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Trauriger Drachen

■ St.Pauli schlägt Meppen mit 1:0 und steht jetzt auf einem Aufstiegsplatz

Über dem Stadion schwebte der neue St.Pauli-Drachen und zog majestätisch seine Kreise am grauen Himmel vor dem Bunker. Vom Stadionsprecher wurde er unter dem Motto „St.Pauli steigt auf“ angekündigt. Das einzige, was diesem Anspruch am Montagabend genügte, war das Spielergebnis und der damit erreichte dritte Tabellenplatz. Wie weit Anspruch und Realität oft wirklich auseinanderliegen, mußten die 14 308 Zuschauer dann 90 Minuten über sich ergehen lassen. Nur in den ersten fünfzehn Minuten waren die Kiez-Kicker die bessere Mannschaft. Sie gingen deshalb auch in der 11. Minute durch Zander in Führung. In der Folgezeit zeigten beide Teams eine bunte Mischung aus Fehlpässen, verstolperten Bällen und spielerischem Unvermögen. Strafraumszenen waren Mangelware. Die Kommentare auf den Rängen: „Kreisklassenniveau“ und „Jetzt geh ich, ich laß mich doch nicht verarschen“. Selbst dem St.Pauli-Drachen wurde es schließlich zu bunt. Er versteckte sich über dem Dach der Haupttribüne. Ob er einfach keine Lust mehr hatte, das schlechte Spiel anzusehen? Da das nächste Spiel der Hanseaten in Rostock stattfindet, hat er erstmal etwas Zeit, sich zu erholen. Die St.Pauli-Spieler müssen sich steigern, um den Drachen beim nächsten Heimspiel wieder hinter dem Tribünendach hervorzulocken.

Seppo Eichkorn räumte nach dem Spiel ein: „Wir hatten Probleme, den Ball im Mittelfeld zu kontrollieren, aber insgesamt bin ich zufrieden.“ Torschütze Dirk Zander schien nach dem Spiel ebenfalls zufrieden, er wartete mit der Fußballweisheit auf: „Auch für ein 1:0 erhält man zwei Punkte.“

Norbert Lilienthal

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