Tourismuszahlen für 2011: Mehr Koffer in Berlin
So viele Gäste kamen noch nie - und das kreative Image der Stadt trägt eine Menge dazu bei.
"Eigentlich müssen wir nur so bleiben, wie wir sind", sagt Burkhard Kieker, "ein bisschen wild, kreativ, und immer überraschend." Der Geschäftsführer der Berliner Tourismus-Agentur visitBerlin strahlt. Dazu hat er allen Grund: Am Mittwoch präsentierte er zusammen mit Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz (parteilos, für die CDU) die Tourismuszahlen 2011 - hoch oben im halbfertigen Neubau des Hotels Waldorf Astoria, das im Frühjahr neben dem Zoo eröffnen soll. Neun Prozent mehr Gäste kamen 2011 in die Stadt, die Zahl der Übernachtungen stieg um 7,5 Prozent. Was das Wachstum angeht, ist Berlin damit Spitzenreiter der europäischen Hauptstädte. Bei der absoluten Zahl der Übernachtungen liegt Berlin nach London und Paris auf dem dritten Platz.
Die Kreativszene, sagte von Obernitz, sei ein Touristenmagnet - und ein Beispiel für die Verknüpfung von Tourismus und Wirtschaft, die sie künftig vermehrt fördern wolle: "Die Kreativen kommen meist als Touristen, bleiben dann hier und gründen erfolgreiche Start-ups." Zudem nehme jeder Besucher ein Bild von Berlin in die Welt mit - und das Image einer Stadt sei entscheidend für die Prosperität als Wirtschaftsstandort. Genau da liegt aber auch das aktuelle Problem: Denn das Aussterben alternativer Kultur bedroht dieses Image. VisitBerlin-Sprecher Kieker warnte denn auch zumindest die Presse davor, "immer nur vom Clubsterben zu schreiben". Vor allem im Ausland werde das intensiv rezipiert und könne dem Image von Berlin schaden.
Von Obernitz nannte das "optimistische" Ziel, bis 2020 die Zahl der Touristen auf 30 Millionen zu steigern - eine Verdreifachung der aktuellen Zahl. Dabei will sie künftig vermehrt auf Geschäftsleute und Messebesucher setzen. Als Kongressstandort, so von Obernitz, habe Berlin hohes Potenzial.
230.000 Beschäftigte arbeiten von Obernitz zufolge im Bereich Tourismus in der Stadt. Die meisten Gäste, rund 60 Prozent, kommen weiterhin aus dem Inland, auch wenn der Anteil der ausländischen Gäste stark zunimmt. Dabei, hofft von Obernitz, werde auch der neue Flughafen Impulse setzen.
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