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Tschetschenen fordern Referendum

■ Bevölkerung soll über Status der Republik abstimmen

Nasran (rtr/dpa) – Die tschetschenischen Rebellen haben Rußland eine neue Initiative zur Beendigung des Krieges vorgeschlagen. Bei den tschetschenisch-russischen Friedensgesprächen in der inguschetischen Hauptstadt Nasran forderten die Rebellen ein Referendum des tschetschenischen Volkes über den künftigen Status ihrer Republik.

Die Rebellen verlangten außerdem den Abzug der russischen Truppen aus Tschetschenien bis zum 1. Juli. Erst danach soll es neue tschetschenische Parlaments- und offenbar auch Präsidentenwahlen geben. Demgegenüber will Moskau bislang das tschetschenische Parlament am 16. Juni, dem Tag der russischen Präsidentenwahlen, wählen lassen.

Die Rebellen bezeichneten ihre Forderung als Kompromiß, hinter den sie nicht zurückkönnten. Separatistenführer Mowladi Udugow sagte, wenn Rußland die Forderungen ablehne, würde dies eine Rückkehr zum Krieg bedeuten. Die russische Seite sprach von einem „Rückschlag“ für den Friedensprozeß. Ein Unterhändler warf den Rebellen vor, Moskau kurz vor den Wahlen ein Maximum an Konzessionen abpressen zu wollen.

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