Umgestaltung des Rathausforums: Alte und neue Bäume
Die Initiative BaumEntscheid kritisiert die Fällung von 35 Bäumen auf dem Marx-Engels-Forum. Das soll neu gestaltet werden – mit neuen Bäumen.
Die Neugestaltung des Rathausforums zwischen Fernsehturm und Spree ist schon seit 2015 im Gespräch. Das landeseigene Unternehmen Grün Berlin setzt die Pläne nun um. Wiesen, Beete, Spiel- und Sportplätze und ein neuer Zugang zum Spreeufer sollen entstehen. Doch: „Für die Umsetzung des Konzepts werden 35 Bäume entnommen“. Das geht aus der Projektbeschreibung auf der Website von Grün Berlin hervor.
Dagegen gibt es Widerstände. „In der heutigen Welt gesunde Bäume zu fällen, ist von vorgestern“, kritisiert Heinrich Strößenreuther, Initiator der Initiative „BaumEntscheid“ Berlin. Die Initiative setzt sich für eine Stadt ein, die auf Hitze, Trockenheit und Starkregen vorbereitet ist. „Das heißt, wir brauchen Becken, in denen das Wasser bei Regen rein- und wieder rauslaufen kann, und wir müssen Bäume und Grünflächen erhalten“, so Strößenreuther.
Erst roden, dann neu pflanzen
Alte, große und gesunde Bäume seien als Temperaturregulatoren und Schattenspender wichtig. Zum Protest gegen die Fällungen hatte der BaumEntscheid unter dem Motto „Hände weg von unseren gesunden Bäumen“ aufgerufen.
Grün Berlin hingegen erklärt auf Anfrage der taz: „Die erforderlichen Baumfällungen werden mit der gleichen Anzahl an Neupflanzungen ausgeglichen. Bei den neu gepflanzten Baumarten werden Arten zum Einsatz kommen, die […] die Klimaresilienz der Grünflächen insgesamt stärken.“
Augenwischerei, findet Strößenreuther. „Wenn ein neuer Baum gepflanzt wird, dauert es 30 bis 40 Jahre, bis wieder ein großer Baum daraus wird.“
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