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Umweltkatastrophe

■ Die Sava ist verseucht, an der Küste brennt der Wald

Der Krieg fordert nicht nur menschliche Opfer. Auch die Natur wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen.

Mit den Bombenangriffen auf die Erdölraffinierie von Sisak, einer Stadt, die nur sechzig Kilometer von Zagreb gelegen ist, wurden mehrere Rohölbehälter am Ufer der Sava zerstört. Diesem zweitgrößten Fluß Jugoslawiens droht nun eine Ölpest unbekannten Ausmaßes. Ein kilometerlanger Ölteppich bewege sich nun flußabwärts in Richtung Belgrad, meldete gestern der Zagreber Rundfunk. Damit ist die Trinkwasserversorgung der serbischen Hauptstadt Belgrad gefährdet. Denn die Sava, die hier in die Donau mündet, ist die wichtigste Trinkwasserquelle der Millionenstadt. Damit wird die serbische Bevölkerung erstmals hautnah mit dem Krieg konfrontiert werden.

Aber auch an der dalmatinischen Küste sind dramatische Umweltschäden zu melden. Zwischen dem Badeort Makarska und der historischen Festungsstadt Dubrovnik sind auf einer Länge von fast hundert Kilometern Palmenwälder mit uraltem Baumbestand verbrannt. Die Zagreber Regierung behauptet nun, daß die Bundesarmee bewußt Waldbrände erzeuge, um so Kroatien zur Kapitulation zu bewegen. Setzten bereits im Juli serbische Freischärler in Ostslawonien Mais- und Weizenfelder in Brand, benutze die Luftwaffe jetzt Phosphor- und Brandbomben, um die Küstenwälder in Flammen aufgehen zu lassen.

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