Trockenheit erhöht Getreidepreise: Der Mais ist heiß und teuer
Die Weltbank warnt vor drastisch gestiegenen Preisen für Grundnahrungsmittel im Nahen Osten und in Afrika. Schuld ist das trockene Klima.
FRANKFURT/MAIN dapd | Die Lebensmittelpreise sind nach Angaben der Weltbank im Juli weltweit um zehn Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Wegen der Trockenheit in den Hauptanbaugebieten in den USA und in Osteuropa hätten die Preise für Mais und Sojabohnen Höchststände erreicht, heißt es im jüngsten Bericht der Weltbank-Gruppe zu den Nahrungsmittelpreisen, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Preise demnach sechs Prozent höher als vor einem Jahr.
Der Preisanstieg gefährde die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen Menschen, erklärte der Präsident der Weltbank-Gruppe, Jim Yong Kim. Besonders betroffen sei vermutlich der Nahe Osten, aber auch Menschen in anderen Ländern, in denen die Getreidepreise sprunghaft gestiegen seien.
In einigen Länder Afrikas habe es ganz drastische Steigerungen gegeben. In Mosambik etwa sei der Mais-Preis im ersten Quartal um 113 Prozent gestiegen. In der Sahelzone und in Ostafrika sei Hirse drastisch teurer geworden, im Südsudan etwa um 220 Prozent, im Sudan um 180 Prozent.
Die Weltbank verweist aber auch darauf, dass die Preisentwicklung im vergangenen Jahr schon großen Schwankungen unterworfen war. Der kontinuierliche Preisanstieg zwischen Mitte 2010 und Februar 2011 sei zum Stillstand gekommen. Im April dieses Jahres etwa seien die Preise gestiegen, im Mai und Juni gesunken, im Juli wieder stark angestiegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen