piwik no script img

Kommentar (vgl. Seite 22)Trend „nach oben“

■ Sanierungszeitraum endet dieses Jahr

Mit dem Jahr 1998 läuft die fünfjährige Sanierungsperiode aus, an deren Ende Bremen erheblich Schulden abgebaut haben sollte, um von unten den Anschluß an den Schuldenstand der anderen Bundesländer zu finden. So stand es in der Sanierungsvereinbarung. Daß dieses Ziel nicht erreicht werden kann, haben die Bürgermeister Ulrich Nölle und Henning Scherf nach anfänglichem Zögern vor zwei Jahren schließlich eingeräumt.

Nun wird, wie damals, mit ebenso treuem Augenaufschlag gesagt, daß es dann eben nach neuerlichen fünf Jahren geklappt haben müsse. Wer aber denkt, nach dieser Erfahrung seien die Finanz- und Wirtschaftsplaner des Senats wenigstens schlauer geworden, der wird enttäuscht. Während in den Prognosen von 1992 schlicht übersehen wurde, daß es eine eigenwillige Konjunktur gibt, sind die derzeitigen „Prognosen“ so dürftig, daß sie diesen Titel nicht verdienen. Der Finanzsenator hat bei der Vorstellung des Finanzplanes für die nächsten Jahre nicht dargelegt, unter welchen Annahmen und wie das Sanierungsziel im Jahre 2003 erreichbar ist, sondern er hat nur kategorisch gesagt, daß es erreicht werden „muß“. Der Trend geht „nach oben“, aber warum? Und wie stark müßte er nach oben gehen, wenn das Sanierungsziel erreicht werden soll?

Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf, sind wir optimistisch, einfach so. Klaus Wolschner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen