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Trotz Bundeswehr: Regen in Mosambik

Wieder steigt das Wasser, Städte müssen evakuiert werden. Bleiben nun die ausländischen Hubschrauber?

JOHANNESBURG taz ■ Nach erneuten sinflutartigen Regenfällen im südlichen Afrika sind mehrere Städte in Mosambik wieder von Überschwemmungen bedroht. Besonders gefährdet istdas Flusstal des Limpopo im Süden Mosambiks, der wegen der starken Regenfälle im benachbarten Südafrika anschwillt. Die Bewohner der Orte Chokwe und Xai-Xai, der Mündungsstadt des Flusses, wurden gestern von den Behörden zur Evakuierung aufgefordert.

Beide Städte waren in einer Hochwasserwelle Ende Februar schon einmal fast vollständig in trüb-braunen Fluten untergegangen. Trotz mehrfacher Warnungen seitens der Hilfsorganisationen und der mosambikanischen Regierung sind seither viele Flutopfer in die zerstörten Städte zurückgekehrt. Das könnte sich jetzt rächen, denn die Regenzeit im südlichen Afrika ist frühestens Ende März vorbei. „Wir sind sehr besorgt“, sagte Antonio Macheve, Sprecher des Nationalen Katastropheninstituts in der Hauptstadt Maputo gestern. „Die beiden Städte könnten erneut vollkommen überflutet werden.“

Auch die Straße von Maputo nach Norden wurde nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms WFP, das die internationale Hilfsaktion für Mosambik koordiniert, durch die neuerlichen Regenfälle wieder so stark zerstört, dass Transporte von Hilfsgütern mit Lastwagen eingestellt werden mussten. Das WFP erhob gestern einen weiteren Spendenaufruf in Höhe von 8,4 Millionen US-Dollar, um auch im April noch genügend Hilfsgüter mit Hubschraubern transportieren zu können. Nachdem das Hochwasser in den vergangenen zehn Tagen gesunken war, hatten die meisten westlichen Industrienationen beschlossen, ihre teuren Hubschrauber Ende März abzuziehen. Auch die fünf deutschen Hubschrauber sollen dann das Land verlassen haben.

Wie ein Sprecher des WFP gestern gegenüber der taz erklärte, sind seit Beginn der Hilfsaktion fast 4.000 Tonnen Hilfsmittel in Mosambik verteilt worden. Mindestens eine halbe Million Menschen, so schätzt die Organisation, muss noch etwa sechs Monate ernährt werden, weil die diesjährige Ernte vernichtet worden ist. Die eigentlichen Schäden der Flutkatastrophe, die das Land in mehreren Wellen überzogen hat, werden sich erst beziffern lassen, wenn die Regenzeit vorbei ist. Nach ersten Schätzungen der Regierung, die bis Ende April einen Bericht an die Geberländer vorlegen will, sind mindestens 250 Millionen US-Dollar nötig, um die größten Schäden zu reparieren. KORDULA DOERFLER

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