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TikTok-Trend zur Serie „Girls“Kein Wohlfühlfernsehen

Zehn Jahre nach der Ausstrahlung feiern viele bei Tiktok die HBO-Serie „Girls“. Doch wieso begeistert die umstrittene Serie jetzt so viele?

Von 2012 bis 2017 lief „Girls“ und sorgte für einige Debatten Foto: HBO

„Aber ich könnte die Stimme meiner Generation sein“, sagt die Mittzwanzigerin Hannah (Lena Dunham) in der ersten Folge der ersten Staffel „Girls“ zu ihren Eltern. Diese hatten ihr gerade verkündet, ihr Leben als nicht veröffentlichende Autorin nicht mehr weiter zu finanzieren. Die Erstausstrahlung ist über zehn Jahre her, doch plötzlich taucht diese Szene immer wieder in kurzen Videos bei Tiktok auf. Wieso gucken so viele Menschen jetzt die umstrittene Serie wieder?

Von 2012 bis 2017 konnten die Zu­schaue­r*in­nen das Leben der vier Frauen Hannah, Marnie, Jessa und Shoshanna begleiten: vier weiße junge Frauen, die in New York auf der Suche nach Sex- und Liebespartner*innen, Jobs und einer sinnerfüllenden Aufgabe sind. Die HBO-Serie von Lena Dunham wurde für die Darstellung von nicht normschönen Körpern, Freundinnenschaft und Sex gefeiert – und unter anderem für ihre fehlende Diversität stark kritisiert. Fast jede Folge brachte eine neue Debatte mit sich.

Dass Menschen Serien mehrfach gucken, ist kein Novum. Meistens ist es „Comfort Watching“ – also das wiederholte Gucken von vertrauten Serien. „Friends“ oder „Gilmore Girls“ sind klassische Wohlfühlserien, in der am Ende jeder Episode eigentlich alles wieder gut ist. Mit jedem Rewatch lernt man die Prot­ago­nis­t*in­nen mehr lieben. Bei „Girls“ ist das Gegenteil der Fall. Die sechs Staffeln sind mal lustig, mal traurig, aber eigentlich immer anstrengend, und am Ende hasst man alle Figuren.

Um das gesteigerte Interesse an der Serie in den letzten Monaten zu erklären (die Strea­ming­zahlen haben sich verdoppelt), fertigen verschiedene US-Medien wie die New York Times ganze Generationsanalysen über die Millennials und die Gen Z an. Doch vermutlich ist die Antwort viel einfacher. Wie bei so vielen Internethypes ist es einfach Zufall. Ei­ne*r fängt an, und alle anderen machen mit – steigen Sie doch auch noch mal mit ein.

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1 Kommentar

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  • Eine Sendung gilt als kontrovers, weil es um vier WEIßE Freundinnen geht?

    Irgendwie habe diese Kritiker keine Ahnung von der Lebensrealität. Ein großer Teil der Freundeskreise ist immer noch ziemlich homogen, ob in Deutschland oder den USA.

    Von nicht-westlichen Ländern ganz zu schweigen.

    Beim Thema Diversität sollte man eher das ganze Produktportfolio zum Beispiel eines Filmstudios betrachten und nicht eine einzige Sendung.