Übernahme von Sport1: Richtung Regionalliga
Der TV-Sender wird möglicherweise vom Springer-Konzern aufgekauft. Die Verhandlungen scheinen konkret zu werden.
Kurz vor der Ziellinie? Der Fernsehsender Sport1 steht offenbar unweit vor der Übernahme durch den Axel-Springer-Konzern. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) verhandelt das Verlagshaus exklusiv mit Constantin Medien, der Inhaberin des TV-Senders. Bisher seien auch Sky und Freenet als potenzielle Interessenten im Gespräch gewesen, so das Blatt. Nun aber würden die Verhandlungen mit Springer konkret.
Eine „mit dem Fall betraute Person“ sagte der FAZ: „Die Verhandlungen mit Springer laufen konstruktiv und zügig.“ Auf Anfrage der taz verweigerten sowohl Constantin Medien als auch Springer eine Stellungnahme. Man kommentiere grundsätzlich keine „Marktspekulationen“, so ein Sprecher des Verlags. Der Ausgang der Verhandlungen könnten von existenzieller Bedeutung sein für Constantin Medien.
Die FAZ spricht von einem „Notverkauf“: Im kommenden April werde eine Schuldverschreibung über 65 Millionen fällig. Ein Darlehen der Großbank Unicredit laufe schon vorher im September aus. Im Geschäftsbericht für das Jahr 2016 konstatiert der Abschlussprüfer Pricewaterhousecoopers nach FAZ-Angaben, „dass der Fortbestand der Gesellschaft vom Abschluss einer geeigneten Anschlussfinanzierung für auslaufende Finanzierungsmaßnahmen abhängig ist“.
Für den Springer-Konzern wäre der Kauf die zweite große TV-Übernahme. Und ein weiterer Schritt ins Bewegtbildgeschäft. Ende 2013 übernahm das Medienunternehmen den Nachrichtensender N24.
Der Sender Sport1 besitzt die Rechte für die Uefa-Europa-League noch bis 2018. Einer aktuellen Pressemitteilung zufolge habe man darüber hinaus eine neue Kooperation mit Regionalverbänden beschlossen und überträgt bis 2021 die „Königsklasse der Amateure“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Gespräche in Israel über Waffenruhe
Größere Chance auf Annexion als auf Frieden
Krieg in der Ukraine
USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern