piwik no script img

US-PräsidentschaftswahlkampfDarling der Rechten unterstützt Trump

Sarah Palin ist schrill, laut und eine Tea-Party-Ikone. Mit ihrer Hilfe will Donald Trump offenbar am rechten Rand punkten. Dort ist ein Konkurrent besonders beliebt.

Ob man diese Unterstützung möchte? Trump ganz offensichtlich. Foto: reuters

Ames ap/dpa | Eine Allianz der Umstrittenen: Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump bekommt in einer entscheidenden Wahlkampfphase tatkräftige Hilfe von der Tea-Party-Vertreterin Sarah Palin. „Ich fühle mich sehr geehrt, Sarahs Unterstützung zu erhalten“, teilte Trump am Dienstag mit. Der Schritt könnte sich zwei Wochen vor dem Beginn der Vorwahlen in Iowa vor allem gegen Ted Cruz, den derzeit schärfsten Konkurrenten des New Yorker Milliardärs, richten.

Die konservative Palin war früher Gouverneurin des US-Staates Alaska und 2008 Vizepräsidentschaftskandidatin. Wiederholt hatte sie sich im Wahlkampf verbale Ausrutscher geleistet. Für Trump ist sie „eine Freundin, und eine hochqualifizierte Person, vor der ich großen Respekt habe“, wie es in einer Erklärung hieß. „Ich bin stolz, ihre Unterstützung zu haben.“

Palin fühlte sich in ihrer neuen Rolle offenbar wohl. Mit Trump als Präsidenten werde sich Amerika nicht länger entschuldigen, sagte die 51-Jährige am Dienstagabend (Ortszeit) sichtlich gut gelaunt bei einer Kundgebung Trumps in der Staatsuniversität von Iowa. Trump würde dem Militär erlauben, seinen Job zu erledigen und die Terrormiliz „Islamischer Staat“ zerstören. Auch am Mittwoch wird Palin voraussichtlich bei zwei Veranstaltungen dabei sein.

Das Eintreten von Palin für Trump kommt nur weniger als zwei Wochen vor dem Beginn der Vorwahlen in Iowa. Trump und der rechtskonservative Cruz liegen dort Kopf an Kopf.

Im vergangenen September hatte Palin in einem CNN-Interview erklärt, sie wäre gerne Energieministerin unter Donald Trump. Allerdings würde sie vielleicht gar nicht lange im Amt bleiben, sollte Trump sie ins Kabinett holen. „Wenn ich an der Spitze (des Ministeriums) stünde, würde ich es abschaffen“, sagte Palin. Im Dezember saß die 52-Jährige bei der TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber in Las Vegas im Publikum.

Unterstützung von John Waynes Tochter

In Trumps Erklärung hieß es weiter, Palin sei eine Konservative, die dabei geholfen habe, die Karrieren von verschiedenen republikanischen Spitzenpolitikern auf den Weg zu bringen. Cruz wurde darin zitiert, einmal gesagt zu haben, er säße nicht im US-Senat, wenn Sarah Palin nicht gewesen wäre. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire sagte Cruz am Dienstag: „Unabhängig davon, was Sarah 2016 machen will, werde ich ein großer, großer Fan von Sarah Palin bleiben.“

Zuvor hatte Trump eine weitere Empfehlung erhalten: Aissa Wayne, die Tochter von Filmstar John Wayne, sprach dem 69-Jährigen im Geburtshaus ihres Vaters, das heute ein Museum ist, ihre Unterstützung aus. „Amerika braucht Hilfe und wir brauchen einen starken Anführer und wir brauchen jemanden wie Mr. Trump mit Führungsqualitäten, jemanden mit Mut, jemanden, der stark ist, wie John Wayne“, sagte sie.

Für Sarah Palin gibt es jedoch auch weniger erfreuliche Nachrichten: Ihr ältester Sohn Track ist in einem Fall von häuslicher Gewalt festgenommen worden. Seine Freundin habe Angst gehabt, er würde sich selbst mit einem Sturmgewehr erschießen, hieß es am Dienstag in Gerichtsdokumenten. Dem 26-jährigen Kriegsveteran wird unter anderem Körperverletzung und der Besitz einer Waffe im betrunkenen Zustand vorgeworfen. Zu dem Vorfall kam es demnach am Montagabend im Haus seiner Eltern in Wasilla im US-Staat Alaska.

Familienanwalt John Tiemessen wollte am Dienstag keinen Kommentar dazu abgeben. Er erklärte lediglich in einer E-Mail, man wünsche Respekt vor der Privatsphäre der Palins, „während Track die Hilfe bekommt, die er und viele unserer zurückkehrenden Veteranen brauchen“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Oje, wenn dumm und dumm sich gesellt. Minus mal Minus ergibt halt nicht immer Plus...