■ DIE ANDEREN: The Guardian
Überproduktion geht weiter
Die Reduzierung von Agrarsubventionen mag für die zwölf EG-Länder insofern nützlich sein, als sie damit zeigen, daß sie sich in einer schwierigen politischen Frage einigen können. Es spricht aber wenig dafür, daß das den Nahrungsmittelüberfluß reduziert oder den hungernden Menschen in der Welt zugute kommt. Kleine Bauern in den Bankrott zu treiben ist ein ineffizienter Weg, um Überschüsse zu reduzieren. Das wahrscheinliche Ergebnis ist, daß Landbesitz und Produktion sich weiter in den ohnehin reichen Händen der effektiveren Agrarunternehmen konzentrieren wird. ...
Es wird auch leicht übersehen, daß die Auswirkungen auf die Umwelt katastrophal sein können, wenn die Farmwirtschaft gänzlich den Marktkräften ausgesetzt wird, da Wettbewerb mehr Düngemittel erfordert, um den Ertrag zu maximieren. Dies ist kein Argument für fortgesetzte Subventionen, sondern für die Erkenntnis, daß die eigentlichen Probleme der Überproduktion nicht verschwinden werden.
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