: Thema: Feministische Politik
Die Armut ist weiblich, oder Frauen sind die Verliererinnen der Einheit. Warum halten sich solche Parolen, auch wenn sie längst keine Provokation mehr darstellen, sondern den Opferstatus von Frauen zementieren?
Ulrike Baureithel sieht in ihnen den Wunsch der Frauen nach identitätsstiftender Politik eines Opferkollektivs. Der Sinnstiftung kommen auch solch gegensätzliche Stereotype wie die Karrierefrau und die Verliererin entgegen. Sie werden daher häufig zu Rate gezogen, um weibliche Lebensrealitäten zu erklären.
Die sind aber viel widersprüchlicher, und das Festhalten an der Einheit der Frauen führe nur dazu, ihre Unterschiede zu zementieren, meinte Ulrike Baureithel in ihrem Vortrag bei der Offenen Frauenhochschule im Oktober in Kassel, der hier stark gekürzt und überarbeitet wiedergegeben wird. Darin plädiert die Autorin für eine feministische Politik, die sich nicht mehr nur an geschlechtlicher Identität orientiert.
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