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Unbewußte Lebensplanung

■ Gleichstellungsbeauftragte: Mädchen noch immer benachteiligt

Trotz zahlreicher Projekte im Bildungssektor haben junge Frauen im Erwerbsleben noch immer weniger Chancen als junge Männer. Dies gelte vor allem für die naturwissenschaftlichen Berufsbereiche. Darauf hat eine Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Schleswig-Holstein gestern am Rande einer Vollversammlung in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) hingewiesen. Die Arbeitsgemeinschaft werde daher im September und Oktober zusammen mit Schulen und Arbeitsämtern landesweit Aktionen zu der Berufs- und Lebensplanung von Mädchen und Jungen veranstalten.

Während sich Jungen immer noch in der traditionellen Rolle als Familienernährer sehen würden, hätten Mädchen eine doppelte Lebensorientierung in Richtung Beruf und Familie. Sie würden zwar auch ein partnerschaftliches Muster der Familien- und Berufsarbeit entwickeln, kalkulierten aber schon früh – mit etwa 14 Jahren – Erschwernisse auf dem Arbeitsmarkt und bei dem Erwerbsleben mit ein. Darum griffen sie nach wie vor auf ein eingeschränktes Berufsspektrum mit weniger Aufstiegschancen und oft geringerer Entlohnung zurück.

Davon versprächen sie sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, betonte die Sprecherin. In männlich dominierten Berufsfeldern dagegen fürchteten Mädchen häufig den Status von „Exotinnen“, die sich ständig mit Leistungen legitimieren müßten. Häufig würden diese Entscheidungen der Lebensplanung von den Mädchen unbewußt gefällt, hieß es. lno

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