: US–Hubschrauber im Golf abgestürzt
■ Vermutlich vier Tote / Keine Feindeinwirkung / Iran droht erneut mit einer Ausweitung des Konfliktes / Wollen USA iranische Gewässer verminen? / Briten sollen beim Minenräumen helfen
Kuwait (ap) - Beim Absturz eines Hubschraubers der US– Kriegsmarine im Persischen Golf sind am Donnerstag vermutlich vier Soldaten ums Leben gekommen. Ein Besatzungsmitglied wurde tot geborgen, drei wurden am Freitag noch vermißt. Nach Angaben des Pentagon stürzte die Maschine vom Typ SH–3G „Sea King“ nach einem Routineflug beim Landeanflug auf das Flaggschiff der amerikanischen Golf– Flotte, die „La Salle“, ab. Der Absturz sei nicht auf einen feindlichen Angriff zurückzuführen, hieß es in der Mitteilung. Der iranische Ministerpräsident Hussein Musawi warnte am Donnerstag die USA, Großbritannien und Frankreich davor, Iran herauszufordern. Er drohte mit der Ausweitung des Golfkrieges. 365.000 Freiwillige seien zu Selbstmordanschlägen auf US– Kriegsschiffe bereit. Die USA sind offenbar bestrebt, auch ihre europäischen Verbündeten an der Minensuche zu beteiligen. US–Botschafter in London, Charles Price, traf am Donnerstag mit dem britischen Außenminister Sir Geoffrey Howe zusammen und überbrachte ihm eine Botschaft seiner Regierung. Keine Seite wollte allerdings bestätigen, daß die US–Regierung London um Hilfe bei der Minensuche im Golf ersucht habe. Die USA beabsichtigen gegebenenfalls, ihrerseits die iranischen Hoheitsgewässer zu verminen, sollte Teheran die Verminung der internationalen Gewässer und die der Golf–Anrainerstaaten nicht einstellen. Das berichtete die kuweitische Zeitung Al–Qabas vorgestern unter Berufung auf Kreise, die dem US–Verteidigungsministerium nahestehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen