Trassenpreise steigen: Mehr Geld für den Güterverkehr auf dem Gleis
Verkehrsverbände fürchten die steigende Schienenmaut und fordern mehr Unterstützung. Sonst drohe die Verlagerung von Güterverkehr auf die Straße.
Trassenpreise, eine Art Schienenmaut, müssen Verkehrsunternehmen zahlen, wenn sie Züge auf deutschen Gleisen fahren lassen. Das Geld geht an den Betreiber der Schienen, meist an die Bahntochter DB Infrago. Die hat die Trassenpreise für 2025 erhöht – im Vergleich zu 2024 um 16,2 Prozent im Güterverkehr und um 17,7 Prozent im Personenfernverkehr.
2026 könnte die Nutzung der Schienen noch teurer werden. Der Grund: die Eigenkapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn durch den Bund. Laut Gesetz muss die DB umso mehr Rendite machen, je höher ihr Eigenkapital ist. Und diese Rendite sollen die höheren Trassenpreise bringen.
Um die Preissteigerung zu dämpfen, hat die Bundesregierung in ihrem Haushaltsentwurf für 2025 die sogenannte Trassenpreisförderung vorgesehen – 275 Millionen Euro für den Güterverkehr und 105 Millionen Euro für den Personenverkehr. Bis Mitte November beraten die Haushaltspolitiker:innen des Bundestages über den Entwurf.
Güterbahnen sagen: Trassenpreisförderung reicht nicht
Nach Auffassung des Bündnisses, zu dem unter anderem der Verband Die Güterbahnen und die Allianz pro Schiene gehören, reicht die geplante Förderung nicht aus. Güterzugbetreiber müssten die hohen Kosten an ihre Kund:innen weitergeben, das mache den Güterverkehr auf der Schiene im Vergleich zur Straße weniger wettbewerbsfähig.
„Das Parlament kann und muss sofort im Sinne unseres Klimas Wirtschaftsförderung leisten, wenn künftig nicht noch mehr Lkw unsere Straße verstopfen sollen“, sagt Neele Wesseln, Geschäftsführerin der Güterbahnen. „Auf die Schnelle hilft da nur eine deutlich höhere Trassenpreisförderung“, so Dirk Flege von der Allianz pro Schiene.
Langfristig brauche es ein neues Trassenpreissystem, findet der Bahnpolitiker Matthias Gastel (Grüne). Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, fordert einen Schienenfonds. Der könnte die Finanzierung des Zugverkehrs über mehrere Jahre hinweg sichern und folgenschwere Eigenkapitalerhöhungen bei der Bahn vermeiden.
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