Überfall im Westjordanland: Moschee in Brand gesetzt
Israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben im Westjordanland eine Moschee in Brand gesetzt. Israels Armeesprecherin verurteilt die Tat.
RAMALLAH dpa/ rts | Israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Montag im Westjordanland eine Moschee in Brand gesetzt. Eine Mitarbeiterin der Dorfverwaltung von Beit Fadschar südlich von Bethlehem teilte mit, mehrere Siedler seien vor Morgengrauen mit einem Auto in den Ort gekommen. Sie hätten Feuer in dem örtlichen Gebetshaus gelegt und seien nach der Tat in einem weißen Auto geflüchtet.
Nach israelischen Medienberichten sprühten die Täter auch hebräische Schmäh-Parolen gegen Muslime und den Propheten Mohammed an die Wände. Es ist der vierte Angriff auf eine Moschee seit Dezember, der israelischen Siedlern zur Last gelegt wurde.
Die israelische Armeesprecherin Avital Leibovich verurteilte die Tat scharf. "Wir sehen dies als sehr schwerwiegenden Zwischenfall", sagte Oberstleutnant Leibovich am Montag. "Die Polizei versucht gemeinsam mit anderen Sicherheitskräften, die Gesetzesbrecher zu finden, die für diese Zerstörung verantwortlich sind. Wir gehen nicht zur Tagesordnung über."
Nach Angaben der palästinensischen Einwohner verbrannten in der Moschee Teppiche und etwa ein Dutzend Kopien des Korans. Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Tat als "ernsthafte Eskalation der Gewalt vonseiten der Siedler" gegen Palästinenser. In den vergangenen Monaten war es schon mehrmals zu Brandanschlägen von Siedlern auf Moscheen im Westjordanland gekommen. Palästinenser warfen den Siedlern vor, sie wollten einen "Religionskrieg" anzetteln.
Israel kontrolliert seit 1967 das Westjordanland, wo etwa eine halbe Million jüdische Siedler wohnen. Die Friedensverhandlungen zwischen den Palästinensern und Israel stocken erneut, seit vor einer Woche ein israelisches Bau-Moratorium für weitere Wohnungen in dem Gebiet auslief. Die Palästinenser-Regierung verlangte am Wochenende einen Stopp des Siedlungsbaus als Bedingung für weitere direkte Gespräche.
Leser*innenkommentare
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Gast
Kirchenbrände gibt es in Deutschland auch.
Ich glaube letztes Weihnachten in Hamburg (inkl. Brandbeschleuniger etc.). War aber nur in der Hamburger Presse und eben nicht überregional.
TOM
Gast
An Marcolein: Wo du Moslems erwähnt hast fragst du? Sag mal willst du hier andere für ... verkaufen? Wer bei dem Thema MOSCHEE über Angriffe auf christen schreibt und später meint er hat ja nirgends was von Moslems erwähnt, der spricht dann sicherlich über die Hindus, oder? Hahahah...Textzusammenhänge verstehen die anderen schon, da muss man nicht solche Spielchen treiben wie du es mit Daniel Preissler versuchst
MarcoSued
Gast
@ von Daniel Preissler:
1.) Wo habe ich "Moslems" erwähnt? Habe ich das? Tja, darum dreht sich's bei meinem Kommentar wirklich nicht. Bitte genau lesen, was ich schreibe. Wenn es zu komplex für dich ist, schreibe ich es gerne nochmal. In einfacheren Worten.
2.) Trotzdem hier ein passender Link auf eine deiner Fragen: http://www.opendoors-de.org/verfolgung/laenderprofile/palaest-gebiete/
3.) Interessant, dass gerade du etwas von "reflexhaft" schreibst. Denn genau das ist es, was du machst. Tja, wie sagt man so schön, getroffene Hunde bellen...
4.) Kritik muss an jeder Religion erlaubt sein, nicht nur am Christentum. Das muss auch der Islam, Buddhismus, das Judentum etc. aushalten können und sich stellen. Es nützt niemandem was, sich einfach nur schützend davor zu stellen und nix zuzulassen!
Mit schönen Grüßen
Stefan
Gast
Ein tolle Einstellung zu Meinungsfreiheit und offener Debatte hat die TAZ.
Bringe ich Argumente, so werden sie nicht veröffentlicht. Kommentare von den letzten Antisemiten und Staats- und Demokratiegegnern werden selbstverständlich veröffentlicht. Wir wollen doch Meinungsvielfalt, oder? Das ist pure Heuchelei.
Übrigens könntet ihr auch gerne mal darüber berichten, dass viele Juden diesen Anschlag verurteilt haben und ein Rabbi sogar neue Exemplare des Koran gespendet hat. Passt nicht in eure Hetze? Sorry!
Urgestein
Gast
Propaganda kommt doch unaufhörlich aus der "anderen" Ecke.
Z.B. "Ninette", es wäre wohl nicht zuviel verlangt für das "Attentat" auf Meir Indor, der übrigens General der israelischen Armee (IDR) ist, auch eine zitierfähige Quelle anzugeben, oder etwa nicht?
Ich konnte nichts in den Weiten des Web zu diesem Vorfall von "letztem Mittwoch" finden, offensichtlich ist das nicht nur für deutschsprachige Medien keine Nachricht gewesen, sondern auch für englischsprachige oder hebräische.
Aber Deine (hoffentlich wenigstens gut bezahlte?) "Arbeit" im Sinne der Propaganda-Abteilung des israelischen Aussenministeriums ist ja schon aus anderen öffentlichen Foren hinlänglich bekannt.
Vielleicht doch mal von Zeit zu Zeit den Nick wechseln? Dann wird die Schleimspur nicht ganz so breit...
Daniel Preissler
Gast
@MarcoSued
Wo werden täglich Christen verfolgt und deren Gotteshäuser zerstört? Im Westjordanland? Wie viele Christen und Kirchen gibt es da überhaupt?
Ich denke Sie haben in guter rassistischer Manier alle Moslems auf der Welt gleichgesetzt und reflexhaft irgendetwas geantwortet. Antisemitismus funktioniert genauso.
Beste demokratische Grüße,
dp
Propagandalüge
Gast
"nach palästinensischen Angaben" - ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Ninette
Gast
Brandanschläge auf Moscheen sind ein erbärmliches Verbrechen. Brandanschläge auf Synagogen sind ein erbärmliches Verbrechen.
Im Übrigen haben so ziemlich alle deutschen Medien sehr ausführlich über den Brandanschlag auf die Moschee berichtet.
Gibt es eigentlich genau so ausführliche Artikel über die ständigen Terror-Raketenangriffe auf den Süden Israels?
Und WO kann ich in der taz z.B. etwas über den Beinahe-Lynch-Vorfall vom letzten Mittwoch auf Meir Indor in Jerusalem finden? Meir leitet die Organisation "Almagor", die Terroropfern hilft und wurde mitten in Jerusalem fast zu Tode gesteinigt ...
Oder sind ständiger Raketenbeschuss und der Versuch, einen jüdischen Israeli zu steinigen, in den Augen der Deutschen KEIN Friedenshindernis?
Rainer David W. Früh
Gast
@Dr. Latwesen
Ich kann Sie beruhigen: Als in Worms vor einigen Monaten gegen die dortige Synagoge (mutmaßlich von palästinensisch/arabischen Migranten) Brandanschlag ausgeführt wurde, ist das in der Redaktion der TAZ und in den meisten Medien dieses Landes allen am Buckel vorbei gegangen. Und auch sonst. Oder wo war Ihr Protest dagegen?
MarcoSued
Gast
@ von Dr. Latwesen:
Gegenfrage: Wo bleibt das "Geschrei" und die Berichte darüber, dass täglich (!) Christen verfolgt und ermordet sowie deren Gotteshäuser zerstört werden? (Z.B. nachzulesen im Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation "Open doors")
Dr. Latwesen
Gast
Mir ist aufgefallen, dass in der deutschen Presse diese Meldung fast überhaupt nicht beachtet wird ! Was wäre wohl für ein Geschrei, wenn ein paar irre Fanatiker in Deutschland eine Kirche oder Synagoge abfackeln würden !
Ist dieses Ignorieren jetzt Absicht oder Blödheit ?
nur blabla
Gast
@kritische stimme
danke für die info! nur außenpolitischer druck, wie boykotte und sanktionen können wahrscheinlich noch helfen. südafrika setzt ein wichtiges, ein richtiges zeichen! von der sog. westlichen welt ist dahingehend ja nichts zu erwarten.
weiter wird schön fleissig mit zweierlei maß gemessen und sich auf die rhetorik der pol. verantwortlichen dankbar verlassen - gar nichts wird den siedlern passieren, niemand wird zur verantwortung gezogen.
Toni Silista
Gast
Was sind das nur für Leute? Die von Israel ausgehende Brutalität macht mich sprachlos.............
Kritische Stimme
Gast
SuedAfrika ist das erste Land das offizieill Israel boykottiert.Waren in Flughaefen+Seehaefen werden nicht mehr geloescht/geladen (Gewerkschaften),Universitaeten haben Kontakte zu Israel abgebrochen,das Land hat die diplomatische verbindungen bis auf ein Minimum beschraenkt,Konsumente werden aufgefordert keine israelische Waren mehr zu kaufen.Der Gedanken hinter dieser Aktion heisst:Die Welt hat uns damals unterstuetzt um die Apartheit weg zu schaffen,jetzt wollen wir etwas fuer die Welt tun,siehe guardian.co.uk 29/9 Ronnie Kasrils „SouthAfricas IsraelBoycott“.
stauffenberg
Gast
Wie sagte Uri Avnery über einige seiner Landsleute: "Sie verbreiten eine Religion, der andere Völker gleichgültig sind – eine Religion ohne Mitleid für all jene, die nicht als jüdisch gelten."