Umweltverbände hinter Klimaaktivismus: Respekt vor Protest
Umweltverbände und Kirchenvertreter:innen verteidigen Klimaaktionen. Aus dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU hagelt es indes Kritik.
Angetrieben werde die Debatte über Aktionen der Letzten Generation von Politiker:innen der Union, FDP und AfD. Sie gipfele in der Präventivhaft für Aktivist:innen und der Forderung der Union, Sitzblockaden mit bis zu drei Jahren Haft zu bestrafen. Damit seien die Grenzen der Verhältnismäßigkeit überschritten, heißt es in der Erklärung. Es sei an der Zeit, über wirksamen Klimaschutz zu diskutieren, statt besorgte Bürger:innen zu diffamieren. Angesichts der Dimension der Klimakrise seien die Sorgen und Proteste nachvollziehbar.
Klar sei dabei, dass ziviler Ungehorsam gewissen Regeln folgen müsse und dass von ihm keine Gewalt ausgehen dürfe. Zugleich sollte ziviler Ungehorsam „auch vermittelbar und um das Erlangen gesellschaftlicher Mehrheiten bemüht sein“.
Nicht alle aus der Kirche unterstützen Klimaaktivist:innen
„Ich verstehe den Schmerz der jungen Generation, die sagt: Wir halten das nicht aus“, sagte auch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Bilz, am Wochenende. Auch Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hatte Respekt für Klimaaktivist:innen geäußert. Sie stellten ihr eigenes Wohl zurück, um „gewaltfreien, zivilen Widerstand“ zu leisten, so Heinrich.
Der Evangelische Arbeitskreis der CDU Nordrhein-Westfalen widerspricht hingegen Heinrichs Aussagen. In ihrem Text zur Unterschriftsammlung heißt es: „Dieser Ansicht widersprechen wir. Wir haben die tiefe Sorge, dass solche Äußerungen der Evangelischen Kirche und ihren Mitgliederzahlen unermesslichen Schaden zufügen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind