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Überfälle und Racheakte gegen palästinensische Arbeiter in Israel

Jerusalem (afp) — In Israel haben sich die Ausschreitungen der jüdischen Bevölkerung gegen Araber, die durch die Ermordung einer Israelin ausgelöst wurden, am Montag fortgesetzt. Die 15jährige Schülerin war in Bat Yam, südlich Tel Avivs, an einer Bushaltestelle erstochen worden. Nach der Beisetzung des Mädchens in Holon, einem Vorort von Tel Aviv, wurde ein arabischer Arbeiter aus Nazareth nach Angaben der Polizei durch Messerstiche in den Rücken schwer verletzt und außerdem verprügelt. Ein Dutzend Israelis hätten sich an dem Überfall auf den Mann beteiligt, hieß es.

Hunderte von Teilnehmern an der Beerdigung versuchten drei arabische Angestellte einer nahegelegenen Tankstelle zu lynchen. Die Menge, die „Tod den Arabern“ schrie, konnte von Polizeikräften zurückgehalten werden. Bereits am Vortag war es zu zahlreichen Gewalttätigkeiten gegen die arabische Bevölkerung gekommen. Sechs in Israel beschäftigte Palästinenser aus den israelisch besetzten Gebieten mußten mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf einen von ihnen war mit einer Stichwaffe eingestochen worden. Von den rund 30 wegen der Ausschreitungen festgenommenen Israelis befanden sich nach Angaben der Justizbehörden die meisten am Montag wieder auf freiem Fuß.

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