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Umstrittene Nahost-AusstellungSchule unter Beschuss

Eine Ausstellung über die Vertreibung der Palästinenser sorgt für Aufregung. In München ist der Streit jetzt wieder eskaliert.

Heikle Geschichte: ein Flüchtlingslager im Libanon wenige Jahre nach der Vertreibung der Palästinenser aus Israel, 1952. Bild: reuters

BERLIN taz | Es sind kaum mehr als ein Dutzend Schautafeln – 14 PVC-Folien, die sich wahlweise an der Wand aufhängen oder an Stellwänden montieren lassen. Nüchtern informieren sie über „Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, deren Folgen bis heute den Nahostkonflikt prägen. Doch wo immer sie auftauchen, gibt es Streit. So auch in München, wo sie bis Mitte dieser Woche in der Montessori-Fachoberschule in Schwabing zu sehen waren.

Noch bevor die Ausstellung dort Mitte Dezember eröffnet wurde, machte die Deutsch-Israelische Gesellschaft München dagegen mobil. Diese Ausstellung lege den „Grundstein für antisemitische Worte und Taten“, polterte der örtliche DIG-Vorsitzende Torsten Weber.

Gemeinsam mit Münchens Grüner Jugend, der Linksjugend, der Reformgemeinde Beth Shalom und dem nationalistischen Israel-Verein AmEchad forderte er die Schule dazu auf, die Ausstellung abzusagen. Auch Charlotte Knobloch, die Expräsidentin des Zentralrats der Juden, stellte sich hinter den Appell.

Die Ausstellung stammt aus dem Jahr 2008 und wurde zum 60. Jahrestag der israelischen Staatsgründung konzipiert, um über den palästinensischen Blickwinkel auf dieses Ereignis aufzuklären. Denn was in Israel als Erfolg des „Unabhängigkeitskriegs“ gefeiert wird, gilt Palästinensern als „Nakba“, als Katastrophe, weil es zur Vertreibung aus der alten Heimat führte.

Gegner fordern Verbot der Ausstellung

Gefördert wurde die Ausstellung vom Evangelischen Entwicklungsdienst und einer Landesstiftung Baden-Württembergs. Seit sieben Jahren zieht sie schon durch Deutschland, inzwischen ist sie in weit über hundert deutschen Städten zu sehen gewesen. Vielerorts aber zog sie wütenden Protest auf sich – meist von deutsch-israelischen Gesellschaften, erklärten Pro-Israel-Gruppen oder lokalen jüdischen Gemeinden.

Sie beklagen, die Schuld an der Flucht der Palästinenser werde allein Israel angelastet, die arabische Judenfeindlichkeit dagegen bleibe ausgeklammert. Mit diesem Argument fordern sie vor Ort meist ein Verbot – und haben dieses Ziel mancherorts auch erreicht.

In Frankfurt am Main etwa zog der DGB im Mai 2010 seine Zusage zurück, die Ausstellung in seinen Räumen zu zeigen, sie musste daraufhin in eine Kirche umziehen. Im November des gleichen Jahres versuchte in der Stadt Freiburg der grüne Oberbürgermeister Dietrich Salomon, die Ausstellung in der örtlichen Stadtbibliothek zu verhindern, zog damit vor Gericht aber den Kürzeren. Und in Düsseldorf wurde die Ausstellung nach einer Woche von den Stadtoberen ohne Begründung abgehängt; sie handelten sich dafür vor Gericht eine Rüge ein.

Ähnliche Szenen wiederholten sich in Aachen, Köln, Nürnberg und im Vorfeld des Evangelischen Kirchentags in Hamburg, wo die Ausstellung im Mai 2013 gezeigt wurde.

Es geht um Diffamierung

„Das Interesse an dieser Ausstellung ist auch deswegen so groß, weil es im Vorfeld immer solche Auseinandersetzungen gibt“, versucht Ingrid Rumpf den ständigen Rufmord-Kampagnen etwas Positives abzugewinnen. „Man gewöhnt sich daran“.

Rumpf ist die Vorsitzende des Vereins „Flüchtlingskinder im Libanon“, der die Ausstellung verantwortet. Er hat seinen Sitz in Baden-Württemberg und unterstützt Kinder, Jugendliche und Frauen, die in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon leben, indem er dort medizinische Hilfe, Bildungsprojekte und Sommercamps ermöglicht. Die Projekte werden von diversen namhaften Institutionen gefördert.

Rumpf betont: „Wir stellen weder das Existenzrecht Israels in Frage, noch wollen wir den Holocaust oder das Unrecht, das Juden in arabischen Staaten widerfahren ist, relativieren.“

Doch den Gegnern ist jedes Mittel der Diffamierung recht. Dass Kinder aus einem der zehn Sozialzentren des Partnervereins im Libanon kürzlich bei einer Trauerfeier in Militäruniformen schlüpften und Fotos davon auf der Webseite des Vereins landeten, nahm der Münchner DIG-Chef Torsten Weber jetzt zum Anlass, dem Verein vorzuwerfen, er erziehe Kinder „zum Krieg gegen Israel“.

Auch Ingrid Rumpf war über die Bilder aus dem Libanon nicht glücklich: „Das ist nicht in unserem Sinne, und es entspricht auch nicht den pädagogischen Vorstellungen unserer Partner“, sagt sie der taz. Man habe sich deswegen auch bei den Partnern im Libanon beschwert. Doch sie sieht keinen Grund, deswegen an den Menschen zu zweifeln, mit denen sie seit 18 Jahren gut zusammenarbeite: „Es geht um humanitäre Hilfe“, betont sie.

Schule zwischen den Fronten

Auch der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser stellt sich hinter sie. Grosser gehört zu den über 50 Prominenten, die die Ausstellung von Anfang an unterstützen – neben Publizisten, Historikern und Expolitikern wie Norbert Blüm, Moshe Zuckermann, dem verstorbenen Stéphane Hessel sowie den taz-Autoren Bahman Nirumand und Andreas Zumach.

„Ich habe die Nakba-Ausstellung immer unterstützt und unterstütze sie weiterhin – trotz allen Unwahrheiten, die über die Ausstellung und ihre Veranstalter ausgeschüttet werden“, sagt Grosser.

Im kommenden Monat wird der 88-Jährige nach München an die Montessori-Fachoberschule kommen, um dort zu den Schülern zu sprechen. Bei ihnen hat die wochenlange Kampagne ihre Spuren hinterlassen. „Wir sind da ungewollt zwischen die Fronten geraten“, sagt Schuldirektor Carl Mirwald der taz.

Ursprünglich habe man die Ausstellung für rein schulinterne Zwecke ins Haus geholt. Die Initiative dafür sei von einer Geschichtslehrerin ausgegangen, die sich intensiv mit dem Judentum und der israelischen Geschichte beschäftigt habe. „Der Nahostkonflikt steht im Lehrplan für die 13. Klasse der bayrischen Fachoberschulen“, betont Mirwald. Die Ausstellungsgegner hätten jedoch gezielt die Öffentlichkeit gesucht.

Den Rummel hält er für übertrieben: 30 kritische Zuschriften habe er erhalten, sagt Mirwald, darunter einige mit üblen Beleidigungen, aber auch fast 50 mit Zustimmung. Die Schreiben hingen zusammen mit den Stellungnahmen der Ausstellungsgegner in der Schule aus. Gestern wurde die Ausstellung – wie ursprünglich geplant – abgebaut.

„Diese Erfahrung war für uns alle sehr lehrreich“, sagt Mirwald. „Insofern hat es sich gelohnt.“ Aber er ist auch überzeugt: „Das wird sich leider keine andere Schule mehr trauen.“

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83 Kommentare

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  • Eine "nüchterne" Ausstellung? Wohl kaum. Guckst Du: http://www.hagalil.com/archiv/2014/01/11/libanon-verein/

  • kann gut sein, dass Yehoshua Porath auf seine alten tage fanatisch geworden ist. seine bücher "The Emergence of the Palestinian-Arab National Movement, 1918-1929" und "In Search of Arab unity, 1930-1945" saind dennoch lesenswert.

    ebenso Justin McCarthy's "The Population of Palestine. Population Statistics of the Late Ottoman Period and Mandate" da, meine ich, hätte ich auch die aufstellung gesehen, welche notablen so all land verkauften, unter ihnen übrigens auch die Husseinis. und die saßen nun mal in Jerusalem, nicht in Stanbul. und wenn es denen da nicht mehr gefiel, dann zogen sie nach Beirut oder Damaskus oder Kairo, aber doch nicht in die Türkei.

    das problem war übrigens nicht der verkauf an sich, sondern dass KKL oder andere zionistische käufer die übergabe 'araberrein' erwarteten (die briten haben vergeblich versucht, dagegen gesetze zu machen) und das erworbene land dann sofort mit einem wiederverkaufsverbot belegten. das gilt auch heute noch: Sie können zwar eine wohnung kaufen oder ein haus, an dem grund und boden erwerben Sie bestenfalls eine art erbbaupachtrecht, kein eigentum. und als palästinenser in Israel nicht mal das.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Nur auf Englisch verfügbare Literatur. Klar, daß die in Deutschland jeder kennt. Da lese ich schon lieber Klartext bei Geo Epoche. Und ich weiß nicht, ob sie sich in der Kunst des Wortverdrehens üben - so wie die meisten anderen hier - oder es Ihnen einfach entfallen ist: Palästina war bis 1918 vom Osmanischen Reich beherrscht. Daher die türkischen Großgrundbesitzer.

       

      Es versteht sich von selbst, daß Leute, die kein Bleiberecht auf verkauftem Land haben, gehen müssen. Das kann man keinem Käufer vorwerfen. Und es erscheint mir auch natürlich, daß Staatsgrund nicht in persönliches Eigentum übergeht, nur weil der Staat einem erlaubt, dort ein Haus zu bauen. Außerdem ist im Kibbutz-System kein persönlicher Landbesitz vorgesehen.

       

      Die Palästinenser haben sich selbst isoliert, weil sie immer die Feinde Israels unterstützt haben. Zuletzt 1991, als sie sich auf die Seite Saddam Hussein's schlugen. Mit gemäßigteren Führern und weniger religiös bedingtem Judenhass, wäre ihnen eine Koexistenz mit Israel möglich gewesen.

       

      Die Ausstellung über die Nakba ist daher außerhalb des Kontextes über die gesamtgeschichtliche Entstehung des Staates Israel nur als anti-israelische Propaganda zu verstehen. Eine 13. Klasse hätte sich dessen bewußt sein können.

       

      Zudem erscheint es schleierhaft, wie sie dies trotz des Wissens um der deutschen Verantwortung für den Holocaust so unbefangen durchführen konnte. Die politische Sensibilität vor allem der Lehrkräfte ist absolut in Frage gestellt.

      • @774 (Profil gelöscht):

        und weiter im text:

        Alles in allem waren im Verlauf vor allem des 19. Jahrhunderts in Palästina zwei Gruppen einer lokalen Elite entstanden, die die ansässige Bevölkerung und deren Interessen einer größeren Verwaltungseinheit repräsentierten, wenn auch nicht nach den Prinzipien demokratischer Wahlen.

        (24) eine ausführliche Darstellung findet sich in Yehoshua Porath, The Emergence of the Palestinian-Arab National Movement , 1918-1929, London 1974, S. 4ff, ebenso in Yehoshua Porath, Social Aspects of the Emergence of the Palestinian Arab National Movement in Menahem Milson, Hrsg., Society and Political Structure in the Arab World, New York 1973, 93ff

         

        die nächste spannende frage ist, wie die notablen (und sheikhs) zu großgrundbesitzern wurden. warum also viele fellachen nicht das taten, was sie hätten tun können: das land auf sich eintragen lassen.

        vielleicht ein ander mal weiterzubereden....

        auch eine darstellung des israelischen bodenrechts erspare ich mir jetzt.

         

        der kontext der ausstellung ist das, was zu flucht+vertreibung führte. da darf man ruhig zur kenntnis nehmen, dass die betroffenen den kontext etwas anders herstellen als die staatsgründer*innen. tut nicht weh.

        was in dem zusammenhang 1991 soll, ist mir schleierhaft.

        und wie mit der ausstellung im unterricht gearbeitet wurde, das wissen wir überhaupt nicht!

      • @774 (Profil gelöscht):

        hier meine zusammenfassung dessen, was Sie bei Porath lernen könnten und die begründung dafür, warum die großgrundbesitzer keine türkischen waren:

        Eingeleitet wurde dieser Prozeß (24) durch die Ablösung der Steuerpacht (iltizam) durch die direkte Steuererhebung durch das Khatt-i sherif von Gülhane 1839, eine Reformmaßnahme, die sich in Palästina erst allmählich bis zum Ende des

        19. Jahrhunderts unter Modifizierung des drei Jahre später wieder eingeführten iltizam durchsetzen ließ. Verbunden war dies mit der Vergabe der Steuererhebung an den Meistbietenden und mit der Übertragung des iltizam auf die majlis al-idara, was zu einem Machtzuwachs für die städtischen Notabeln führte, die sich gleichzeitig moderner Bildung zuzuwenden begannen. Weiter war dieser Prozeß damit verbunden, daß die ländlichen sheiks sowohl in ihrer militärischen als auch juridischen Macht Einschränkungen hinnehmen mußten. Schließlich wurde das Prinzip der Erblichkeit eines Amtes abgelöst durch das der Ernennung und vor allem der Wahl.

         

        Insgesamt führte dieser Prozeß zum Nebeneinander zweier lokaler Eliten: den ruralen sheiks, die nach wie vor hohes gesellschaftliches Ansehen genossen, und der neu entstandenen urbanen Elite, die neben der Fiskalverwaltung hohe Posten in der örtlichen Administration und Justiz übernahm. Insbesondere im Gefolge des tanzimat stärkte die Zentralgewalt in Konstantinopel die letztere Gruppe, um durch deren An- und Einbindung ihre eigene Position zu erhalten und zu verstärken. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Tatsache, daß nach dem Krimkrieg der Gouverneur von Jerusalem denen von Saida und Damaskus gleich- und der Hohen Pforte direkt unterstellt wurde; somit war der sanjaq Jerusalem zum vilayet aufgestiegen.

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          Freundlichsten Dank für Ihre Zusammenfassung! Zum Lesen von Porath und McCarthy käme ich sonst erst nach dem Schmökern von 400 geschenkt bekommenen englischen Ausgaben von National Geographic aus den 60er und 70er Jahren. Hätten Sie Interesse? Ich geben Ihnen gerne etwas ab.

           

          Wer auch immer diese Großgrundbesitzer waren, Fakt ist: Die Palästinenser waren nur Pächter und mußten nach dem Besitzerwechsel eben gehen. Doch bei jüdischen Neu-Eigentümern gibt es ja noch die Möglichkeit, ihnen einfach den Schädel einzuschlagen.

           

          Das mit der Steuer kapiere ich jetzt nicht. Aber so geht es mir auch mit meiner Lohnsteuererklärung. Bitte haben Sie Nachsicht!

           

          Tanzimat, Sanjaq, Vilayet und auch noch der Krimkrieg. Das Studium der osmanischen Verwaltung hebe ich mir für später auf. Aber der Krimkrieg klingt spannend. Der ist wenigstens schon abgeschlossen, im Gegensatz zum endlosen Palästina-Konflikt.

           

          Wie die Sheiks zu Großgrundbesitzern wurden und warum die Fellachen sich ihr Land nicht eintragen haben lassen? Ich schätze mal, Leibeigene haben mit Rechten aller Art so ihre Probleme. Das israelische Bodenrecht ersparen Sie mir? Tief in Ihrem Inneren ist doch etwas Gutes.

           

          Mit 1991 wollte ich nur sagen, daß sich die Palästinenser eine Verbesserung ihrer Lebenssituation auf dem Verhandlungswege leicht verbaut haben. Und wie im Unterricht die Ausstellung behandelt wurde, sieht man daran, daß man sie realisierte. - Es gibt doch schon so viele Holocaust-Ausstellungen. Die Nakba, das wär' doch mal was anderes. - Daß dies in Deutschland zwiespältig ist, kann sich ja keiner denken.

           

          Es gibt bei der taz so viele interessante Artikel. Also, falls Sie noch Lust haben, mit mir zu diskutieren, können wir das auch gerne per email tun. Und wenn nicht, dann überlasse ich Ihnen hier das letzte Wort.

          • @774 (Profil gelöscht):

            danke für das letzte wort.

            nur dies noch: die fellachen waren KEINE leibeigenen.

  • die araber verliessen das kampfgebiet nur, weil ihnen ihre führer versprachen, nach dem sieg über die juden deren eigentum zu bekommen.

     

    160.000 araber blieben in israel. warum? weil jüdische führer sie darum baten, in ihre heimat zu bleiben.

     

    über 1.000.000 juden hingegen, die nichts mit dem konflikt zutun hatten, wurden systematisch durch progrome, mord und terror aus der islamischen ummah vertrieben.

     

    das wird aber heutzutage überhaupt nicht von den "menschenrechtlern" behandelt.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @mehrdad beiramzadeh:

      Der Mann, der in dem Anerkennen der deutschen Kollektivschuld Judenhass sieht und von Menschenrechtlern jedes Unrecht an den Juden angeprangert sehen will.

       

      Finden Sie nicht, daß diese beiden Ansichten diametral sind?

  • L
    Lowandorder

    @Andreas Wagner

    Kniefall Willy Brandt …

     

    …tja - nur haben Willy Brandt, Egon Bahr, Horst Ehmke nie der " Kollektivschuldthese" das Wort geredet;

    wie auch!

     

    Und ein Agnostiker sind Sie solchenfalls

    - mit Verlaub -

    ganz allein in Ihrer Selbstwahrnehmung

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Nennen Sie mich, wie Sie wollen. Aber Lügen sind kein Wissen.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Hetze gegen Israel.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @774 (Profil gelöscht):

      Mein Kommentar richtet sich an Lowandorder und Beobachter.

    • N
      nakba
      @774 (Profil gelöscht):

      wow, bei dem Kommentar hast du dich ja wahrhaft übertroffen! kennst du die Ausstellung denn? sicherlich nicht.

      Traurig.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @nakba:

        Wie schon x-mal gesagt: Es geht mir nur darum, daß Deutschland kein Recht hat, mit dem Finger auf Israel zu zeigen. Die Not der Palästinenser zweifelt niemand an.

  • Wenn derartige Desinformation und Propaganda an Schulen aufgehängt wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass so viele junge Menschen Blödsinn daherplappern, wenn es auf das Thema Israel kommt. Dass der „Evangelische Entwicklungsdienst“ hinter der Kampagne steht, macht die heutigen Kirchen noch unappetitlicher, als sie ohnehin schon sind.

    • @Senckbley:

      sie sagen es. der judenhass von luther hat die zeit und die ganzen veränderungen der evang. kirche überlebt.

    • P
      Propaganda
      @Senckbley:

      Das nenne ich mal eine stichhaltige Argumentation.

      Wer bezahlt Sie eigentlich?

    • H
      haurein
      @Senckbley:

      Die Nakba ist Desinformation?

      SETZEN, 6 ! Besser Bilden.

  • L
    Lowandorder

    @Beobachter

     

    Danke - das war mir unbekannt;

     

    dann bekommt der Satz von

    Carlo Schmidt

    "An der Wiege Israels stand Hitler"

    noch mal eine ganz andere Bedeutung.

  • F
    Francesco

    "Haben nicht z.T. die arabischen Staaten im israelischen Unabhängigkeitskrieg ihre palästinensischen "Brüder und Schwestern" aufgefordert, ihre Heimat "kurzfristig" zu verlassen, bis man im Rahmen des Angriffskrieges die Juden vertrieben (ja wohin denn eigentlich? Also wohl eher: ausgerottet) hätte?"

    Das ist schlicht israelische Propaganda.

  • Ich bin sehr froh, dass die Juden, die ich persönlich kennenlernen durfte, eher peinlich berührt davon waren, dass ich mich kollektivschuldig fühle als dies von mir einzufordern. Gut, diese Menschen waren alle sehr gebildet und/oder sehr gut ausgebildet und ganz offensichtlich auch geistig reif.

     

    So, das Thema des Artikels war die Entrüstung über eine Ausstellung, welche die Situation der Palästinenser darstellt. Die halte ich für ebenso interessant und wichtig wie die Aufklärung über den Holocaust (diese Aufklärung mache ich im Übrigen freiwillig und kontinuierlich - in den vergangenen zwei Jahren habe ich immerhin zwei Konzentrationslager besucht, nur nach Auschwitz möchte ich nicht alleine fahren, finde aber keine Begleiter)

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @anteater:

      Nach Auschwitz können Sie jetzt wenigstens unbelastet fahren und sich unbefangen umsehen, nachdem Sie wegen der Schuldfrage mit sich ins Reine gekommen sind.

       

      Willy Brandt hat sich am Holocaust-Mahnmal in Warschau niedergeniet, obwohl er als aktiver Widerstandskämpfer wirklich ohne Schuld war. Ich nehme an, mit solchen Gesten können Sie nichts anfangen.

      • @774 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie wüssten, wie ich auf KL-Besuche reagiere, dann würden Sie hier nicht so einen Unsinn verzapfen. Vielleicht sollten Sie versuchen, die Welt weniger schwarz und weiß zu sehen.

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @anteater:

          Oh ja, ich kann mir schon vorstellen, wie sich einer vor einem Holocaust-Mahnmal fühlt, der gegen alles Nazistische immun ist und sogar von seinen israelische Freunden von jeglischer Schuld freigesprochen wurde. Sagt Ihnen das Wort "Selbstgerechtigkeit" etwas?

  • Die Verurteilung in juristischem Sinne bringen Sie jetzt aber hier rein. Und das wissen Sie genau!

     

    "Die Deutschen", wenn ich diese Verallgemeinerung schon höre. Also, die Deutschen, die ich kenne sind, wie ich, nach wie vor extrem empört, entsetzt und getroffen von dem Holocaust. "Die Deutschen" welche Sie da beschreiben, das sind vielleicht Ihre Freunde, meine jedoch nicht.

     

    Ich konnte keinen aktiven Widerstand leisten, da ich weit, weit nach dem Krieg geboren bin. Dennoch habe ich mich eingehend mit der Thematik beschäftigt. Meine Mutter ist ebenfalls etliche Jahre nach dem Krieg geboren. Meine Oma war bei Kriegsende 13. Woher nehmen Sie die Kollektivschuld für meine Familie? Mein Urgroßvater, den ich meines Wissens nie kennengelernt habe, hat Kriegsgefangenen Lebensmittel zugesteckt. Wäre das aufgeflogen, dann wäre er dafür wohl erschossen worden.

     

    Also, überlegen Sie sich einfach noch einmal sehr gründlich, wo diese Kollektivschuld herkommen soll.

     

    Es gibt ganz sicher Menschen, egal ob Deutsche oder nicht, denen die Vergangenheit nicht bewusst oder denen sie schlichtweg egal ist. Von diesen Menschen auf die Allgemeinheit zu schließen halte ich persönlich für völlig falsch.

     

    Stimmt keiner von uns heute (relativ) Jungen kann mit absoluter Sicherheit sagen, wie er/sie sich im Dritten Reich verhalten hätte. Kann den ein Jude (m/w) im Gegenzug sagen, wie er/sie sich verhalten hätte, wenn die Situation genau umgekehrt gewesen wäre? Daraus eine Anschuldigung, insbesondere eine kollektive abzuleiten, das grenzt schon an eine sehr fragwürdige Geisteshaltung, die eher mit dem Dritten Reich als mit einer wirklich aufgeklärten, offenen Person in Verbindung gebracht werden kann.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @anteater:

      Klar, wer sich mit der Thematik mal beschäftigt hat und ein Gefühl der Betroffenheit dabei hatte, ist geläutert und kann seine Schuldgefühle getrost ablegen.

       

      Und jeder , der von Kollektivschuld spricht, ist ein Nazi. Das lese ich jetzt schon zum zweiten Mal. Im deutschen Volk hat Israel endlich einen wahren Freund gefunden. Es mußte sich von ihm vorher nur massakrieren lassen.

      • @774 (Profil gelöscht):

        Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich keine Juden verraten, ausgeliefert oder auf irgend eine Weise umgebracht habe. Zudem habe ich mich nie an jüdischem Besitz bereichert.

         

        Und Sie dürfen jetzt getrost aufhören, Ihre wirklich unqualifizierten und persönlich beleidigenden Kommentare abzugeben. Unterstellungen, insbesondere falsche bitte ebenfalls unterlassen. Alles was Sie machen ist, sich als geistiger Tiefflieger zu outen.

        • @anteater:

          wissen sie was? ausschliesslich die judenhasser von heute wollen uns ernsthaft glauben machen, dass man heute:

           

          1) israel NIE kritisieren darf.

           

          2) sich für den holocaust verantwortlich fühlen muss.

           

          dabei wird israel weltweit (auch hierzulande) öfter kritisiert, als jeder andere staat der welt und jüdische gemeindevorsteher sagen ausdrücklich, dass die heutige generation keinerlei schuld am holocaust trifft.

           

          das sind antisemitische märchen, die eine klima von angst und wut gegenüber juden und israel erzeugen wollen. exakt das, was die nazis so geschickt getan haben.

          • 7G
            774 (Profil gelöscht)
            @mehrdad beiramzadeh:

            Sind Sie selbst Jude? Wenn ja, dann verstehe ich wirklich die Welt nicht mehr.

          • 7G
            774 (Profil gelöscht)
            @mehrdad beiramzadeh:

            Und was sagen Sie zum Kniefall von Willy Brandt?

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @anteater:

          Persönlich beleidigend? Haben Sie mir nicht vorgeworfen, mit meiner Meinung ein Nazi zu sein? Im übrigen hat auch Thomas Mann von Kollektivschuld gesprochen. Dann ist der wohl auch ein geistiger Tiefflieger.

  • D
    D.J.

    @Beobachter,

     

    Sie hingegen haben gewiss eine Quelle (ich meine jetzt außer Eichmann)?

  • B
    beobachter

    @ cassiopeia: Sie vergessen die Beziehungen der Haganah zur SS sowie die Zusammenarbeit des Bundes der Zionisten mit SS und Reichsbank zur Auswanderung der deutschen Juden nach Palaestina, und zum Transfer juedischen Vermoegens dorthin im Rahmen des Ha'avara Abkommens. Das war uebrigens eine der Hauptursachen fuer die Verlagerung der Besitzverhaeltnisse in Palaestina und fuehrte zur Vorgeschichte des Palaestinakriegs, naemlich zum Buergerkrieg 1936-38. Dazu sollte man anmerken dass die Transferleistungen zwischen 33 und 38 bis zu 2/3 des gesamten BIPs Palaestinas ausmachten, also einen ungeheuren Vermoegenszuwachs der juedischen Bevoelkerung darstellte. Ausserdem wurde damit das Bankensystem aufgebaut, wodurch sich die Wirkung des Geldes verstaerkte was ebenfalls zur Umschichtung der Machtverhaeltnisse beitrug. Die britische Mandatsregierung hat dann 1938 den Zuzug von Juden nach palaestina stark erschwert, um die Spannungen nicht noch weiter zu vertaerken. Die Zusammenarbeit der SS fand bis 1941 vorwiegend mit Haganah und BdZ statt, nicht mit den Arabern (ich erinenre an die Reise Eichmanns nach Palaestina 1936). ich bezweifle allerdings dass derart komplexe Zusammenhaenge in der Ausstellung oder in Ihrer Buecherei zu finden sind.

    • @beobachter:

      @völkischer beobachter:

       

      ihre braune brühe stinkt zum himmel. juden haben mit dem teufel zusammengearbeitet, um wenigstens einige juden zu retten, wo die welt still hielt und dem völkermord tatenlos zuschaute.

       

      juden in budapest haben sogar mit eichmann verhandeln müssen, um gegen zahlung von lösegeld juden zu retten.

       

      und daraus machen sie eine freiwillige und ungezwungene zusammenarbeit? zum kotzen ist ihre hetze.

  • S
    Schnapsdrossel

    Naja, der Zentralrat ist ja stramm auf Linie gezurrt in seiner Haltung zu Israel. Einige jüdische KritikerInnen können davon ein Lied singen, von Mobbing, Schmähungen, Beleidigungen ....

     

    In diesem Zusammenhang ist zu befürchten, dass noch weitere "Schäfchen" mal ins Grübeln über die überaus fragwürdigen Methoden der Staatsgründung kommen könnten. Mist aber auch.

  • P
    pablo

    Die Vertreibung hat es gegeben und nur wer die Sicht beider gläubigen kennt wird sich ein eigenes Bild machen können, wir dürfen doch auch in Ausstellungen die Sichtweise der Nazis zeigen warum nicht auch die der Palästinenser? Wegen der kollektiv schuld, sorry ich sehe mich als deutscher nicht für den Holocaust schuldig, meinen Opa haben sie damals als deutscher im KZ interniert und gefoltert. Die Generationen nach der sog Nachkriegsgeneration hat keine Kollektivschuld mehr sie hat die Aufgabe das vergessen zu verhindern das gedenken zu zelebrieren und sich gegen rechts zu angagieren. Gegen jede Form des Nationalismus, no border no nation oder wie war das nochmal liebe linksjugend?

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @pablo:

      Sich gegen das Vergessen engagieren. Ich weiß nicht, ob das im Falle des Holocaust genug ist. Die Deutschen haben eine besondere Verantwortung. Und es ist offenbar immer noch nicht geklärt, wie sie damit umgehen sollen.

  • Liebe Oma Kruse, an einer Fachoberschule sind weder Kinder noch Jungendliche sondern eher meist fast mündige junge Erwachsene zu finden. Ihr Argument, dass Hass gegen einen Staat eingeimpft werden solle könnten sie genauso gut auf den Geschichtsunterricht über die Zeit von 1848-1954 beziehen. Zynisch ausgedrückt,hat die nsdap zum teil ja auch "nur" nach Gesetzt jüdischen Bürgern ihr Eigentum abgekauft, gewiss wäre der richtigere ausdruck Zwangsenteignung.

    Seit dem Linguistic Turn sollte es zur allgemeinbildung gehören, dass die Volksweisheit der Sieger schreibt die Geschichte mehr gewicht hat denn je, man könnte sogar sagen, wer es schaft die Hegemonie über den Geschichtsdiskurs zu erlangen ist erst der wahre Sieger.

     

    Es ist immer ein gutes zeichen, wenn solche Wanderausstellungen für so viel Empörung sorgen.

    Denn dann haben sie meistens den Blinden Fleck im Selbstverständniss der Empörten getroffen

    Mir ist da die Ausstellung

    "die Dritte Welt im zweiten Weltkrieg" im Sinn. Dort sind die "Helden" der arabischen u palästinensischen nationalbewegungen ab 1900 durch ihre Beziehungen zur SS auch nicht gerade gut weggekommen, ja auch dort haben sich viele Empört und versucht die Ausstellung abzuhhängen. Nun fällt mal ein Schlaglicht auf die "Helden" des israelischen Befreiungskrieges der zugleich eben auch die Nakba ist!

  • das witzige ist ja: eine jeder kann sich unter http://www.lib-hilfe.de/mat/ausstellung/Ausstellung_Nakba.pdf diese ausstellung ansehen.

    eine jeder sollte das tun. und sich dann die frage vorlegen, was an dieser ausstellung denn nun das inkriminierungswürdige sein soll. dass am beispiel der palästinenserinnen aufgezeigt wird, wie etnic cleansing geht? stört das beispiel? oder stört das aufzeigen? - ich tippe auf letzteres. und zwar deshalb, weil am beispiel klar wird, dass ethnic cleansing nichts ist, was nur von irgendwelchen 'zurückgebliebenen völkern' praktiziert würde.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Die Ausstellung an sich wäre harmlos, sofern sie in Frankreich oder England stattgefunden hätte. Doch in Deutschland hinterläßt sie einen mehr als schlechten Beigeschmack.

      • @774 (Profil gelöscht):

        soso, sie hinterläßt einen "mehr als schlechten Beigeschmack". bei wem denn? außer bei denen, welche sich den konflikt Israel/Palästina nicht anders erklären können als mithilfe durchgehender bebilderung des nahen ostens mit nazis?

        ich beschäftige mich lieber mit beispielsweise http://danielcilbrecher.com/2010/06/21/al-nakba-und-der-krieg-von-1948-narrative-und-wunschbilder-im-westen/ um besser zu verstehen, worum es geht.

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          Vielen Dank für Ihren Link! Ein israelischer Brigadegeneral hat es in dem Text auf den Punkt gebracht: "... was den Palästinensern geschah, war Unrecht ..., doch wo sollten die Israelis hin?"

           

          Die Behauptung, des israelischen Autors, Israel wäre nicht der Schwächere gewesen, leuchtet mir nicht ein. Israel war von feindlichen arabischen Staaten umgeben. Nur deren Uneinigkeit und Glück bewahrte Israel vor dem Untergang.

           

          Den Israelis ist Kritik an der Vorgehensweise ihres Landes gestattet. Deutschland kann Israel und den Palästinensern seine Hilfe anbieten. Kritik üben kann und darf es nicht.

          • @774 (Profil gelöscht):

            och, als eine, welche das land ganz gut kennt, kann ich da nur sagen: genug platz wäre schon gewesen, mann hätte nur gemußt, ihn teilen zu wollen.

            • 7G
              774 (Profil gelöscht)
              @christine rölke-sommer:

              Wahrscheinlich wollten die meisten Juden mit den Palästinensern nicht teilen. Doch umgekehrt war dies noch viel weniger der Fall. Die Juden haben mit den Feindseligkeiten nicht angefangen.

               

              Es waren pälästinensische Pächter, die gehen mußten, als die türkischen Großgrundbesitzer das Land an die Juden verkauften. Hätten die Palästinenser mehr auf Verhandlungen und weniger auf fanatischen Haß gesetzt, wäre alles nicht so gekommen.

              • @774 (Profil gelöscht):

                türkische großgrundbesitzer? es wird ja immer irrer! - Sie können bei McCarthy nachlesen, wer wo welches land verkaufte - türkische großgrundbesitzer waren nicht darunter.

                ansonsten empfehle ich, Porath zu lesen. hinterher ist man klüger.

                • 7G
                  774 (Profil gelöscht)
                  @christine rölke-sommer:

                  Meine Informationen habe ich aus Geo Epoche Israel. Das ist für sie sicher keine ernstzunehmende Publikation. Einfach nicht fanatisch genug.

      • @774 (Profil gelöscht):

        Ach so. Durch unsere Vergangenheit sind wir jetzt dazu verpflichtet, alles jüdische Menschen betreffende einseitig zu sehen. Gerne wüsste ich, was man zu sich nehmen muss, um derart einseitigen Müll von sich zu geben, allerdings nur, damit ich diese Substanz ganz sicher meiden kann.

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @anteater:

          Offenbar hinterläßt so eine Ausstellung bei einigen einen Beigeschmack. Sonst wäre sie wohl nicht so umstritten. Es gibt Gegner und Befürworter solche Ausstellungen. Warum das insbesondere in Deutschland so ist, muß man nicht ständig erklären.

           

          Die letzte Substanz, die ich zu mir nahm, war der Doku-Film "Das Warschauer Ghetto". Vielleicht liegt es daran, daß ich Kritik aus Deutschland an Israel für unangebracht halte.

  • K
    Kawabunga

    Lieber Peter, liebe KommentatorInnen die als Grund für die "Vertreibung" der PalästinenserInnen nur Israel sehen:

     

    Haben nicht z.T. die arabischen Staaten im israelischen Unabhängigkeitskrieg ihre palästinensischen "Brüder und Schwestern" aufgefordert, ihre Heimat "kurzfristig" zu verlassen, bis man im Rahmen des Angriffskrieges die Juden vertrieben (ja wohin denn eigentlich? Also wohl eher: ausgerottet) hätte? Das daraus dann nichts wurde und in der Situation die (nunmehr) Israelis wenig Interesse daran hatten, die Palästinenser im Land zu behalten, ist nachvollziehbar. Menschlich nicht schön, auch nicht wohlstandsmoralisch. Aber leider so passiert. Und in den darauffolgenden Jahrzehnten wurden die geflüchteten und vertriebenen PalästinenserInnen von den arabischen Staaten wunderbar ausgebeutet und missbraucht. Als billige Arbeitskräfte, als leicht zu instrumentalisierende Terror-Werkzeuge gegen Israel, als Mittel um die eigenen gesellschaftlichen Widersprüche bzw. die öffentliche Meinung daheim zu manipulieren. Wird das in der Ausstellung thematisiert? Ich weiß es nicht, darum frage ich Sie, ganz ohne Hintergedanken.

    Wenn das so thematisiert wird, dann geht die Aufregung um die Ausstellung wirklich an des Pudels Kern vorbei.

    Achja, Sabra und Shatila... das muss ja insbesondere in diesen Tagen immer wieder hervorgeholt werden. Waren das nicht arabische Christen, die diese grausamen Massker verübt haben? Gab es nicht in z.T. den selben Flüchtlingslagern Jahre später erneute Massaker durch arabische Kräfte, nur dass diesmal nicht die israelische Armee tatenlos zusah, sondern eben arabische Kämpfer?

    Aber sowas will man ja nicht hören. Hauptsache nur Israel allein ist schuld und böse.

  • A
    Arne

    Es wird mir nicht ganz klar, wieso die Schule nicht einfach den Gegnern der Ausstellung in den Räumlichkeiten, in der die Ausstellung anzufinden war, Gelegenheit gegeben hat, ihre Darstellungsweise auch auszustellen.

    Aus dem Artikel geht ja klar hervor, dass mit solchen Bedenken zu rechnen war. Offenbar hat dieser Direktor sich nicht im Mindesten dafür interessiert, was in seinen Räumen ausgestellt wird.

     

    Naja, Bayern eben....

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Man kann es nur als unsensibel bezeichnen, wenn ausgerechnet Deutsche Israel irgendwelche Vorhaltungen machen. Die Schuld Deutschlands am Holocaust ist eine Erbsünde.

     

    Zu denken, man könnte irgendwann mal wieder den Moralapostel bei Israel spielen, ist absolut abwegig. Eine Bewertung zu Israels Handlungen müssen die Deutschen weniger belasteten Völkern überlassen.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Was Sie da von sich geben, das erinnert mich an Sippenhaft, und die ist bekanntlich abgeschafft.

      • @anteater:

        Weil die Deutschen heute nichts mehr mit den Nazis zu tun haben, dürden sie getrost wieder gegen Juden hetzen. Bei den Nazis war es "der Jud", bei den heutigen Antisemiten ist es der Staat Israel.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @anteater:

        Waren Ihre Vorfahren während des Dritten Reiches aktive Widerstandskämpfer? Nein? Dann müssen sie sich wohl eine Mitschuld geben lassen. Die Deutschen haben eine Kollektivschuld gegenüber Israel. Wer das leugnet, weckt selbst ungute Assoziationen.

        • @774 (Profil gelöscht):

          Meine Abstammung geht Sie zwar überhaupt nichts an, aber es sei Ihnen so viel gesagt, dass manche meine Vorfahren im Mai 1945 einen Krieg gewonnen haben, so als nationales Kollektiv, nicht persönlich.

           

          Dennoch hinkt Ihre Argumentation gewaltig und meine persönliche Erfahrung hat glücklicherweise gezeigt, dass selbst jüdische Israelis mir (und den heute lebenden, jungen Deutschen) KEINE Kollektivschuld zusprechen. Genauso wenig sprechen wir doch der Gesamtheit der Juden den Verrat an Jesus zu oder der Gesamtheit der Araber die Anschläge auf die Twin Towers, oh, warten Sie. Ja, nicht wenige Menschen mit einer Geisteshaltung ähnlich der Ihren tun genau das. Die Gruppe wird verurteilt aus Unkenntnis des Individuums, oder weil es halt so einfach ist und man so kritisches, freies Denken unterbinden kann.

          • 7G
            774 (Profil gelöscht)
            @anteater:

            Es geht hier nicht um Verurteilung im juristischen Sinn. Und das wissen Sie genau! Die Deutschen waren schon immer empörter über die Vorhaltung ihrer Kollektivschuld, als über den Holocaust. Ein Deutscher, der sagt, der Holocaust geht ihn nichts an, hat absolut nichts dazugelernt.

             

            Nur diejenigen haben keine Schuld, die aktiv Widerstand geleistet haben. Alle anderen haben ihr Scherflein zum Holocaust beigetragen. Auch wer dank seiner späten Geburt keine Schuld am Genozid trägt, kann nicht sicher sein, wie er sich im Dritten Reich gegenüber den Juden verhalten hätte.

             

            Sich schuldig an den Untaten gegen die Juden zu fühlen, kann den Deutschen nur gut tun.

            • @774 (Profil gelöscht):

              "Alle anderen haben ihr Scherflein zum Holocaust beigetragen." Jep, alle anderen, die damals gelebt haben! Kein Mensch, der nach einer Tat geboren wurde, kann juristisch, moralisch oder in sonst irgendeiner Weise für die Taten seiner Vorfahren verantwortlich gemacht werden. Das wäre doch absurd. Oder sind sie auch "moralisch" schuld an den Hexenprozessen, den Gräueln des 30-Jährigen Krieges? Entschuldigen Sie sich täglich bei den Italienern für Varus' Legionen?

              Verstehen Sie mich nicht falsch: Wir haben die Pflicht, aus unserer Geschichte zu lernen und eine Wiederholung zu verhindern, aber wir sind mit keinerlei "Erbsünde" behaftet.

              Und genau deshalb sind wir gerade als Deutsche auch mehr als nur berechtigt bei systematischen, staatlich gelenkten Menschenrechtverletzungen derart großen Ausmaßes zu mahnen. Wir haben die verdammte Pflicht, es zu tun! (Und auch hier wieder zur Klarstellung: Die von einigen Arabern geforderte völlige Vernichtung aller Juden ist genauso inakzeptabel.) Vllt. ein Bild zum Verständnis: Wer ist eher befähigt, über die Gefahren des Alkohols zu referieren: Ein geläuterter Ex-Alki oder der Vorsitzende Ihrer örtlichen Bibelgruppe?

              • I
                Inoculum
                @Sinon:

                Danke für diese Antwort. Ich hätte es nicht treffender formulieren können.

                Wer Schuld auf ein erbbares nationales Niveau erhebt ist gedanklich nicht weit von ebendieser von ihr/ihm verabscheuten Ideologie.

                • 7G
                  774 (Profil gelöscht)
                  @Inoculum:

                  Wer die Erbsünde des Holocaust annimmt, ist selbst ein Nazi? Diese Logik kann und will ich nicht begreifen. Und trotz des der Bibel entlehnten Ausdrucks bin ich absolut atheistisch orientiert.

                   

                  Ein Ex-Alki mag Vorträge gegen den Alkohol halten können. Doch ein Ex-Nazi kann bestimmt niemals Vorträge gegen moralisch fragwürdige Handlungen Israels halten. Die Deutschen können sich von ihrer Schuld nicht befreien. Sie können nur mit ihr leben.

                  • @774 (Profil gelöscht):

                    [Ein Ex-Alki mag Vorträge gegen den Alkohol halten können. Doch ein Ex-Nazi kann bestimmt niemals Vorträge gegen moralisch fragwürdige Handlungen Israels halten. Die Deutschen können sich von ihrer Schuld nicht befreien. Sie können nur mit ihr leben.]

                     

                    Oh bitte, endlich die Gelegenheit: Wie muss ich das als guter Deutscher denn nun tun? Also, verstehen Sie mich nicht falsch, aber alle Kommentare Ihrerseits klingen ein wenig nach: 'Halt's Maul wenn Du kein Recht zum Reden hast!' Ok, ein wenig überspitzt, gleichwohl trifft das doch ungefähr zu oder?

                    Also, Sie kennen sich aus: Wie habe ich mich moralisch richtig zu verhalten? Darf ich als deutscher Staatsangehöriger das Wort 'Ghetto' benutzen oder ist dieses Wort dem israelischen Volke reserviert? Darf ich Befremden über israelische (nicht jüdische!) Siedlungspolitik äußern? Oder überhaupt denken? Darf ich frei denken? Helfen Sie mir!

                    • 7G
                      774 (Profil gelöscht)
                      @Larsetto:

                      Sie dürfen denken und sagen, was Sie wollen. Es kommt eben immer darauf an, ob dies auch angebracht ist. Wenn Deutsche eine Ausstellung über die Mißhandlung von Palästinensern durch den israelischen Staat machen, ist das m. M. nach unangebracht.

                  • I
                    Inoculum
                    @774 (Profil gelöscht):

                    Also Schuld kann deiner Meinung nach erbbar an eine Rasse geknüpft sein und du findest diesen Gedankenverbindung nicht verdächtig? Ernsthaft??

                    • 7G
                      774 (Profil gelöscht)
                      @Inoculum:

                      Will Brandt hat mit seinem Kniefall vor dem Holcaust-Denkmal in Warschau stellvertretend für das deutsche Volk die Schuld symbolisch übernommen. Oder habe ich das falsch aufgefaßt?

                       

                      Jemand muß die Schuld am Holocaust tragen. Es wäre anständig vom deutschen Volk, dies zu tun. Denn die Nazis haben dies bekanntlich nicht getan.

                      • @774 (Profil gelöscht):

                        Ok, wir übernehmen also die Schuld am Holocaust, weil es die Nationalsozialisten nicht taten. Das wäre ein feiner Zug von uns. Gut, immer her damit, ich möchte die Erinnerung daran immer aufrecht erhalten, um daraus zu lernen und einen Völkermord aus Verblendung und Ignoranz (neben anderen Dingen) zukünftig unmöglich zu machen. Gern.

                         

                        Aber (komisch, es gibt immer ein Aber), wieso bedeutet dies, dass ich keinerlei Recht habe, auf irgendeinen Missstand hinzuweisen? Und wieso bin ich ein Antisemit, wenn ich leise Kritik an den Israelis äußere (oder zumindest sage, dass mir bestimmte Dinge missfallen)? Darf ich die äußerst Fragwürdige Außenpolitik der USA kritisieren, die der Israelis jedoch nicht?

                        Hier erschließt sich mir nicht, in wie weit nicht beides möglich sein darf. Natürlich muss man die Gesamtsituation im Blick haben und ein einseitiger Blick auf den Staat Israel wäre fatal; nur ärgert mich dieses dreiste 'Verbot' der freien Meinungsäußerung nur aufgrund meiner ethnischen Zugehörigkeit.

                        Komisch, da haben Adam und Eva wohl etwas mit mir gemeinsam...aber ui, das ist jetzt gaaaaaanz weit hergeholt. Ich nehme es zurück. Schade, dass es schon geschrieben ist.

                        • 7G
                          774 (Profil gelöscht)
                          @Larsetto:

                          "Die Schuld auf sich nehmen, um einen Völkermord aus Verblendung und Ignoranz zukünftig unmöglich zu machen" - Genau deswegen! So habe ich die Geste von Willy Brandt auch verstanden.

                           

                          Ich habe niemanden als Antisemit bezeichnet, nur weil er Israel kritisiert. Nur sollte man dies als Deutscher eben mit besonderer Sorgfalt tun. Wir haben nun mal den Holocaust auf dem Gewissen.

                           

                          Eine öffentliche Ausstellung, die nur das Elend der Palästinenser zeigt (an dem Israel mitnichten alleine schuld ist!) kann von Israel nur als Anti-Israel-Propaganda abgetan werden.

                           

                          Adam und Eva sind keineswegs weit hergeholt. Auch sie hatten mit einer Erbsünde zu leben. Die Deutschen haben sich selbst eine weitere Erbsünde auferlegt. Und weshalb es gut ist sie zu tragen, haben wir eingangs bereits geklärt.

  • D
    D.J.

    @Peter,

     

    Richtig. Und die Vertreibung/Ermordung von Juden begann auch schon in den 20ern (Massaker von Hebron). 1948 Vertreibung der Juden aus Ostjerusalem und ohnehin aus sehr vielen arabischen Staaten. Was mich gehörig nervt ist, dass solche Diskussionen oft unerwachsen und mit einem dualistischen Weltbild geführt werden. Warum kann man nicht an das Leiden beider Seiten erinnern? Die Welt ist nicht Schwarz-Weiß, wie es sich viele Religiöse, Rechte, Linke vosrtellen.

  • "[...] die arabische Judenfeindlichkeit dagegen bleibe ausgeklammert."

     

    Hm, das mag vielleicht bei dieser, nach den Schilderungen im Artikel überschaubar kleinen Ausstellung so sein.

     

    Doch wie ist das in der uns alltäglich umgebenden Medienlandschaft? Genau umgekehrt! Die Judenfeindlichkeit wir stets und ständig betont.

    Oder ein Film wie "München". Eine fast durchgehend einseitige Darstellung der Geschehnisse und letzten Endes leider eine glorifizierte Darstellung von staatlichem Terror aus Rache.

     

    Ich bin offen für alle Menschen (außer überzeugte Alt- und Neunazis), kam mit den von mir persönlich kennengelernten Juden, Arabern, Persern, Berbern etc. stets wunderbar klar, bin also bei weitem nicht feindlich gegen Juden oder sonst jemanden eingestellt. Was mich jedoch stets enttäuschte ist, dass weder zu meiner Schulzeit, noch in den Printmedien oder in Funk, Fernsehen und Film wirklich auf die Palästinenser eingegangen wurde und wird.

     

    Wir sind offiziell ein freies, demokratisches Land. Dazu gehört auch, dass man über beide Seiten eines Konflikts berichtet. Sehr schade, dass das manche Leute überhaupt nicht so sehen, aber diesen Menschen liegt wahrscheinlich nicht viel an Freiheit und freiem Denken.

  • D
    D.J.

    @Kruse,

     

    ich habe Herrn Bax häufig kritisiert, doch finde ich hier Ihr Verdikt nicht gerechtfertigt. Zumal er sich hier mit einem eigenen Urteil zurückhält.

  • A
    AXL

    In Stuttgart gibt es eine Halle, die nach dem SS-Offizier und Verbandspräsidenten Hanns-Martin Schleyer benannt ist. Für den Zentralrat -kein Thema. Aber hier in München kann man die Geschichte hinbiegen.

    • @AXL:

      Genau, Axel, die Juden sollen deutsche Geschichte korrigieren.

      Egal, was er macht, der Jude ist schuld, selbst wenn er das Gegenteil macht.

      Und deswegen können auch getrost Lügen über ihn verbreitet werden.

  • RD
    Rainbow Dash

    Nun halte ich persönlich zwar mal so gar nichts von der "Achse des Guten", dieser Gastkommentar trifft hier aber den Nagel auf den Kopf:

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wie_die_nakba_bis_nach_pfullingen_kam

  • Kein Wunder, dass Daniel Bax, ein Protagonist des neuen als Antizionismus verbrämten Antisemitismus, seinen Gesinnungsgenossen die Stange hält, aber das macht die Sache nicht besser. Traurig, wie hier schon Kindern und Jugendlichen der Hass auf den jüdischen Staat eingeimpft werden soll, und gut, dass mutige Bürger dagegen aufstehen!

    • @Oma Kruse:

      Warum haben die Palästinenserinnen kein Recht darauf, Ihre "Nakba" im öffentlichen Raum darzustellen?

      Ich denke nicht, dass sie nur geflüchtet sind, um dem Staat Israel über die Antisemitismus-Schiene Jahrzehnte danach damit zu schaden...

      Derzeit leben noch immer viele von ihnen als Flüchtlinge ohne Staatsbürgerrechte eingepfercht in Anrainerstaaten - in der wievielten Generation?

      Ohne näher auf die Lage in Israel u. Palästina einzugehen - ein Friedensprozess sollte auf Augenhöhe der Beteiligten erfolgen, um erfolgreich sein zu können.

      Hoffentlich wird dies bald möglich sein.

    • @Oma Kruse:

      Finden Sie es etwa gut oder besser, dass ohne diese kleine Ausstellung den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen tagtäglich der Hass auf Palästinenser bzw. Araber, Perser, Griechen, eigentlich auf alle Ausländer eingeimpft wird? Das scheint Sie nicht anzuheben. Da bin ich doch lieber ein ehrlicher Sünder als ein verlogener Heuchler.

    • P
      Peter
      @Oma Kruse:

      Wieder mal die typische Reaktion, Kritik an Israel als "Antisemitismus" zu verunglimpfen, und Ihrer Logik zufolge sind dann also auch der Evangelische Entwicklungsdienst und die Landesstiftung Baden-Württemberg "antisemitisch" eingestellt? Oma Kruse, nähern Sie sich doch mal von der sachlichen, argumentativen Seite der Ausstellung, wie wäre es? Und wie stehen Sie generell zu der Problematik - finden Sie die Vertreibung von Tausenden und Abertausenden in Ordnung?

       

      Das mit dem "Hass einimpfen", das besorgt bei den Flüchtlingen im Nahen Osten der israelische Staat schon selbst, dazu braucht es nicht so eine Ausstellung.

    • S
      Sinon
      @Oma Kruse:

      Hm, über die für die Palästinenser dramatischen, real existierenden Folgen der Gründung Israels sachlich zu informieren, ist also "Hass einimpfen"...

      • @Sinon:

        An der misslichen Lage der Palästinenser in den Flüchtlingslagern sind nicht die Israelis schuld, sondern ihre lieben libanesischen, syrischen und jordanischen Landsleute, die sie dort einsperren und ihnen die Bürgerrechte vorenthalten.

         

        Die Gründung des Staates Israel war nur deshalb für die Palästinenser fatal, weil sie den Schiedsspruch der UN nicht akzeptieren wollten und zu Gewalt gegriffen haben.

         

        Gegen eine Ausstellung über den Nahostkonflikt ist nichts einzuwenden, so lange sie nicht einseitig die Propaganda der einen Seite widerspiegelt.

        • @Oma Kruse:

          "An der misslichen Lage der Palästinenser in den Flüchtlingslagern sind nicht die Israelis schuld, sondern ihre lieben libanesischen, syrischen und jordanischen Landsleute, die sie dort einsperren und ihnen die Bürgerrechte vorenthalten."

          Also nur mal zum Vergleich: Ihre Familie lebt seit Jahrhunderten in Estland und nu kommt einer mit einem alten Schrieb des Deutschen Ordens daher und nimmt ihnen ihr Haus weg und sie sitzen auf der Straße. Und die Schuld an Ihrer Lage haben dann Ihre Nachbarn, weil die nicht sofort sagen: "Na, Schwamm drüber, dann wohnen Sie und ihre 4,4 Mio Freunde halt ab sofort bei uns im Haus."? Scheint mir seltsam...

          Und werfen Sie gerade einseitig den Palästinensern vor, sich nicht an UN-Resolutionen zu halten? Da haben sich beide Seiten mal absulut nicht mit Ruhm bekleckert. Bis heute.

        • @Oma Kruse:

          Genau, die Palästinenser sind schuld daran, dass Sie vertrieben wurden, denn Sie sind ja als Palästinenser geboren.

           

          Warum stört Sie die Austellung so sehr? Schauen Sie sich doch mal die Propagandaorganisationen wie ADL oder z.B. Zeit Online, die uns täglich einflößen, dass Israel Rechtsstaat sei und Israel permanent bedroht werde und ums Überleben kämpft.

          Lassen Sie uns über die Zensurpolitik in Israel reden.

      • RD
        Rainbow Dash
        @Sinon:

        Wo wird denn da bitte "sachlich" informiert? Da wird die Behauptung einer Kontinuität palästinensischer Staatlichkeit aufgemacht, die so nie existiert hat, die Vertreibung jüdischer Bevölkerung verschwiegen und somit ein einseitiger Opferstatus der Palästinenser in den Umbrüchen konstruiert und ebenso wird der Schuldanteil der arabischen Staaten verschwiegen, welche den Flüchtlingsstatus der Palästinenser bis heute zementieren und, wie z.B. Jordanien nach dem Unabhängigkeitskrieg 1949, Land in Palästina einfach annektierten (und die jüdischen Bevölkerungsteile vertrieben, Synagogen sprengten usw.)

  • D
    D.J.

    Schade, dass es nicht möglich zu sein scheint, irgendeine Ausstellung zu Nahostthemen zu machen, ohne dass eine "Seite" (oder eher Teile davon) aufjault. Zum Glück gibt es z.B. hier im Ruhrgebiet (in Bochum) ein hervorragendes Schulprojekt, das gleichermaßen jüdisch-israelische, arabisch-israelische und deutsche Schüler zusammenbringt.

  • P
    Peter

    Tja, die Vertreibung der Palästinenser aus ihren angestammten Gebieten, die schon in den 1920/30 Jahren begann und 1947/48 ihren Höhepunkt fand, mit dem grausigen Epilog von Sabra und Shatila im Jahr 1982, ist nun mal eine Tatsache, an der auch noch so wütender Protest nichts ändert. Die jüdischen Mitbürger und ihre Unterstützer täten gut daran, sich auch diesem Aspekt des Staates Israel zu stellen, anstatt den Eindruck zu erwecken, hier solle etwas vertuscht oder verharmlost werden.