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Traurige Weihnacht

■ Einzelhändler klagen über um eine Milliarde Mark geringere Einnahmen

Hamburg (dpa) – Der Handel rechnet dieses Jahr mit empfindlichen Geschäftseinbußen. Trotz zum Teil zweistelliger Umsatzzuwächse am vierten Adventswochenende dürften die Läden mit 20 Milliarden Mark eine Milliarde weniger einnehmen als im Vorjahr. Viele Händler wollten deshalb das Weihnachtsgeschäft um einen „fünften langen Samstag“ am 27.Dezember verlängern, erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Samstag. Wenn die Ordnungsämter dies nicht duldeten, könnte es Verstöße gegen das Ladenschlußgesetz geben.

Besonders enttäuscht zeigte sich der HDE-Sprecher Thomas Wertz, weil der Dezember einen Verkaufstag mehr habe als 1996. In einem solchen Falle sei ein Umsatzrückgang „eigentlich statistisch unmöglich“, sagte Wertz. Die letzten Tage bis Heiligabend könnten die Tendenz aber nicht mehr herumreißen.

Zu erkennen sei ein Trend weg von Warengeschenken hin zu Reisen und Freizeiterlebnis. Einige Warenbereiche wie Snowboards erlebten daher einen Boom. Auch der Versandhandel gehöre mit seinen stark verkürzten Lieferfristen zu den diesjährigen Gewinnern.

„Torschlußpanik-Käufe“ bescherten dem Handel am Samstag vielerorts dennnoch gute Umsätze. Vor allem in Bayern, Sachsen und Hessen berichteten Händler von überquellenden Läden. Eine bundesweite dpa-Umfrage brachte ein differenzierteres Bild mit Gewinnern vor allem in Süddeutschland und Verlierern in den norddeutschen Eisregengebieten.

Gefragt waren am letzten verkaufsoffenen Samstag vor Weihnachten vor allem die „Klassiker“ Spielwaren, Parfüm, Herrenbekleidung und Tonträger, aber auch Sportartikel, Handys und Computer. Auch „edle“ Lebens- und Genußmittel von Olivenölen bis zu Hochprozentigem gingen gut. Viele Kaufhäuser berichteten, die Kunden schauten genauer auf den Preis als früher. Wer Hochpreisiges anzubieten hatte wie Juweliere, konnte aber über Kundenmangel nicht klagen.

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