Türkei will gegen IS kämpfen: Einsatz „in vollem Umfang“
Die Türkei will sich entschlossen am Kampf gegen die IS-Terrormiliz in Syrien beteiligen. Lange wurde ihr vorgeworfen, sich nicht genügend einzusetzen.
Der IS beherrscht große Teile der türkischen Nachbarländer Irak und Syrien. Ankara hatte die Terrormiliz als Nachbar lange geduldet. Sowohl im In- als auch im Ausland war dem Land eine zu passive Haltung vorgeworfen worden. Erst nach Anschlägen und Gefechten mit IS-Kämpfern änderte die Türkei ihre Strategie.
Nach zähen Verhandlungen erlaubte Ankara US-Kampfflugzeugen, von türkischem Boden aus Einsätze gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak zu fliegen. Durch die Nutzung des Luftwaffenstützpunktes Incirlik verkürzen sich die Flugzeiten der US-Maschinen erheblich.
Ende Juli beschossen türkische Kampfflugzeuge IS-Stellungen im Norden Syriens. In diesem Zusammenhang verschärfte Ankara auch den Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, die ihrerseits Sicherheitskräfte in der Türkei angriff.
Erste Einsätze in wenigen Tagen
US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte Ankara vor wenigen Tagen öffentlich aufgerufen, das Engagement im Kampf gegen den IS erheblich zu verstärken. Pentagon-Sprecher Cook sagte nun: „Wir glauben, dass die Türkei bereit ist, sobald wie möglich in vollem Umfang mitzumachen.“ Erste türkische Einsätze könnten in wenigen Tagen beginnen.
„Die Tatsache, dass die Türkei nun Seite an Seite mit unseren Koalitions-Flugzeugen fliegen wird, ist ein entscheidender Schritt vorwärts.“ Doch der Dialog über einen möglichst effektiven Kampf gegen den IS müsse weitergehen, mahnte er. Es gebe weitere Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zu verstärken. Dazu gehöre auch eine Kooperation mit moderaten syrischen Oppositionskräften.
Die USA kämpfen mit einer Reihe anderer Länder gegen den IS. Sie versuchen, dessen Ausbreitung in Syrien und im Irak zu stoppen. An der Allianz gegen den IS beteiligen sich etwa 40 Staaten, aber nicht jede Nation greift dabei militärisch ein.
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