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Tödliche Granaten in Gaza

Vier palästinensische Familienangehörige starben bei Beschuss durch israelische Panzer. Israel bedauert Vorfall

GAZA dpa ■ Vier Mitglieder einer palästinensischen Familie sind getötet worden, als ihr Haus im Gaza-Streifen am Mittwochabend von einer israelischen Panzergranate getroffen wurde. Nach Angaben aus Israels Sicherheitskreisen waren die Panzer aus der jüdischen Siedlung Nezarim auf palästinensisch kontrolliertes Gebiet vorgerückt und hatten das Feuer eröffnet.

Militante Palästinenser feuerten daraufhin gestern fünf Mörsergranaten auf jüdische Siedlungen in dem Gebiet ab, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Die Extremistengruppe Islamischer Dschihad warnte inzwischen, die israelische Aktion werde zu einer „Bestrafung des Feindes“ führen. Sie forderte die Autonomiebehörde auf, die Kontakte zu Israel über eine Verringerung der Gewalt sofort zu beenden. Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser drückte sein Bedauern über den Zwischenfall aus und ordnete eine Untersuchung an.

Die Tageszeitung Ha’aretz berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe, die Armeeführung habe dem Verteidigungsminister und Premier Ariel Scharon inzwischen einen Plan vorgelegt, der einen weitgehenden Rückzug aus dem Gaza-Streifen und die Aufgabe von sieben jüdischen Siedlungen dort vorsehe.

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