US-Komitee stellt Sportlern Teilnahme frei: Zika bedroht Rio 2016
Das amerikanische Olympia-Komitee warnt seine Sportler vor dem Zika-Virus. Auch der DOSB ist besorgt. Brasilien versucht, die Lage zu beruhigen.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London holten US-Athleten die meisten Medaillen, weshalb ihre Teilnahme große Bedeutung für die Veranstaltung in Rio hat. Das durch Mücken übertragene Virus gilt vor allem für Schwangere als gefährlich. In Brasilien wird es mit Fehlbildungen bei vielen Babys in Verbindung gebracht.
Den Sportteams sei geraten worden, nicht nach Rio de Janeiro zu fahren, wenn sie Bedenken hätten, sagte der Vorsitzende der US-Fechtervereinigung, Donald Anthony. Dem Sportdirektor des US-Reitverbandes, Will Connell, zufolge stellte das USOC den Athleten und Team-Mitgliedern die Entscheidung über eine Teilnahme frei. Niemand solle sich dazu verpflichtet fühlen, wenn er Bedenken habe.
Das USOC gab den beiden Sportfunktionären zufolge die Empfehlung bereits Ende Januar ab. Ein USOC-Sprecher bestätigte, die Verbände über amtliche Empfehlungen informiert zu haben. Die US-Behörde für Gesundheitsschutz rät Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch, Zika-Regionen zu meiden.
Brasilien denkt nicht an Absage
Brasiliens Sportminister George Hilton schließt eine Absage der Olympischen Spiele im Sommer in Rio de Janeiro wegen des Zika-Virus aus. Die Regierung bedaure die Artikel in der Presse, denen zufolge eine Absage der Spiele in Betracht gezogen würde, hieß es in einer Mitteilung des Sportministeriums. Man sei fest entschlossen sicherzustellen, dass die Spiele 2016 in Rio in einer sicheren und ruhigen Atmosphäre stattfinden würden, betonte Hilton.
Die Organisatoren wiesen auch noch einmal darauf hin, dass die Spiele im brasilianischen Winter ausgetragen würden. „Das heißt, dass die klimatischen Bedingungen verschieden sein werden, auch die Brutbedingungen für das Insekt“, hatte jüngst auch der deutsche Präsident des Internationalen Olympische Komitee (IOC), Thomas Bach, betont. Grund für Angst und Panik sah er nicht.
DOSB-Vorstand Leistungssport, Dirk Schimmelpfennig, hatte am Dienstag jedoch mit Blick auf den Zika-Virus eingeräumt: „Wir sehen es mit Besorgnis.“
Dabei laufen die Maßnahmen im Kampf gegen den Virus, der durch die Gelbfiebermücke Aedes aegypti übertragen wird, auf Hochtouren. Im Bundesstaat Rio de Janeiro sollen 71.000 Soldaten zum Einsatz kommen. Sie sollen am 13. Februar vor allem an Bewohner der Olympiastadt Informationsmaterial zum Schutz gegen die Moskitos verteilen. Landesweit sollen bei dem Aktionstag nach Karneval 220.000 Soldaten eingesetzt werden, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
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