Vor zwei Jahren haben die Taliban in Afghanistan gesiegt. Während Deutschland seine Rolle aufarbeitet, leidet die afghanische Bevölkerung. Was tun?
Exil-Afghanen mit SPD-Verbindungen wollen in Deutschland einen Dialog mit den Taliban initiieren. Es gibt viele ungeklärte Fragen.
Die Taliban übernahmen vor zwei Jahren die Herrschaft in Afghanistan. Die Folgen sind verheerend, insbesondere für Frauen.
Beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan ging vieles schief. Michael Müller (SPD) leitet die Enquetekommission, die Fehler und Versäumnisse aufklärt.
Schlimme Starkregen sind Auswirkungen von Afghanistans Klimakrise. Weil sich die Taliban selbst isoliert haben, fehlen Mittel für Vorsorgemaßnahmen.
Die Bundesregierung leistet weiter Hilfe im Land. Hat sie dazugelernt?
Die Verantwortlichen beschönigen die Afghanistan-Politik noch immer. Am Montag übertraf sich der Ex-Innenminister de Maizière dabei sogar selbst.
Die Taliban haben den Drogenanbau verboten. So erreichen sie, woran die Staatengemeinschaft gescheitert ist. Die Produktion ist stark gesunken.
Die Bundesregierung nimmt wieder gefährdete Afghan*innen auf. Erst einmal sind die in Nachbarländer Geflohenen dran, aber viele harren im Land aus.
Die Taliban üben eine Art „Gender-Apartheid“ aus – zu diesem Schluss kommt eine UN-Arbeitsgruppe. Sie stellte dazu einen Expertenbericht vor.
Die UN-Afghanistan-Konferenz sorgte für Proteste. Grund war ein angeblicher Plan zur Anerkennung des Taliban-Regimes, was dann aber dementiert wurde.
Nach den Einschränkungen der Bildung für Mädchen und Frauen verbieten die Taliban jetzt auch Hilfsorganisationen entsprechende Programme.
Die Weltorganisation reagiert darauf, dass die Taliban afghanischen Frauen verboten haben, in der gesamten UN-Mission mitzuarbeiten.
Die Taliban halten an Bildungsverboten für Mädchen und Frauen im neuen Schulfahr fest. Selbst das lokale Neujahrfest durfte nicht gefeiert werden.
Die weltweit agierende Terrorgruppe gilt als Hauptverdächtige für den Selbstmordanschlag auf einen Taliban-Gouverneur im Norden des Landes.
In Kabul und im Norden Afghanistans ist der Verkauf von Verhütungsmitteln nun untersagt. Ein offizielles Verbot der Taliban gibt es aber bisher nicht.
Auch private Hochschulen in Afghanistan dürfen nun keine Studentinnen mehr aufnehmen. Manchen wird die Ausstellung ihrer Zeugnisse verweigert.
Die UN-Vizegeneralsekretärin will die Taliban überzeugen, die Isolation von Frauen zu überdenken. Die raten ihr, nächstes Mal einen Vormund mitzubringen.
In Afghanistan gehen die Taliban juristisch gegen Exilmedien vor. Verbliebene Mitarbeiter:innen werden vorgeladen, ihnen drohen Repressionen.
In Afghanistan verübt der lokale Ableger des „Islamischen Staats“ erneut einen blutigen Anschlag. Der Gruppe sind die Taliban nicht konsequent genug.
Mitbegründer des unabhängigen Think Tanks Afghanistan Analysts Network Kabul/Berlin (https://www.afghanistan-analysts.org/en/). Abschluss als Diplom-Afghanist, Humboldt-Univ. Berlin 1985. Erster Afghanistan-Aufenthalt 1983/84, lebte und arbeitete seither insgesamt mehr als 13 Jahre dort, u.a. als Mitarbeiter der DDR-, der deutschen Botschaft, der UNO und als stellv. EU-Sondergesandter. Seit 2006 freischaffend. Bloggt auf: https://thruttig.wordpress.com zu Afghanistan und Asylfragen. Dort auch oft längere Fassungen der taz-Beiträge.