: Übersinnliches in einem Frisiersalon?
Plastikbecher schmelzen, Papier beginnt zu brennen, Elektroleitungen schmoren durch. Weil weder Wissenschaftler noch Kriminalbeamte eine Erklärung für die seltsamen Erscheinungen im Salon „Iris“ in Klagenfurt fanden, sind zwei Lehrlinge in den Verdacht der Hexerei geraten. Den beiden 16 und 17 Jahre alten Mädchen droht jetzt die fristlose Kündigung. Ihre Chefin vermutet nämlich jetzt, daß die beiden übersinnliche Kräfte haben. Klärung soll ein „Test-Urlaub“ der Lehrlinge bringen. Wenn es trotzdem weiter spukt, kann es folglich nicht an den Mädchen liegen. Bleibt es ruhig, sollen sie gehen. Ein von der Wiener Zeitung Der Standard zitierter Rechtsexperte der Arbeiterkammer hält das für unzulässig: „Das Berufsausbildungsgesetz zählt die Gründe für eine Kündigung ... auf. Übersinnliches ist da nicht dabei.“ Die Mutter der 17jährigen ist verzweifelt: „Das alles im 20. Jahrhundert. Es ist wie im tiefsten Mittelalter.“Foto: Frank Rogner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen