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Überbevölkerung-betr.: Kommentar "Große Menschen", taz vom 5.8.88

betr.: Kommentar „Große Menschen“, taz vom 5.8.88

Mit Ihrer Forderung nach Reduzierung der Geburten in China stößt Gunhild Schöller in ein Horn mit den herrschenden reaktionären Nationalisten. Gunhild sollte sich eines klar machen: Morde an kleinen Mädchen in China und anderswo werden erst dann aufhören, wenn die Armut beseitigt ist und die Nahrungsmittel den Menschen, die sie so dringen benötigen, zur Verfügung stehen.

(...) Beliebig fortsetzen ließe sich eine Kette von Beispielen, die beweist, daß die Nahrungsmittelressourcen der Erde noch lange nicht erschöpft sind und daß die vorhandene Nahrung nicht dazu dient, den Mangel für die Menschheit zu beseitigen. Obwohl die Nahrung dringend von Menschen gebraucht wird, die Tag für Tag vom Hunger bedroht sind, werden aus Profitgründen Nahrungsmittel entweder gehortet, an Tiere verfüttert oder sogar vernichtet. (...)

Demagogisch werden die Armen selbst für den Hunger verantwortlich gemacht - deshalb sprechen die Herrschenden von „Überbevölkerung“ in den Hungergebieten, die es zu bekämpfen gelte. Bei der BRD zum Beispiel spricht niemand von „Überbevölkerung“, obwohl die Bevölkerungsdichte mit ca. 25 Menschen pro qkm viel höher ist als in vielen Hungergebieten; ja es wird sogar die Kinderproduktion gefördert.

Regina, GegenBILD/BZ-Stelle c/o Medienwerkstatt, Berlin 41

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