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Transport-Termin im NovemberPolizeigewerkschaft für Castor-Absage

Niedersachsens Ministerpräsident will keinen Castortransport ins Wendland mehr – eigentlich. Und die Gewerkschaft der Polizei fordert die Absage.

Das kostet: Polizeieinsatz beim Castor-Transport Bild: dpa

BERLIN taz | Geht es nach dem Willen von Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU), soll im November der vorerst letzte Castor ins Wendland rollen. Die Atommülltransporte nach Gorleben setzten die Bevölkerung im Wendland und die Polizisten "unzumutbaren Belastungen" aus, sagte er in der Oldenburger Nordwest-Zeitung. Das Land werde aber erneut die "völkerrechtliche Verpflichtung des Bundes umsetzen".

Dietmar Schilff, Niedersachsens Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hingegen fordert, auch diesen Transport abzusagen. "Wenn etwas unzumutbar ist, wie der Ministerpräsident richtig erkannt hat, darf es schlicht nicht durchgeführt werden", sagte Schilff zur taz.

Der Transport bringe "enorme Logistik- und Sicherheitsprobleme mit sich", so Schilff. Die verkürzte Vorbereitungszeit verkompliziere zudem die Planungen für Dienstpläne und die Unterbringung der Beamten. Ein Transport im November will man bei der GdP Niedersachsen nicht, einen im Dezember auch nicht.

Forderungskatalog an die Politik

Schilff kündigte an, sich mit einem Forderungskatalog an die Politik zu wenden, sobald der Termin endgültig feststeht. Die GdP werde darauf achten, dass die Vorgaben des Leitfadens 150 – Versorgung der Polizei im Einsatz – eingehalten werden. Das bedeutet zum Beispiel: dass die Dienstzeiten eingehalten werden, dass die Unterkünfte zumutbar sind und nicht zu viele Beamten in einem Zimmer oder Wohncontainer untergebracht sind.

Einigkeit zwischen Land Niedersachsen und Gewerkschaft der Polizei besteht im Umgang mit den Kosten. Die könne das Land Niedersachsen nicht mehr allein schultern. Der Castortransport 2010 verursachte Kosten in Höhe von 33,5 Millionen Euro - Rekord. Die Atomkraftgegner bat McAllister um "friedlichen Protest". Mit der Energiewende sei ein großer gesellschaftlichen Konsens erzielt worden. "Die Kernenergie neigt sich in Deutschland dem verbindlichen Ende entgegen."

In der Debatte um Gorleben als atomares Endlager erwarte er ein Endlagersuchgesetz der Bundesregierung "bis zum Ende des Jahres". Darin müsse konkret formuliert werden, "wo und wie schnell andere Lagerstätten mit alternativen Gesteinsformen außer Gorleben erforscht werden", erklärte McAllister.

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4 Kommentare

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  • LB
    luther blissett

    piefke, der name ist programm, was?

  • P
    Paul

    "Die Atomkraftgegner bat McAllister um "friedlichen Protest". Mit der Energiewende sei ein großer gesellschaftlichen Konsens erzielt worden. "Die Kernenergie neigt sich in Deutschland dem verbindlichen Ende entgegen.""

     

    Mhh das mit dem friedlich ist ja schön und gut... Nur das mit dem endgültigen Ende glaube ich nicht... zum einen gab es da nicht Pläne Kraftwerke zumindest in Reserve zu halten zum anderen meine ich mich zu erinnern das da schonmal so eine Regierung so einen Ausstieg gemacht hat, dann kam der Austieg vom Austieg und jetzt sind wir dann quais beim Austieg vom Austieg vom Austieg, wie es weiter geht glaube ich erst wenn es passiert ist!!!

  • P
    Piefke

    Aha, der Castortransport verursacht Polizeikosten von 33 Mio. €. Nicht die gewaltsamen Demonstranten und "Schotterer". Verursache ich dann eigentlich auch Kosten wenn mir jemand das Portemonaie stiehlt und ich denjenigen bei der Polizei anzeige? Irgendwie eine komische Formulierung hier.

    Es wäre ja auch mal ganz nett, wenn uns die ganzen Demonstranten erklärten, was wir denn mit dem Atommüll stattdessen machen sollen. Der Ausstieg ist beschlossen, aber einige scheinen ihre Lebensaufgabe darin gefunden den Staat um Mio. zu prellen indem sie Randale bei Kastortransporten anzetteln. Was machen diese Personen wenn wirklich keine Kastortransporte mehr nötig sind? Sind die dann sowas wie arbeitslos?

  • FB
    Franz Beer

    Ich finde den Standpunkt der Polizei in der Hinsicht sehr sehr gut. Jahrzehntelang waren Demonstanten und Polizei ,,Opfer,, einer Total verfehlten Atompolitik.Gewalt,Gewaltlosigkeit,Agression,und viele Opfer auf beiden Seiten.Danke Atomlobby Danke Herr Kohl Danke Herr Schröder für Ihre Atompolitik,und für die ,,Bauernopfer,,die diese Politik gebracht hat.Das ach sooo unmündige Volk hatte Ihre Politik ertragen müssen.Bleibt zu hoffen,das die Polizei Rückgrad zeigt und vieleicht auch mal auf seiten der Demonstranten demonstriert.In meinen Augen wären das Mündige Wutbürger.Eine Utopie???