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Tote in DagestanPulverfass Kaukasus

In der Region Dagestan haben Rebellen in einer Sauna sieben Frauen und vier Sicherheitskräfte erschossen. In Tschetschenien starben ebenfalls mindestens sechs Menschen.

Bei Gefechten zwischen Rebellen und Militär kommt es immer wieder zu Todesfällen. Bild: ap

MÖNCHENGLADBACH taz | Die russischen Gastgeber haben gute Gründe, Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Sotschi, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014, einzuladen. Nur wenige Autostunden entfernt erholen sich Urlauber an den Stränden des Schwarzen Meeres.

Gut gelaunt zeigten sich Präsident Medwedjew und Premierminister Putin dieser Tage in einem Café der Stadt, um das Fußballspiel der russischen Nationalmannschaft gegen die argentinische Elf zu verfolgen. Die Message ist klar: 40 Kilometer von Abchasien und 500 Kilometer von Grosny entfernt steht das nordkaukasische "Nizza" für Stabilität.

Doch im Nordkaukasus rumort es. In der Region Dagestan haben Rebellen in einer Sauna sieben Frauen erschossen. Die Sauna befand sich in der Nähe einer Polizeistation, die mutmaßlich von islamistischen Rebellen überfallen wurde. Die maskierten Männer erschossen dort auch vier Sicherheitskräfte.

In der benachbarten Teilrepublik Tschetschenien starben am Donnerstag bei Feuergefechten zwischen moskautreuen Truppen und islamistischen Rebellen mindestens sechs Menschen. Das teilten die Behörden in der Konfliktregion nach Angaben der Agentur Interfax mit.

In der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala wurden bei dem Überfall auf die Polizeistation auch drei der fünfzehn mutmaßlichen Untergrundkämpfer erschossen. Die Angreifer gingen nach Angaben des Innenministeriums äußerst kaltblütig vor. Die übrigen Täter entkamen unerkannt in die Berge. Auch am Freitag wurden in Dagestan zwei Polizisten erschossen.

Erst kürzlich wurden in Tschetschenien zwei Menschenrechtlerinnen, Natalja Estemirowa und Sarema Sadulajewa, erschossen. Zwar lassen Medwedjews Äußerungen zu den Morden an den Menschenrechtlerinnen, zum Rechtsstaat und zur Pressefreiheit hoffen, doch resigniert hatte die Nowaja Gazeta diese Woche entschieden, ihre Journalisten aus Tschetschenien zurückzuziehen.

Man könne die Sicherheit der Journalisten vor Ort nicht mehr garantieren. Schon einen Monat zuvor, nach dem Mord an ihrer Mitarbeiterin Natalja Estemirowa, hatte die Menschenrechtsorganisation Memorial beschlossen ihre vier Büros in Tschetschenien schließen.

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