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Undercover-Reportage aus SyrienEin Tag als Hure

Unterwegs als vermeintliche Prostituierte in Damaskus: Die Konkurrenz ist groß. Unzählige Russinnen - und eine Unzahl minderjähriger Flüchtlingsmädchen aus dem Irak.

Junge Flüchtlingsmädchen in Syrien prostituieren sich nicht, weil sie sich eine Gucci-Handtasche kaufen wollen: Sie müssen ihre Familien ernähren. Bild: dpa

Ob ich denn wohl aus Russland käme? Diese von einem süffisanten Lächeln begleitete Frage wurde mir in Damaskus recht oft von Passanten gestellt. So oft, bis ich einfach wissen wollte, was es denn mit diesen Russinnen auf sich hat. Ich fand heraus: Es gibt ganz schön viele russische Prostituierte in Syrien - wie überhaupt in sämtlichen sogenannten islamischen Staaten.

In Damaskus, der ältesten ununterbrochen bewohnten Stadt der Welt, ist das älteste Gewerbe der Welt offiziell verboten. Doch zugleich fallen die zig Clubs, Super Night Club genannt, nach Einbruch der Dunkelheit auf. Und keiner der vielen Soldaten, Polizisten und Sittenpolizisten, die nachts patrouillieren, kann sagen, er wüsste nicht, welch absurdes Spiel in diesen Clubs gespielt wird. Etwa dass dort irakische Kinder und Teenies anschaffen gehen, die vor dem Krieg aus ihrem Heimatland nach Syrien geflüchtet sind. Doch wie hätte ich dies ahnen können, wo doch offiziell alles, was mit käuflicher Liebe in Zusammenhang steht, sei es Anbahnung, sei es der Akt selbst, unter Strafe steht und mit mindestens drei Jahren Gefängnis bestraft wird. Umso verwunderlicher, dass es ein paar tausend junge Frauen aus dem ehemaligen Ostblock nach Syrien geschafft haben. Weniger erstaunlich wird diese Tatsache nur, wenn man begreift, welche Rolle die Korruption in dieser Region spielt.

Meine Freunde von der serbischen Botschaft in Damaskus nahmen mich also eines Abends mit in einen Super Night Club, in dem man "Russennutten" treffen kann. Viele Girls waren im original Achtzigerjahre-"Sexy-Style" gekleidet, und ihnen schien es egal zu sein, ob ihre Figuren in den engen Miniröcken und den billigen Glitzertops gut aussahen. Alle trugen viel Make-up, dazu Big Hair. Ich trug ein recht kurzes, schwarzes Kleid und schwarze Stiefel, meine blonden Haare einfach verstrubbelt im "Berliner Style". Ich setzte mich zu den Russinnen, erklärte, ich sei eine Kollegin aus Ostdeutschland, und sie erzählten mir von ihrem Leben. Sie dürfen ihre schäbigen Hotels nicht verlassen, abends müssen sie um zwanzig Uhr das Haus verlassen und alle zusammen zur Arbeit gehen.

Der Manager kam und klatschte in die Hände, die Girls mussten wieder tanzen, und ich sprang ebenso wie sie auf und tanzte einfach mit. Da ich immer schon gerne an Stangen tanze, nahm ich die Gelegenheit wahr und versuchte, mich, so sexy es ging, um die Stange zu schlängeln. Irgendwie mochte ich die verwirrten Blicke der Gäste und die anheizenden Rufe meiner mittlerweile recht angetrunkenen Serben. Wir hatten vorher schon getrunken und deshalb schien mir der Plan, einfach einmal auszuloten, wie viel ich denn wohl wert sei, absurd lustig. Während ich tanzte, kam der Manager an unseren Tisch und wollte wissen, wer ich sei und ob ich ab jetzt immer hier arbeiten könne, es schien ihm und seinen Gästen zu gefallen, dass ich Spaß am Tanz hatte. Wie hoch mein Preis in Damaskus sei?

Am nächsten Tag also trafen mein serbischer Kumpel und ich den Clubchef, und die Herren diskutierten über meine Fähigkeiten und beschlossen, dass ich eher etwas für reiche Saudis mit gehobenen Ansprüchen sei als für den normalen Syrer, der lediglich einen außerehelichen Fick sucht. Die Herren wurden sich einig, dass ich für besondere Gäste ab vierhundert Dollar die Stunde zu haben sein sollte, der Manager, der sich um die Kundenvermittlung kümmern sollte, wollte fünfzehn Prozent Vermittlungsgebühr.

Auf der Flucht

Laut Statistiken der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2007 leben derzeit etwa 1,2 Millionen von schätzungsweise insgesamt 1,5 Millionen irakischen Flüchtlingen in Syrien. Häufig handelt es sich bei ihnen um alleinstehende Frauen, da die Männer im Irak getötet oder verschleppt wurden. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass sich im Irak über 2,5 Millionen Menschen auf der Flucht befinden.

Syrien verlangt von Einreisenden aus arabischen Ländern kein Visum, eine Abweisung von Flüchtlingen aus solchen Ländern ist in Syrien undenkbar. Das Land ist jedoch mit der großen Zahl der Flüchtlinge überfordert: Die Schulen sind überfüllt, die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen sind in die Höhe geschnellt, die Infrastruktur des Landes ist überlastet. Deshalb gibt es auch keine medizinisch-sozialen Anlaufstellen für die anschaffenden Frauen. Prostitution galt in Syrien bislang, wie in fast allen arabischen Ländern, als Tabu und ist offiziell verboten. Die Entwicklung in den letzten Jahren, sowohl die Zunahme der Prostituierten als auch der anschwellende Strom von Sextouristen aus den Nachbarländern, haben jedoch auch bei der syrischen Regierung zu einer größeren Offenheit für die damit verbundenen Probleme geführt. Innerhalb der EU hat sich die Zahl der Asylgesuche von Irakern im letzten Jahr auf 38.286 verdoppelt. Die Iraker sind damit die größte Flüchtlingsgruppe in der EU, vor Tschetschenen, Pakistanern und Somaliern. MRE

Wir gingen nie wieder in den Club, und ich ging nicht mehr ans Telefon, wenn der Chef anrief. Doch am kommenden Freitagabend ging ich wieder aus, diesmal mit einem arabischen Freund und einem Fotografen: in die Disco des Hotels Meridien. Dort ein hemmungsloser Schaulauf von älteren Prostituierten, aufgedonnert wie alternde Hollywood-Diven, viele mit operierten Nasen, Lippen und Brüsten, alle grell bemalt, die riesigen Brüste und die opulenten Hinterteile in knallenger Kleidung. Wie mein arabischer Freund, der viele Frauen ansprach, bestätigte, kamen alle aus dem Irak. Viele waren angetrunken und torkelten bereits auf ihren hohen Absätzen. Manche von ihnen hatten schon im Irak des Saddam Hussein in dieser Branche gearbeitet und waren dann ins benachbarte Ausland gegangen, um dort genauso illegal wie unter Saddam zu arbeiten. Die Portiers und das Sicherheitspersonal des Hotels werden einfach mit ein paar Dollars bestochen, und schon kann man ungeachtet der strengen staatlichen Anweisungen im Hotel arbeiten.

Im Meridien waren viele Saudis unter den Gästen. Sie kamen alle im langen, weißen traditionellen Gewand, der Dschalabija, und ihren rot-weißen Kopftüchern, den Kufijas, und schienen sich nicht im Geringsten dafür zu schämen, sich Sex zu kaufen - wofür sie in ihrem eigenen Land mit dem Tod bestraft würden. Gegen drei Uhr morgens hatte ich schließlich mehrere Verehrer am Wickel, ich konnte mir aber keinen Preis ausdenken, für den ich bereit gewesen wäre, mit einem dieser älteren Männer mitzugehen.

An Fotografieren war, wie auch in dem eher russisch dominierten Club zuvor, nicht zu denken. Kaum holten wir die Kameras raus, kamen aufgeregte Nutten, Kunden und Security-Mitarbeiter auf uns zu und drohten, uns rauszuschmeißen. Dazu grabschten ständig irgendwelche Männer in Kleidern an meinen Armen oder meinem Arsch herum, alle waren betrunken und ich die Attraktion des Abends. Mein arabischer Freund erklärte den Herren dann, dass er mich für heute Nacht gebucht habe, und fragte, wo man denn noch hingehen könne. Voller Begeisterung erzählten ein paar Saudis, dass es jetzt ja diese ganze Vorstadt von Nuttenclubs gebe, wir sollten einfach in ein Taxi steigen und uns in Richtung einer nördlichen Vorstadt, Sednaja, bringen lassen.

Wir fuhren im Taxi durch das dunkle Damaskus, passierten palästinensische Flüchtlingslager und wähnten uns schon am Ende der Stadt, als plötzlich gleißend helle, bunte Lichter am Horizont erstrahlten. Es sah aus wie Las Vegas, rechts und links der Straße war alles voll mit "Touristischen Clubs und Restaurants", wie die Läden offiziell heißen. Wir schauten uns bestimmt zehn der über hundert Clubs an. In jedem Club gibt es eine erhöhte kreisrunde Zirkusbühne. Auf diesen Zirkusbühnen laufen blutjunge Mädchen - oft auch Kinder - sexy zurechtgemacht, die ganze Nacht im Kreis. Auf Nachfragen sagen die Zehnjährigen, sie seien zwölf und die Zwölfjährigen geben an, vierzehn zu sein. Auf den hohen Plateauschuhen können die wenigsten richtig laufen, aber ohne die hohen Schuhe würde man noch deutlicher erkennen, wie klein und kindlich viele von ihnen noch sind.

Die jungen Nutten sind herausgeputzt wie Prinzessinnen aus orientalischen Märchen, alle tragen dickes, dramatisches Make-up, das ihre Mütter ihnen hinter der Bühne aufmalen, alle haben ausgestopfte Push-up-Büstenhalter, darüber tragen sie hautenge Polyesterkleider mit viel Gold, Silber und Glitzer. Die Mütter sitzen in dunklen Ecken des Clubs und beobachten die Gäste, Männergruppen aus Saudi-Arabien, Kuwait oder anderen Golfstaaten. Wenn die Mütter, die allesamt Kopftuch tragen, einen potenziellen Freier für ihre Töchter entdeckt haben, zielen sie mit einem Laserpointer auf ihre kleinen Goldstücke und schicken sie zu den Herren an den Tisch.

"How much?" Bild: dpa

Dort dürfen die Mädchen ein wenig Wasserpfeife rauchen, werden meist an den Oberarmen begrabscht, dann werden Telefonnummern ausgetauscht, denn offene Prostitution ist nicht geduldet. Hier darf nur offen angebahnt werden. Erst später, nach Feierabend oder am nächsten Tag, dürfen die Kinder beschlafen werden. Offiziell muss alles sauber bleiben, schließlich hängen Fotos des Präsidenten Baschar al-Assad an jeder Clubeingangstür. Auch an dieser.

Mein arabischer Freund, der Fotograf und ich nehmen uns einen Tisch, handeln ein wenig und dürfen für zwanzig Dollar sitzen bleiben. Aus unerklärlichen Gründen winken mich die Mädchen plötzlich auf die Tanzfläche und sind dann trotz Make-ups und hoher Schuhe einfach nur kleine irakische Flüchtlingsmädchen, die noch nie eine blonde Europäerin aus der Nähe gesehen haben. Sie wollen mich anfassen, mit mir tanzen und mit mir an der Hand die Runden in der Manege drehen. Ob sie sich davon bessere Chancen bei der Kundschaft erhoffen oder ob sie es einfach spannend finden, weiß ich nicht. Ein schneller arabischer Tanz ertönt, und ein Mädchen mit schrecklichen Verletzungen, Brandwunden und Schnitten an den Armen, will, dass ich sie beim Tanz drehe. Als ich sie gut führe, sie sich voll Freude immer wieder von meinem rechten Arm um die eigene Achse drehen lässt, steht plötzlich die Hälfte der Mädchen, fünfzehn oder zwanzig Teenagerkinder, um mich herum und bettelt mich mit großen Kinderaugen an: Auch sie wollen gedreht werden! Nun bewegen sich zwei Flüchtlingskinder auf einmal unter meiner Führung - sie rotieren, was das Zeug hält, rotieren, bis ihnen schwindlig ist. Sie kichern, wie Teenager überall auf der Welt kichern, und hüpfen eine nach der anderen in meine Hände. Der Drehwurm als einzige Freude in einem trostlosen Leben.

Diese Mädchen bieten sich hier nicht an, um Drogen oder Luxusgüter mit ihrem Körper zu verdienen, es geht um das nackte Überleben. Ein irakisches Mädchen bekommt rund fünfhundert syrische Pfund, also etwa zehn Dollar pro Nacht. Doch allein die Miete kostet sechshundertsechzig Dollar, wie mir später eine verschleierte Mutter aus Bagdad erklärt. Sie hat zum Glück zwei Töchter, die sie hier anschaffen schicken kann, eine zwölf- und eine vierzehnjährige. In Bagdad waren sie stolze Leute, doch nun, klagt sie, könne jeder sehen, was die Amerikaner aus ihren Töchtern gemacht hätten. Irakische Flüchtlinge dürfen zwar in Syrien leben, bekommen aber keine Arbeitserlaubnis. Der Arbeitsmarkt dort ist mehr als gesättigt, die Einheimischen haben schon seit geraumer Zeit mit der Arbeitslosigkeit zu kämpfen.

Die Kunden aus den reichen arabischen Nachbarländern, in denen es weder Alkohol noch unverschleierte Frauen gibt, zahlen dreißig bis fünfzig Dollar für einen Tisch. Für diese Summe muss ein Mädchen, wenn es schlecht läuft, die ganze Woche arbeiten. Doch für den Moment können die Kleinen, von denen fast alle schlimme Verletzungen oder Narben an den Armen tragen, ihre "Habibis", ihre "Lieblinge", wie Freier hier genannt werden, für einen Moment vergessen. Für den kleinen Moment, in dem ich sie herumwirbele.

Doch während ich noch das tröstende Gefühl genieße, ihnen eine kleine Freude machen zu können, bemerke ich das rote Flackern eines Laserpointers auf mir. "Noch zwei Sekunden", denke ich und will mich auf den Boden werfen, dann erkenne ich, dass eine aufmerksame Mutter erkannt hat, welche der Gäste ein Auge auf mich geworfen haben. "Wie nett" denke ich, "sie will mir bei meinem Business helfen!" Ich sage den Kleinen, dass ich sie später noch weiter drehen werde, habe schon Angst, wegen Störung des Betriebs und sowieso als einziger weiblicher Gast hier zu sehr aufzufallen. Ich gehe also zu der Gruppe von acht jungen Kuwaitern, die die Mutter mir mit dem Laserpointer gezeigt hat. Ich soll mich setzen, sagt Abdullah, 21, Angestellter in Kuwait. Ich soll Wasserpfeife rauchen und Alkohol trinken, wenn ich wolle, die anderen Mädchen trinken ja nie was, ich sei ja sicherlich aus Russland, da würde ich ja gerne trinken. Er selbst ist Muslim, trinkt nicht und ist verlobt, mit einem "anständigen Mädchen", weshalb er auf den ersten Sex mit ihr bis zur Hochzeit in ein paar Jahren warten müsse. Schließlich muss seine Braut Jungfrau bleiben! Er aber liebe es, im einmonatigen Urlaub in Damaskus richtig aufzudrehen, "jede Nacht", wirklich "jede", kämen er und seine Freunde in eine dieser Bars, um sich die billigen Mädchen mitzunehmen. Er und seine Kumpels lachen und brüsten sich in schlechtem Englisch damit, dass sie eine Partyvilla hätten, in der es seit einem Monat jede Nacht richtig abgehe. Jeder der Jungs nehme sich jede Nacht ein, zwei Mädchen mit nach Hause, manchmal würden sie die Mädchen auch tauschen, Angst vor Aids hätten sie keine, denn die Mädchen seien ja noch viel zu jung, um Aids zu haben, außerdem sehe man es ihnen ja auch an, wenn sie krank seien.

"Bist Du aus Russland?" Bild: dpa

Während ich noch mit den Kuwaitern plaudere, kommen immer wieder ältere Saudis an den Tisch und begutachten mich, fordern mich auf, bei ihnen zu sitzen, fragen, wie viel ich koste. Später komme ich an ihren Tisch und erkläre, ich würde es nur für Dollar oder Euros machen, dann erst sehe ich die diamantenbesetzten Uhren und Manschettenknöpfe der Herren und beginne das erste Mal ernsthaft zu überlegen, was denn mein Preis wäre. Vor dem schäbigen Club stehen dicke neue Mercedes, SUVs, Limousinen mit saudischen Kennzeichen, die Männer haben tatsächlich Geld und wollen mich wirklich, denn nun fangen sie an, mich fest an den Armen zu greifen, sodass ich mich hilfesuchend nach meinem arabischen Freund umdrehe. Genau in dem Moment, in dem die drei älteren Saudis "How much?! How much?!" auf mich einschreien, kommt er und teilt mir mit, er habe den Besitzer kennengelernt, dem ich gefalle und der uns gerne in seinen zweiten, exklusiveren Club einladen würde.

Mein Freund war in der Zwischenzeit mit dem Besitzer in dessen Büro, in dem auf Überwachungsmonitoren das Geschehen im Club zu sehen war. Mich habe der Chef die ganze Zeit beobachtet und meinen Freund ausgefragt, wer ich sei. Ich sei zu jung für eine Journalistin, also eine Nutte? Natürlich hatte mein Freund sofort zugestimmt, dass ich eine verrückte Nutte sei, denn die Wahrheit, Journalistin, hätte uns sofort ins Gefängnis gebracht. In Syrien muss man offiziell angemeldet sein, wenn man journalistisch arbeiten will, sogar jede einzelne Geschichte beim Informationsminister anmelden - und wird dann permanent vom Geheimdienst beobachtet.

Der andere Club ist nur wenige Schritte entfernt, hier kostet ein Tisch schon hundert Dollar. Wir sind eingeladen, bekommen einen Vorzugstisch. Der große, kräftige Clubchef ergreift meine Hand und zieht sie an sich. Plötzlich kommt mein ansonsten unerschrockener Freund angelaufen. Er hat sich über meinen neuen Verehrer erkundigt, er sei ein hohes Tier bei einem der zwölf syrischen Geheimdienste und wir täten besser, jetzt abzuhauen, da, bei aller Liebe, auch mein Freund nichts mehr für mich tun könne, wenn ein Geheimdienstboss mich haben wolle.

Als mein Araber dann aber sah, wie der Geheimdienstboss meine Hand festhielt, wies er ihn freundlich darauf hin, dass es doch ein wenig früh sei und wir morgen wiederkommen könnten. Der Geheimdienstboss bestand jedoch darauf, uns hinauszubegleiten. Ein Taxifahrer, der vor dem Laden wartete und nicht gleich anfuhr, als mein Verehrer ihm Kommandos zurief, wurde einfach aus dem Auto gezerrt und von den Security-Mitarbeitern in die nächtliche Wüste gezerrt. Wir wissen nicht, was mit ihm geschah. Wir nahmen ein anderes Taxi. Und bedankten uns brav für den schönen Abend.

In dieser Nacht erklärte ich die Recherche zum Thema "Was ich in Damaskus wert bin" für abgeschlossen, denn für den Geheimdienstboss hätte ich durchaus auch die Leben oder zumindest die körperliche Unversehrtheit meiner Begleiter wert sein können.

LEILA DJAMILA, Jahrgang 1973, ist Nahost-Expertin und lebt in Berlin

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22 Kommentare

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  • TD
    TAZ=nein danke

    für diesen Artikel, der von vorne bis hinten falsch isgt will die TAZ nun Geld? Sorry TAZ wir raten allen davon ab Euer "Blatt" zu lesen. Hoffentlich geht die TAZ bald pleite! Das ist schlimmer als die Bildzeitung hier!

  • T
    Tony

    Interessant und leider fällt auf, das der hier veröffentlichte Bericht offensichtlich eine Fälschung sogar eine Räuberpistole ist der echte ist hier zu finden:

     

    http://www.viceland.com/germany/v3n3/htdocs/syrian_whorehouse.php

     

    Sehr komisch oder? Das eine Frau mal so grundsätzlich sich sexy kleidet und dann mit Prostituierten spricht usw. das glaubt kein Mensch! Es ist richtig, das viele Frauen aus Weißrussland, der Ukraine etc. in einigen (eher wenigen) Ländern dieser Region einer solchen Tätigkeit nach gehen.

     

    Interessanterweise machen das viele freiwillig und von sich aus:

     

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,412818,00.html

     

    Nicht alle natürlich! Jedoch muss sich der Westen hier eher an die Nase fassen, denn hier im Westen ist es tausend mal schlimmer! Mal abgesehen davon, das diese Frauen inzwischen von anderen verdrängt wurden d.h. sie sind überall und in jedem Land in der Minderzahl oftmals machen diese Frauen es sagen wir Saisonweise, werden dann ausgewiesen oder verlassen das Land wieder.

     

    Als letztes sei noch anzumerken, das Syrien sich jetzt kurz vor einem Bürgerkrieg befindet und sich die Situation dort insgesamt dramatisch verändert hat. Prostitution wird in diesen Ländern ganz anders wahrgenommen als hier es ist also kaum mit dem was wir aus dem Westen kennen vergleichbar.

     

    Man sollte auch nicht alles glaueb, was die Leute drucken sonst wird man am Ende in die Röhre gucken!

     

    Gruss Tony

  • JQ
    Joum Qabih

    Cesa heisst in Wiklichkeit Bazal, aber das erfuhr ich erst spaeter, denn seine Kurden- und Rapper-Ehre verbietet es verbietet es ihm wohl seinen buergerlichen Namen vorschnell preisszugeben. Er ist hoch motiviert Deutsch zu lernen, spricht aber fast nur slang-Arabisch, was ihn nicht unbedingt zu einem optimalen Sprachpartner macht. Aber er ist eben auch ein verdammt netter Kerl. Freitag. Da haben die Moslems frei, dementsprechend fuhren wir "ila aldiskothek". Chesars Kumpels kannte ich kaum, und wo der Club sein soll wusste ich auch nicht, ich vertraute wie immer darauf das alles cool wird. Wir spazierten aus der Altstadt raus, Richtung Berg, Cesa steht auf Sido, "weil ist deutsch und kurd!", ich mag Sido weniger, deshalb singen wir ein bischen was von Rammstein. Damsakus ist auch in der Nacht sehr schoen. Am Kreisverkehr auf ein Taxi warten, Preis zu hoch, naechstes Taxi, wir fahren zum Stadtrand. Die Bebauung wird duenner, ich beginne an dem Unterhaltungegehalt unseres Zieles zu zweifeln. Wie immer waehrend solchen Taxireisen stelle ich mir vor wie meine Mitfahrer sich auf einmal Turbane aufsetzen, AKs auspacken und mir auf gebrochenem Englisch erklaeren das ich jetzt eine Geisel der Taliban bin. Cesa fragt mich auf arabisch warum ich so grinse. Niemand wird entfuehrt, wir kommen an. Der Laden heisst Hawai, sieht aus wie ein Hotel, im Treppenhaus die ersten Maedchen, ja, und dann ist alles genau so wie es Frau "huebche Nacht" in ihrem Artikel beschrieben hat. Die Maedels sind minderjaehrig und aus dem Irak, die Maenner staemmig und viele offenbar aus Saudia. Leztere gucken mich allesammt an als wollten sie mich demnaechst umbringen, ein beruehmter tschechische Autor laechelt aasig zurueck, ich trage mein Franz Kafka Fanshirt... alles recht irritierend hier, das hatte ich nicht erwartet. Ich frage meine syrische patchwork-peergroup in miesem, einmonats-Arabasch, was sie denn hier wollen? Sie meinen: "Nur anschauen". Ich mache eine Kotzgeste zu Cesa, die Jungs sind offenbar auch nicht so begeisert vom Ambiente, nach zwanzig Minuten gehen wir wieder. Der Abend ist gelaufen. Wir muessen zur Autobahn laufen um ein billigeres Taxi zu finden, einer der Kumpels spricht englisch und will demnaechs nach Amrika. Er meint es waere gut das ich das gesehen habe, damit ich verstehe wie abgefuckt Syrien waere. Er fragt mich "why the fuck" ich ueberhaut Arabisch lernen will und nicht einfach im schoenen Deutschland bleibe.

    Die Prostitution, die Koruption, die Folter, die Unterdrueckung, die Ungleichheit. Ich weiss das all das existiert, ich sehe taeglich zumindest die Schatten von all dem. Trotzdem mag ich Syrien sehr, ich bin hier viel gluecklicher als in Deutschland. Ich wuerde die Bath Partei nie verteidigen, aber sie ist auf jeden Fall weniger dafuer verantwortlich das sich Irakerinnen in Syrien prostituieren muessen als die Maechte die ihnen im Irak die Lebensgrundlage, die Haeuser und Familien weggebommt haben.

    Wir Europaer sind dem Rest der Welt oekonomisch, militaerisch und vom Aspekt der Stabilitaet weit ueberlegen, das macht es uns leicht auf die Despoten mit Fingern zu zeigen. Viele Syrer stehen tatsaechlich auf ihr Unterdrueckerregiem, weil es zumindest Stabilitaet bringt und Buergerkrieg verhindert. Das ist nicht optimal, aber eine arogante Einmischung unserer Seits, sei es auch nur auf idiologischer Ebene, ist wenig produktiev. Wir haben viele Misstaende im Rest der Welt indirekt selbst zu verantworten, es ist vermessen sie dann auch noch unkonstruktiv zu kritisieren.

  • K
    Ked

    Sehr guter Artikel. Übrigens: Sogar z.B. in Europa und Amerika (Nord & Süd), passiert es einem Mann öfter, dass andere Männer (und Frauen) ihm nicht glauben, dass er noch nie in einem Bordell war (v.a. wenn er nicht in einer intimen Zweierbeziehung lebt). Man (und Frau) sollte weltweite Kampagnen starten, dass schon für Jungs und dann auch für Männer zu masturbieren nicht als "Schande" u.s.w. gilt, sondern offen als ganz normales, natürliches und kulturelles Verhalten gilt. Das mag vielleich viel bewirkten gegen sexuelle Ausbeutung wie z.B. die heute normale Prostitution, aber auch gegen sexuelle Gewalt in Familien.

  • A
    Ahmet

    Diese Thematik ist eigentlich schon lange bekannt. Selbst in einigen syrischen Publikationen wurde auf die hohe Dunkelziffer für Aids hingewiesen. Die Autorin hat aber schon sehr deutlisch geschildert, wie es konkret läuft. Dass Golf-Araber gerade Damaskus als eine art Sexdestination ansteuern, wußten viele, die mal dort geleb haben oder dort leben. Ein paar von ihnen war mit dem legalen Alkohol zufrieden, andere brauchten dazu noch ein paar Frauen. Wegen der irakischen Flüchtlinge haben die es noch leichter. Irgendwo ist die arabische Solidarität eine merkwürdige Angelegenheit, wenn sich Kinder prostituieren, um in Syrien überleben zu können. Der Verfall des Iraks trifft im Exil auch die Iraker nochmals. Ein solches Mädchen hat eigentlich keien Chance auf eine gute Heirat. Aber schon vor etlichen Jahren haben Syrer mir versichert, dass alle Prostituierten aus dem Libanon oder von Afrika oder von sonstwoher kommen, nur Syrerinnen wären das eben nicht.

  • IN
    Ihr NameDomenq

    Je strenger die Moral, umso krasser die Schattenwelt.

     

    Ein bißchen Nutte - und dann die Gattin des Präsidenten - so etwas gibt es in der arabischen Welt nicht.

  • MJ
    M. Jünger

    Eine Enthüllung ist der Artikel "Wie hoch ist der Preis" tatsächlich: Allerdings scheint es der Autorin mehr um ihre Selbstdarstellung zu gehen als darum über Prostitution in Syrien zu berichten. Es ist sicherlich interessant, dass Frau Djamila "gerne an Stangen (tanzt)"und in Damaskus "die Attraktion des Abends" war. Wenn Frau Djamila sich aber immer wieder mit der Frage beschäftigt, welchen Preis sie wohl wert sei und damit kokettiert, ein Taxifahrer sei ihretwegen in die Wüste gezerrt worden, geht das eindeutig zu weit und zudem am Thema vorbei. Von der taz hätte ich bei einem Sujet wie Prostitution Minderjähriger weniger Voyeurismus erwartet! Immerhin scheint die Autorin die spannenden Recherchen genossen zu haben...

  • F
    fibad

    Sehr guter Artikel. Wo kann man mit Djamila in Kontakt treten?

     

    Gibt es eine E-Mail?

  • C
    certik

    Würde Frau Djamila es wagen in einem Artikel von Niggern zu schreiben? Ich denke nicht, denn die Reaktionen darauf wären ungleich deutlicher, als wenn man über "Nutten" schreibt.

     

    Bei Wikipedia steht: ...Während ?Hure?, ?Metze? und ?Dirne? aus dem Wortschatz des Mittelalters hervorgegangen sind, entstammt das Wort ?Nutte? dem Berlinischen des späten 19. Jahrhunderts [1]. Von den vorgenannten Synonyma unterscheidet es sich insofern, als dass es nur im derb-vulgären Sprachgebrauch üblich ist und damit immer in klar abwertender Absicht benutzt wird...

     

    An die Redaktion der TAZ:

    Ich bin mehr als konsterniert, dass ausgerechnet die TAZ eine derartige Herabwürdigung zulässt. Selbst in vielen Freierforen ist "Nutte" ein absolut verpöntes Wort. Benutzt es doch jemand, wird er deutlich zurecht gewiessen, wenn nicht der Badword-Filter es automatisch gegen ein nicht diskriminierendes ersetzt.

     

    Mir scheint, dass Freier mehr Respekt vor Sexworker/innen haben, als die Autorin.

    Ob es daran liegen mag, dass Sexworker/innen keine Lobby haben?

  • M
    MüllsortiererIn

    Es geht bei der Thematisierung islamischer Doppelmoral eher um die finanzstarken "Kunden" aus arabischen Staaten, in denen die Sharia herrscht, als um die Baath-Partei in Syrien.In den Grenzregionen zur arabischen Halbinsel geht es eben auch entsprechend zu. Wie übrigens auch an einigen Grenzen zum iranischen Gottesstaat, bzw. in dieser Gesellschaft selbst. Die dortigen Formen von Prostitution und Pädophilie, staatsoffiziell geschmäht als Symptome des westlichen Kulturzerfalls, sind eben Zeitehe und das Verheiraten von Kindern. Es leugnet im Übrigen auch niemand, dass Sextourismus ein weltweites Phänomen ist, aber kein asiatischer oder osteuropäischer Staatschef würde sich entblöden, der Weltöffentlichkeit zu erklären, dass es in seinem Land keinen Sextourismus gäbe und keine exotistische Kulturwissenschaft die krassen Defizite bei grundlegenden Menschenrechte derart ignorant schönschreiben. Nachdem Jahre lang über die gesellschaftliche Bestimmung der Kategorie Geschlecht diskutiert wurde ist es etwas verwunderlich, wie kulant die akademische Welt gegenüber Traditionen ist, in denen Frauen schlichtweg minderwertig sind, nur über ihren Mann definiert oder einfach in den Stoffbeutel vernäht werden, damit man sie "bei Bedarf" rausholen kann.

    @ emil: Ich kann weder Hetze noch Hasspredigten in der Reportage oder im Forum finden. Für wie naturgegeben entwicklungsgehemmt muss man islamische Menschen eigentlich halten, um die Kritik von Doppelmoral zu tabuisieren?

  • AR
    Andreas Remstedt

    Die Doppelmoral islamisch geprägter Gesellschaften bezüglich - nicht nur - Sexualität und Alkohol durfte ich schon vor 14 Jahren in Marokko kennenlernen. Ja, das Andere ist, aus der Nähe betrachtet, verblüffend ähnlich. Und die angesprochene existentielle Not ist in den armen Ländern Arabiens und Nordafrikas so verbreitet, dass sie fast schon als normal wahrgenommen wird. Nur von Golfaraben nicht; die halten das für gottgegeben. Fau Djamila gibt einen hervorragenden Einblick in diese Gesellschaft, gerdae dadurch, dass sie die dort üblichen Spiele auf ihre Weise mitspielt und nicht moralisierend-hilfesuchende Distanz einübt. Soll sie den geschätzten LeserInnen die Aufgabe abnehmen, sich Gedanken zu machen?

  • D
    Düsselbarsch

    Zum Kommentar von Georg:

     

    Syrien wird von der Baath-Partei beherscht. Diese hat eine laizistische Grundlage, wie die verfeindete Bruderpartei im Irak auch. Dieses Land als schlechtes Beispiel der Praxis muslimischer Glaubensvorstellungen zu präsentieren, führt zu wenig Erkentnisgewinn.

  • BD
    Benjamin Djallo

    Der etwas saloppe Stil der Autorin bei diesem ernsten Thema ist doch etwas befremndlich. Hier prostituieren sich minderjährige 12-jährige Mädchen, also fast noch Kinder, aus nackter existentieller Not, um ihre Familien vor dem Verhungern zu helfen. Anstatt, dass sich die Autorin Gedanken macht, wie man diesen armen Geschöpfen und ihren Familien helfen könnte, geht es der Autorin in erster Linie darum, auszuloten, wie viel sie denn selbst etwa einem reichen Saudi wert sein könnte.

     

    Einen hautnahen Bericht mit vielen Einzelschicksalen und Hintergründen insbesondere bezüglich christlicher Flüchtlinge aus dem Irak, welche in Amman, Jordanien, leben, hat Nuri Kino geschrieben ("By God - Six days in Amman").

  • E
    Emil

    Einmal kurz den Duft der weiten Welt geschnuppert und schon sind die Hassprediger wieder da?

     

    Die geschilderten Verhältnisse findet man auch anderswo. Der Europäer tobt sich ja eher in Südostasien aus. Da läuft genau das selbe nur sinds keine "Museln" über die man dann wieder so schön hetzen kann.

  • N
    nesli

    ich finde die reportage sehr interessant und informativ...tja, heuchler gibt es überall..auch unter muslimen...d.h. nicht, dass das älteste gewerbe der welt und der sex-tourismus zum muslimischen alltag gehören...es gibt viele die das machen, aber bei weitem nicht alle....diese ekelbranche gibst in jeder kultur und in jedem land...leider...

  • OR
    ockhams razor

    Investigativer Journalismus oder Fake? Oder von beidem was?

    Ich weiß es nicht und kann es kaum nachprüfen - doch so oder so - was bedeutet mir dieser Artikel: Aufklärung oder "Infotainment"? Etwas ratlos...

  • G
    Georg

    Soweit zum Bestand scheinbarer muslimischer Moralvorstellungen in der Praxis, guter Beitrag.

  • M
    MüllsortiererIn

    Als Preis sollte zudem vergeben werden: ein "Karl-May-Stipendium für angewandten Orientalismus" für Christina von Braun und Bettina Mathes. Diese beiden Kulturwissenschaftlerinnen haben in Ihrer viel gepriesenen Studie "verschleierte Wirklichkeit" nachgewiesen, dass die islamischen Länder ganz und gar frei vom Sextourismus seien und deshalb (und aus anderen merkwürdigen Gründen) unglaublich vorne wären. Vielleicht wäre Leila Djamila eine geeignete Laudatorin, die die beiden zurück auf die Erde holt?

    Was mir auch nicht einleuchtet: warum ist es zumeist die gleiche Klientel, die in den 90ern mit Vehemenz (und zu Recht) die gesellschaftliche Zurichtung des Subjets durch Zwangsheteronormativität analysiert hat, die jetzt so häufig in islamisch-arabischen Gesellschaften "das Andere" abfeiert. Dabei lässt sich vor Ort (oder aus der Reportage) recht schnell erkennen, wie ähnlich das geheimnisvolle "Andere" doch ist. Islamischer Traditionalismus ist nichts als ekelhaft patriarchaler Konservatismus, die derzeitigen Staatsformen schwanken zwischen säkularen und klerikalfaschistischen Diktaturen, die Bourgeoisie ist durch und durch korrupt, Religion und Gesellschaft vergotten die Männlichkeit, der Spießer dreht durch, wenn seine Frau/Tochter ausserehelichen Sex haben (und geht sich selbst im Puff austoben) ? Klaus Theweleit lässt grüßen. Feministinnen aus islamisch regierten Ländern kommen mittlerweile auf ganz andere Ergebnisse als die deutsche Kulturwissenschaft: Kontrolliere die Sexualität einer Bevölkerung und Du kontrollierst die ganze Bevölkerung. Das ist das ganze Geheimnis der Religion und auch das des Islam. Kennt man alles seit Ludwig Feuerbach - nur fürchte ich, selbst der deutsche Biedermeier war gegen die beschriebenen Verhältnisse eher human.

  • ST
    Sarah T.

    Danke an Frau Dajamila für diesen Artikel, die taz hat anscheinend doch einige kritische und kompetente Journalisten, die sich auch mit den Themen auseinandersetzen bevor sie darüber schreiben,und sich vor Ort versuchen ein eigenes Bild zu machen; trotz einiger Voreingenommenheiten!(Nicht alle Saudis unterstützen ihre Regierung und deren Ver- und Gebote und auch nicht alle Männer die eine Jungfrau heiraten wollen, aber trotzdem gern vor der Ehe sich einen oder auch mehr als einen "Fick" (wie es in dem Artikel steht) genehmigen, sind dem Islam zuzuschreiben!...es gibt viele die sich leider wenig mit "ihrer" religion befassen! so entstehen Meinungen über den Islam.) Der Geheimdienst in Syrien ist in der Tat so eine Sache für sich, allerdings muss ich sagen trotz der Diktatur die in diesem Land herrscht, ist es sinnvoller wenn Amerika sich raushält. Die Meinung der Syrischen Bevölkerung zu ihrer eigenen Politik ist erstaunlicher Weise sehr positiv, wie ich jedesmal verdutzt wieder bemerke...Wäre sehr interessant gewesen, wenn sie (Fr Djamila) dort auch einige Recherchen vorgenommen hätten.

  • CG
    che guevara

    da sieht man wieder was für eine verdreckte, faschistische partei in syrien herscht.die arabisch-nationalsozialistische baath-partei hat seit ihrem diktatorischen machtergreifung das land in den rouinen gestellt. die arbeitslosigkeit liegt laut unabhängigen instituten bei 70-75 %, die menschen verhungern, die menschen, insb. kurden werden diskriminiert, da sie keine araber sind, sie werden wie die juden in dem nationalsozialismus behandelt:keine arbeiterlaubnis in den behörden,keine päße, verbot der sprache,parteien und kultur, enteignung der länderrein, arabisierung der dorf und stadtnamen und neben folter und verfolgung ständig massakern. und die einnahmen für die ernährung der bevölkerung, infrastruktur und medizinische versorgung fließen einfach in den taschen der baath-diebe.

    wer profitiert eurer meinung nach von der protitution, natürlich die angehörigen der baath-partei (auch in den geheimdiensten und polizei).so wird das land ausgebeutet. ich freue mich auf dem tag, an dem die usa die syrische und kurdische bevölkerung bei der beseitigung der diktator militärisch hilft.

    es ist seltsam, das deutschland das selbe weg wie die usa und andere kapitalistischen regierungen geht. solange man von einer freundschaft eines diktatorischen staates profitiert, scheißt man auf die menschenrechte und demokratie. ich finde die arbeit der taz als linksunabhängige zeitung sehr gut, in einer zeit wo das kapital durch die machtergreifung der medien die augen der menschen vor der wahrheit verschließt.

  • M
    Marco

    Super Artikel!!

    Frau Djamila hat einen schwierigen Ritt auf der Rasierklinge wunderbar gemeistert.

    Die Stimmung kommt super rüber, besonders wie schnell aus Spaß Ernst werden kann.

    Schließe mich meinem Vorgänger an: Weiblicher Wallraff!!

  • K
    Konrad

    Kann man Frau Djamila irgendwo für nen Reporterpreis/investigativen Journalismus-Award vorschlagen?

    Weibliche Variante eines Wallraff?