Umgang mit Wildtieren: Bärin im Trentino nun doch getötet
Vor drei Wochen ging die Bärin KJ1 auf einen Jogger aus Frankreich los und verletzte ihn schwer. Trotz Protesten wurde sie jetzt erschossen.
Tier- und Umweltschützer waren über den Abschuss empört. Kritik kam auch von der Regierung in Rom. Bei der erschossenen Bärin handelt es sich um eine mehr als 20 Jahre alte Bärenmutter, die mit drei oder vier Jungtieren durch die Wälder streunte. Den Behörden war sie aufgefallen, weil sie sich in der Nähe von bewohnten Gebieten aufhielt.
Aktuell ist Paarungszeit, männliche Bären suchen Partnerinnen. Muttertiere, die Angst um ihren Nachwuchs haben, reagieren dann aggressiv. Zudem suchen die Bären auf Nahrungssuche vermehrt menschliche Ansiedlungen auf. Im Trentino wurden Tonnen mit Müll und Kompost durchwühlt, Kirschbäume leergefressen, Kälber und Schafe gerissen.
Tierschützer hatten versucht, die Tötung von KJ1 auf juristischem Weg zu verhindern. Braunbären sind in Europa durch verschiedene Abkommen und auch durch eine EU-Richtlinie geschützt. Nur „Problembären“ dürfen gefangen, umgesiedelt und notfalls erschossen werden. Im Trentino hatte das Parlament kürzlich die Tötung von bis zu acht Tieren pro Jahr erlaubt.
Tierschutzorganisationen äußerten sich empört. Die Regierung sah die Verantwortung bei früheren Regierungen, die um die Jahrtausendwende die Wiederansiedlung von Bären unterstützt hatten. Ganz ausgestorben war der Bär hier jedoch nie, die Programme haben die Population nur stabilisiert. In den Alpen halten sich etwa 50 Tiere auf.
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