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Unbeschreibliche „Liebhabereien“

Als „Liebhaber-Ausstellung“annonciert der Leiter des Staatsarchivs, Hartmut Müller, die Schau über eines der prominentesten Bremer Grundstücke im Foyer seiner Dienststelle. Unter dem Titel „Der Teerhof von seinen Anfängen bis zur Gegenwart“wird die Geschichte menschlicher Besiedlung auf der Halbinsel zwischen kleiner und großer Weser vorgestellt. Und tatsächlich hält die von einem dreiköpfigen Team zusammengestellte Austellungen einige „Liebhabereien“bereit.

Archäologische Funde, Pläne, Karten und Fotos dokumentieren das wechselvolle Leben auf der Halbinsel, auf der SchifferInnen, Kaufleute, ArbeiterInnen und KünstlerInnen über Jahrhunderte zusammengelebt haben. Anhand einiger Familien- und Firmengeschichten geht die Ausstellung auf das Schicksal von Teerhof-BewohnerInnen ein. Mit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg begann jedoch ein neues Kapitel: Der Teerhof mauserte sich zu einem Streitobjekt kommunaler Baupolitik.

Mit Ausnahme einer Kaffeerösterei wurden die meisten Alteigentümer nach dem Krieg zu niedrigen Quadratmeterpreisen zwangsentschädigt. Trotzdem dauerte es bis 1989, bis der Grundstein für die jetzige, noch immer umstrittene Bebauung gelegt wurde. Die Ausstellung hält sich mit Kritik daran weitgehend zurück. Doch verbergen sich ihre Kleinodien in der Dokumentation von städtebaulichen Projekten, die Bremen – aus heutiger Sicht – erspart blieben: Denn was da an Autostraßen und Hochhaus-Ensembles geplant war, spottet jeder schriftlichen Beschreibung. ck/Archivfoto: Christoph Holzapfel

„Der Teerhof...“, bis 11. April im Staatsarchiv

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