UNHCR-Bericht zu Flüchtlingsbewegungen: Rund 7 Millionen Menschen mehr
Der UNHCR-Bericht 2021 zeigt, dass Flucht meist eine Folge bewaffneter Konflikte bleibt. Mehr als 100 Millionen sind weltweit auf der Flucht.
42 Prozent aller Vertriebenen weltweit sind minderjährig. Die weitaus meisten, nämlich 53,2 Millionen, suchen Zuflucht in anderen Teilen des eigenen Landes. Drei Viertel aller ins Ausland Vertriebenen bleiben in einem Nachbarstaat. Arme und Schwellenländer tragen somit auch weiter die Hauptlast dieser Flüchtlingsbewegungen: Sie nehmen weltweit etwa vier von fünf Flüchtlingen auf.
Flucht bleibt in allererster Linie eine Folge bewaffneter Konflikte. Vor allem im Sahel, Zentral- und Ostafrika sowie den Krisenstaaten Syrien, Afghanistan, Jemen und Myanmar wurden im Laufe des Jahres 2021 jeweils zwischen 100.000 und einer Million Menschen neu vertrieben.
Von den rund 30 Millionen Menschen, die ihr Land bis Ende 2021 verlassen mussten, stammen zwei Drittel aus nur fünf Staaten: Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar. 2021 sei auffällig wegen der „schieren Anzahl bestehender Konflikte, die eskalierten, und neuer Konflikte, die aufflammten“, heißt es im UN-Bericht – und die Ukrainekrise kam noch hinzu.
„In den letzten zehn Jahren sind die Zahlen jedes Jahr gestiegen,“ sagte der UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. „Was als Nächstes kommt, liegt in unserer Hand. Entweder wir ergreifen Maßnahmen, um dieser menschlichen Verzweiflung zu begegnen und dauerhafte Lösungen zu finden, oder wir sehen weiter neuen, schrecklichen Meilensteinen entgegen.“
Der UNHCR rief die Industriestaaten dazu auf, Aufnahmeplätze bereitzustellen. Besonderen Bedarf an Umsiedlung aus humanitären Gründen haben demnach aktuell rund 1,6 Millionen Menschen. Tatsächlich aufgenommen haben Industriestaaten im Zuge von UN-Umsiedlungsprogrammen im vergangenen Jahr 57.500 Menschen.
42 Prozent aller Vertriebenen weltweit sind minderjährig. Die weitaus meisten, nämlich 53,2 Millionen, suchen Zuflucht in anderen Teilen des eigenen Landes.
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