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Timm praktiziert doch den Ausstieg

Die gestrige Hauptversammlung durfte er noch vom Kopfende aus verfolgen, danach wurde ihm der Stuhl vor die Tür gesetzt. „Mit sofortiger Wirkung“ hat der Vorstandschef der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW), Manfred Timm, gestern Nachmittag überraschend das Unternehmen verlassen. Mit einer dürren Pressemitteilung, die die „herausragenden Verdienste“ Timms hervorhob, verabschiedet ihn der neue Energiekonzern Vattenfall-HEW in den Ruhestand – angeblich „aus Altersgründen“. Während das Unternehmen ebensowenig einen Kommentar zu Timms Demission abgab wie die Umweltbehörde des Senates – Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) ist wie Bürgermeister Ortwin Runde im Aufsichtsrat des Energiekonzerns – , konnte sich Bürgerschaftsabgeordneter Lutz Jobs vom Regenbogen als Reaktion „nur freuen“: „Timm hat das Unternehmen auf Atomkurs festgelegt“, sah der Regenbogen-Energieexperte den 63-Jährigen als „atompolitischen Hardliner“. GAL-Fraktionschefin Antje Möller hielt sich zumindest im Wortlaut vornehmer zurück: „Jetzt ist auch für die HEW der Weg zum Atomkonsens frei“, sagte sie.

Tatsächlich scheint Timm, seit 1995 HEW-Chef, und sein schroffer Kurs dem neuen Mehrheitsgesellschafter, dem schwedischen Vattenfall-Konzern, nicht mehr gepasst zu haben. Vattenfall-Chef Lars Josefsson hat gestern nach einer unspektakulären Hauptversammlung den Aufsichtsratsvorsitz absprachegemäß von Runde übernommen. Vattenfall besitzt eine 71,3 Prozent-Mehrheit an den HEW und hat ges-tern damit begonnen, auch seine Personalvorstellungen neu zu ordnen. Timm war das erste Opfer. aha

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