarbeiten. Ich will davon nix in meinem Briefkasten.)

     

    Oder ist diese Werbung gar nicht unfreiwillig?

     

    mfg,w

  • TK
    Thomas K. aus Neuwied

    Guten Abend!

    Ich verstehe die Aktion und kann Ihre Motivation ein Stück weit nachvollziehen. Zu bedenken gebe ich aber, dass, wenn alle Printmedien deutschlandweit hier mitziehen würden, die Attraktivität für den Sponsorgeber an einer Mannschaft oder Person sinkt, er nicht mehr bereit ist, so viel Geld in den Werbevertrag zu packen. Folglich haben die Teams weniger in Ihren Kassen und greifen bei Einkäufen zu weniger guten Sportlern! Was uns letztenendes einen unattraktiveren Sport beschert - von überbewerteten Images eines Sportlers mal abgesehen.

     

    Ganz im Gegenteil erfahren Sie hier einen nicht zu verachtenden Nutzen. Tausende Leser, die einen Bericht über ein großes Sportereignis erhalten wollen und Ihre Zeitung lesen, werden nun bei jedem Bild von Ihrer Werbung - taz.hamburg, taz.bremen, taz.shop, taz.reise, taz.akademie, taz.irgendetwasanderes ...."geblendet". Ersetzen Sie diese Werbung doch durch Banner einer Kkarritativen Organisation oder Einrichtung, dann haben wenigstens die Ärmsten unter uns auch einen baren Erfolg des Sports.

    Sonst machen Sie sich den Ruhm und die Bekanntheit eines Sportlers oder einer Mannschaft zunutze, um Ihre eigene Werbung zu platzieren?! Ob das den Sinn Ihrer Aktion unterstützt und für den Leser besser macht, wage ich zu bezweifeln!

  • T
    tim

    Fragt sich nur, wie die "taz" zum Einsatz von Werbeblockern beim Onlineangebot steht?

     

    Letztlich sind auch die ganzen Werbebanner bei Onlineauftritten von Zeitungen eher unästhetisch, oft recht zahlreich und teilweise wirklich störend.

     

    Aber sie dienen (wie im Sport) der Finanzierung des Angebotes ... .

  • C
    Cris

    Das gabs doch schon zu den Anfangszeiten der Trikotwerbung, dass viele Zeitungen die Werbeaufschriften unkenntlich machten. Irgendwann wurde dann der Widerstand gegen die sog. Schleichwerbung aufgegeben. Ich bin da ein wenig zwiegespalten. einerseits verstehe ich die Haltung der TAZ, dass man nicht ohne jede Entchädigung Bestandteil der Verwertungskette sein will.

     

    Andererseits betrifft das ja auch Randsportarten, welche auf jeden Euro angewiesen sind. Wenn das alle Medien so handhaben würden, wäre es für diese praktisch unmöglich künftig Sponsoringverträge abschliessen zu können.

     

    Zudem habe ich generell Mühe, wenn Fotos nachträglich bearbeitet werden. Was wird dann als nächstes wegretouchiert?

  • MW
    man wundert sich

    komisch

    vorhin waren hier noch viel mehr kommentare zulesen(weniger positive),unteranderem meiner. egal.

    warum ist das so?

  • D
    drdette

    Verpixeln ist quatsch. Dieses Gestaltungsmittel sollte dem

    Persönlichkeitsschutz vorbehalten bleiben.

    Warum "stempelt", oder und "reparaturpinselt" ihr die Werbung nicht einfach weg.Ihr benutzt doch "Photoshop".

    Die Fotos würden dadurch sogar noch an Ästhetic gewinnen.

    Ansonsten gute Idee.

  • D
    Dreamdiver

    Gute Idee, nur erinnern die verpixelten stellen ein wenig an Zensurbalken bei den bekannten "0190" Werbungen.

    Da ich davon ausgehe das die Bilder mit Photoshop oder ähnlichem bearbeitet werden, verwischen bzw. Gauscher Weichzeichner wäre eventuell harmonischer.

  • D
    Darkfire

    Ich kann nur hoffen, dass das ganze Ironie ist und ich den Gag nicht verstehe.

     

    Profisport existiert, weil eine Nachfrage in der Bevölkerung nach professionell präsentierten Spitzensport besteht und sich damit Geld verdienen lässt. Und die Werbung ist nunmal eine wichtige Einnahmequelle, man kann den Profisport nicht isoliert von der Werbung betrachten.

    Es gibt zwei Alternativen: Akzeptieren, dass man für Sportberichte nur das Geld der Leser und keine Zusatzeinnahmen bekommt oder wenn man die Kommerzialisierung des Sports wirklich ablehnt so konsequent zu sein auf die Berichterstattung darüber zu verzichten. Die taz ist schließlich keine Sportzeitschrift.

  • AW
    Algernon Wilbury-Neeves

    Bravo! Weiter so!

  • S
    Sebastian

    Liebe Leute, schöne Grundidee, nur sehen die Fotos nun schlicht irritierend und unästhetisch aus. Klar, ihr wählt halt am liebsten einen Ausschnitt ohne Werbung. Aber auch das sieht strange aus. Lasst das mal lieber. Für mich als Leser ist das eine eher negative Veränderung.

  • R
    Roy

    Ich finde das Wegpixeln von Werbung total klasse! Einfach nur gut! Bitte weitermachen!

  • F
    Frercks

    Klasse TAZ! Eine gute Idee, um Sportler wieder 'zu Menschen zu machen'!

  • J
    Jan

    Richtig gute Aktion, die der taz noch mehr Eigencharacter verleiht und der völlig ausgerasteten Werbeindustrie mal an's Bein pinkelt. Gefällt mir! :D

  • N
    NNT

    Danke! Ein wunderbares Statement, eine Haltung, die Respekt verdient. Mal ein 'Nein' im ungebremsten Lauf der Durchkommerzialisierung aller Lebensbereiche. Klasse, wie deutlich eine simple (und dswg. geniale!) Idee aufzeigt, wieviel Vermarktungswahn schon als Normalität akzeptiert ist, wie unterschwellig die Religion der Marken funktioniert.

  • R
    Ruuuudi

    top! journalisten, die ihr handwerk mit herzblut und können ausüben und menschen, die andere menschen zum umdenken anregen. top!

  • M
    Matthias

    Die Verpixelung ist gut. Die Bilder werden dadurch künstlerisch aufgewertet und es wird einem mal wieder bewusst, wie viel Werbung da eigendlich überall ist, die man schon gar nicht mehr richtig wahrnimmt (Bannerblindness).

     

    Ich erwarte schon etwas länger darauf, dass die Werbewirtschaft endlich den letzten Schritt geht und auch die Gesichter der Sportler mit Werbung beklebt...

  • T
    TastenPunk

    Klasse Aktion! Hoffentlich findet sie auch in anderen Medien Verbreitung!

  • I
    Ismael

    Mumpitz

  • G
    greenmask

    Eine sehr gute Aktion und auf jeden Fall ein Denkanstoß! Ich frage mich nur ob diese Aktion rechtlich in eine Grauzone vorstößt? Und auch wenn es so ist, so sollte die journalistische Freiheit die Möglichkeit erhalten sich selbst neu zu entdecken.

  • SR
    Sascha R. aus Marburg

    Ich fand es schon immer sehr interessant, dass der Bertelsmann Sender RTL noch heute bei jeder Gelegenheit Bilder des Formel1 Fahrers Michael Schuhmacher zeigt, als es noch kein Tabakwerbeverbot gegeben hat. Immerhin ist dieses Verbot in der EU am 01.08.2005 in Kraft getreten. Ab und zu steht auch mal ein Ferrari aus der Epoche davor mit voller Werbebotschaft im Fernsehstudio.

  • K
    Kleinhelderlein

    Es ist doch immer noch so, dass in den Öffentlich-Rchtlichen Medien tunlichst jedes Logos eines Produktes versteckt oder abgeklebt wird. Früher noch mit mehr Verve als heute. Das hiess einfach Schleichwerbung und war unanständig.

  • K
    Konstantin

    Ich erkenne den Sinn dieser Aktion nicht.

    Allgemein ist der taz Leser an "Kommerz" nicht interessiert und rümpft meist die Nase über Fußball und co.

    So passt diese Aktion eigentlich, doch wer liest die taz des Sportteil wegen?

    Ich nicht!

    Ich schätze die oft kritische Haltung der taz, doch mit diesem Thema begibt man sich auf einen Elfenbeinturm der Pseudointellektualität.

    Der Großteil der Werbung im Sport, wird ja von Firmen gemacht, die auf der schwarzen Liste des taz Lesers stehen (sollten?).

    Dass wir mit Werbung überhäuft werden ist ein Problem, aber ein Werbebanner von Cola und co. auf einer Pressekonferenz bringt mich nicht dazu diese Produkte plötzlich doch zu kaufen.

    Und auch ohne die Zensur der taz bricht es mir schon das Herz, dass mein Verein einen russischen Gasriesen auf seinem Trikot hat.

    Es gibt andere Dinge im Sport, die kritisch betrachtet werden sollten, wie in Vergangenheit die Kontrollen von Journalisten im Sport.

  • M
    Meles

    super Idee. Statt verpixeln ginge auch entfernen:

    Bildbearbeitung mit GIMP und Resynthesize-Plugin.

    Ergebnis: http://www.flickr.com/photos/armk/4907534736/

  • L
    Lars

    Ganz klar: Find ick jut!

  • AC
    Alexander Cortés

    Meiner Meinung nach eine großartige Idee, die journalistische Unabhängigkeit der taz voll und ganz auszunützen und gleichzeitig die unreflektierte Weiterleitung von kommerziellen Interessen zu bremsen. Weiter so!

  • I
    icke

    Weiter so!

    Schön das sich die taz mit dieser Thematik auseinandersetzt.

     

    Es ist nie zu spät an einer vermeindlich (vor-)gegebenen Realität zu rütteln.

  • I
    icke

    Weiter so!

    Schön das sich die taz mit dieser Thematik auseinandersetzt.

     

    Es ist nie zu spät an einer vermeindlich (vor-)gegebenen Realität zu rütteln.

  • NL
    No Logo

    Super Aktion!

    Und demnäxt bitte auch bei Otto-Normal-Werbeträger verpixeln - ich mein das ganz normale Fashion-victim, das regelmäßig Geld dafür bezahlt (!!) statt zu bekommen, damit es seine Brust mit Puma, Nike-Swoosh oder riesenhaftem Abercrombie & Fitch-Schriftzug schmücken darf...

  • SS
    Stefan Sedlaczek

    Unter ästhetischen Gesichtspunkten ist die Verpixelung schon auch sehr unschön. Und sie hat den Nachteil, nervös zu machen, da Wissenwollen - um es nicht gleich Wißbegierde zu nennen - zum Menschen gehört.

    Dies kann also nicht die Lösung sein.

     

    Doch ist der Schritt der taz einer in die richtige Richtung. Vielleicht geben die Bildagentur, die Digitaltechnik macht ja Fortschritte, Bilder demnächst in zwei Varianten heraus, vielleicht zahlt nicht die taz die Sportler, die Werbetreibenden aber die Bildabnehmer. Wer weiß? Der viel verschmähte "Markt" wird es richten, hoffentlich bevor es der Gesetzgeber verhunzt. Nicht als unsichtbare Hand, sondern ob des Erfindungsreichtums der Menschen, die ja die Akteure auf den Märkten sind. Die taz ist hier erfindungsreicher Akteur im besten Sinne, ist innovativ. Das ist eine gute Aktion - und sie wird Konsequenzen haben, hat sie schon jetzt, allein, weil die Selbstverständlichkleit der Werberezeption durchbrochen wurde.

    Glückwunsch!

  • W
    worldwide

    BRAVO TAZ. die sportvereine verdienen millionen mit werbung und die presse macht kostenlos reklame.

  • GM
    Gosig Mus

    Ich finds super.

  • V
    vic

    Werbung verpixeln find ich gut. Bitte weitermachen.

  • T
    Tomate

    Bei uns hat Werbung - nicht nur im Sport - bereits ein solches Ausmaß erreicht, dass man sie fast schon als Körperverletzung einstufen muss, mindestens aber als Nötigung. Daher: klasse, taz - weiterpixeln!

  • E
    erki

    ..........sehr gut........

  • L
    logono

    Grade war ich auf der Suche nach weiteren verpixelten Bildern und denk mir, "dieses Schalke-Trikot sieht aber unverpixelt aus", da war's nur die Briefmarken-Ansicht eines in mühsamer Kleinstarbeit verpixelten Bildes.

     

    Liebe taz, ohne tiefgreifendere Bearbeitung wird sich ein Wegtun der Sponsoren-Schriftzüge aus den Bildern kaum realisieren lassen. Verpixeln langt nicht. Nachdem wir nun jahrzehntelang Rastergrafiken mit eher zu wenig als zu vielen Pixeln begegnet sind, ist es uns Kulturtechnik geworden, das Signifikat auch stärker verblockter Bildinhalte weiterhin lesen zu können.

     

    Die Aktion verfolgt ein hehres Ziel, leider mit untauglichen Mitteln. Was bleibt, ist Aktionismus.

  • K
    Karl-August

    Ich begrüße die Aktion der taz ausdrücklich.

     

    Ich entferne oder überklebe bei mir zu Hause schon seit vielen Jahren sämtliche Produktnamen und Logos. Das ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber das ist es mir wert. Ich mache doch nicht in meinen eigenen vier Wänden kostenlose Werbung für Sony, Miele, Krombacher, blend-a-med oder den ullstein-Verlag. Das hätten die gerne.

     

    Viele meiner Gäste halten dies zwar für übertrieben, aber ich lasse mich davon nicht beirren und ziehe das konsequent durch.

     

    Aber warum die Beschränkung auf Sportfotos? Was ist mit Werbeschildern von Deichmann, Aldi oder der Weinhandlung xy auf Fotos, die das normale Straßenleben darstellen? Die taz sollte mal über eine Ausweitung der Aktion nachdenken.

  • U
    Ultraviolett

    Ob man damit effektiv gegen die Kommerzialisierung vorgeht ist fraglich. Abgesehen davon, dass es so zu einem Gesprächsthema wird bei dem sich die Marken etablieren könnten, finde ich zensur grundsätzlich falsch. Warum soll man etwas zensieren, was real so wirklich existiert hat?

    Die Werbung stand nun einmal da. Das wird auch eine Zensur nicht ändern. Ob es uns gefällt oder nicht. Wir dürfen die Realität nicht zensieren.

    Wenn die Firmen merken, dass es sich nicht lohnt, werden sie dafür kein Geld mehr ausgeben.

    Aber verbieten müsste man dafür ja fast alles. Und dass das Gefühl von Unterdrückung selbst im banalsten Bereich kontraproduktiv ist, hat uns die Vergangenheit gelehrt.

    Selbst wenn der Zwang etwas positives zur Folge hat.

     

    Man sollte lieber Zeit investieren in Aufklärung der Leute, dass nicht immer die schönste Verpackung das beste Produkt bietet.

    Viele sind so geblendet von der Aufmachung, dass sie tatsächlich ein Franchise Unternehmen für Pizza und Pasta in edler Aufmachung einem guten und gleichteuren italienischem Restaurant vorziehen, bei dem sie sogar noch bedient werden. Während sie sich bei dem stylischem Franchiseunternehmen anstellen und im Stehen auf ihre Nudeln warten. Und nur einen multimillionär unterstützen.

  • P
    pablo

    wollen wir hoffen das es tatsächlisch zu einer breiten öffentlichen diskusion zu dem thema kommt. sie ist überfällig. leider habe ich noch bisher weder positive noch negative diskussions versuche in anderen medien recherchieren können.

  • H
    hubert

    Und genau deshalb habe ich die taz so unglaublich lieb. Genau deshalb. Bitte bitte bitte behaltet das die nächsten Jahre bei!

  • R
    Robotergrill

    Auch wenn ich mich ja – hochmütig – für annähernd werberesistent halte und deswegen ohne schlechtes Gewissen hochgradig Profifußball konsumiere: Großartig, weiter machen.

  • G
    groooveman

    Ich finds eine super gute Aktion. Dadurch wird vielen sicherlich erst bewußt wie omnipräsent die Werbung heutzutage ist.

     

    Habe das ganze auch noch nie aus dem Blickwinkel betrachtet dass die Medien ja für die Weitergabe dieser Werbung keinerlei Geld erhalten. Sogesehen ist es eigentlich nur konsequent den Kram zu verpixeln solange die Sponsoren nicht auch euch einen kleinen Anteil zukommen lassen...

     

    Also taz, weiter so

  • M
    Merkurius

    Ich finde die verpixelten Bilder super! Echte Hingucker!

  • K
    Kölner

    Die Aktion hat meine volle Unterstützung.

    Da ich keinen Sport gucke, sondern eher Sportt mache, habe ich auch im Fernsehen kein Problem mit überbordender Werbung.

     

    Übrigens blende ich schon seit langem Werbung im Internet mit "Adblock Plus" aus. Damit wird das ganze nervige gezappel der Internetwerbung nicht angezeigt. Welch eine Wohltat.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Gute Aktion, vielen Dank. Im Sinne der Ästhetik, ist der Vorschlag auf eurem Foto ein gutes Beispiel, Logos durch TAZ-Logos austauschen oder, noch besser, gegen die Langeweile, Blind-Werbung, wie der gute alte Blindtext. Wirkt echt und ergibt keinen Sinn. Einmal Vorlagen erstellen, immer wieder nutzbar.

  • MS
    Martin Schneider

    An der Verpixelung stören mich die harten Pixelkanten. Könnte man nicht stattdessen die Werbung (zusätzlich) ver-unschärfen um das Bild (insbesondere den Hintergrund) optisch zu beruhigen?

  • F
    frank

    na endlich.

    schluss mit der kommerzialisierung & kompletten ausschlachtung von allem

  • H
    holger

    Nicht verpixeln. Das hebt nru die Aufmerksamkeit auf das, was da verpixelt wurde.

    Sondern der Umgebungsfarbe anpassen, so das nicht mehr zu sehen ist, das da überhaupt was war.

    Also z.B. bei einem schwarzen Gewehr einfach mit Schwarz (angepasste Farbe) drüber.

  • S
    Sportunwilige

    Die Sportsponsoren spenden ja nur, weil sie mit einem "Media-Value" rechnen. Wenn dieser Value ausbleiben würde, weil die Logos nicht mehr eingeblendet werden, würden sie auch nichts mehr dafür ausgeben können. Die Marketing-Leiter müssen ihre Maßnahmen ja vor dem Controlling rechtfertigen, für vermurkste Aktionen, die sich nicht rechnen, wird man gern schnell mal gefeuert.

     

    Ich verstehe eh den medialen Focus auf Sport besonderst im TV nicht, dass es eine Message sein kann, wie Magath flucht oder welchen Dünnpfiff die Sportler vor den Logowänden von sich geben dürfen. Es ist einfach nur ein Zeichen dafür, dass zu viel ungenutzter Senderaum zur Verfügung steht, der kostengünstig befüllt werden muss, siehe Morgenmagazine. Sport scheint einen gesellschaftlich-männlichen Konsens hinter sich zu haben, der von Marken erfolgreich genutzt wird. Die machohaften Kraft-Attitüden passen eh nicht mehr in die heutige Zeit und sollten, wenns nach mir ginge, ganz abgestellt werden.

     

    Da mal nachzufragen, wie die Taz es mit dieser Aktion tut, finde ich supergut.

  • P
    p3t3r

    gute aktion, egal was für gründe die taz hat,

     

    werbung nervt!!

  • LS
    ludwig steinle

    ich finde das grandios dass man endlich auf die lästige werbung verzichtet und sich sogar die mühe macht das ganze auszublenden!

     

    das sollte man flächendeckend einführen

     

    mich interessiert aus dem werbetechnischen grund der sport schon jahrelang nicht mehr!

     

    die skispringer die über und über beklebt sind und sofort ihre skier hochreißen sobald sie zum stillstand gekommen sind, die sportler die sogar auf normalen polohemden bei offentlichen auftritten werbung am kragen tragen, etc...

     

    alles eine riesensauerei und wenn man diese dämlliche werbung in zukunft nicht mehr sehen würde dann wären sportler nicht mehr so gut bezahlt und würden nur noch sport statt werbung machen!

     

    die sportler selbst bekommen den kragen nämlich nicht schnell genug voll genug!

     

    beste gruesse

  • F
    Frank

    Herrlich, Wunderbar, WEITERMACHEN !

     

    Und bitte einen Sportsender gründen und Sportereignisse mit verpixelter Banden-LED-Werbung übertragen, meinetwegen als Piratensender ...

     

    Es geht ja schon lang nicht mehr um den Sport, der dient nur noch als Mäntelchen um Umsätze oder gar Gewinne zu generieren.

    Spätestens mit dem Gang an die Börse verändert sich die Zielrichtung und Hauptaufgabe weg von der eigentlichen hin zur Gewinnerzielung.

     

    Grüsse

  • KF
    kapi fussi

    die aktion finde ich wunderbar. wer sich fragt, warum das ganze, werbung schade doch niemandem, dem koennte man entgegnen, dass es hingegen gerade anfaengt, konkrete schaeden zu produzieren. den streik der spieler der spanischen primera division fuehre ich darauf zurueck. es ist inzwischen zuviel geld in das system gepunpt worden, dass es das gleichgewicht verloren hat und kippt. geld und macht - analogien a gogo.

  • M
    Mumpitz

    "Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben."

     

    Das Wort "kritischer" kann man aus diesem Satz problemlos streichen.

    Die gesamte "Sportberichterstattung" der Taz ist von einer so offensichtlichen Distanz zum Metier des Sports geprägt, dass man sich fragen muss, warum die Taz nicht gleich vollständig auf diese verzichtet.

  • P
    Peter

    Erscheint mir alles ein wenig zu bemüht, das Eishockey-Foto zeigt ja, wie unübersichtlich das alles wird.

     

    Der Gedanke ist ja nicht schlecht, aber es wird sich nicht durchsetzen.

     

    Sobald der Gedanke Raum greift, werden FIFA und DFB und die ganzen mächtigen Verbände dagegen vorgehen, weil sie ihre Pfründe in Gefahr sehen.

     

    Interessanter wäre vielleicht unter den Fotos eine kurze Bildunterschrift mit verlinktem Artikel darüber, was das per Logo abgebildete Unternehmen so alles treibt, was nicht so nett ist.

     

     

    Übrigens:

    "Es mag vereinzelt Leser geben, die wissen wollen, was Magdalena Neuner auf dem Gewehr stehen hat"

     

    Da steht: "Make Love not War"