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Teures Prestigeobjekt

Sportbund fordert Senat auf, statt der Regionalbäder lieber die Alsterschwimmhalle zu schließen

Bevor die Regionalbäder in Bramfeld, Wandsbek und Altona geschlossen werden, möge der Senat die Alsterschwimmhalle stilllegen. Das fordern der Hamburger Sportbund (HSB) und der Schwimmverband. „Wohnortnahe Bäder müssen erhalten bleiben, um die Zukunft des Schwimmsports in Hamburg zu sichern“, sagte HSB-Präsident Klaus-Jürgen Dankert. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Kai Voet van Vormizeele bezeichnete diese Position als „unverantwortlichen Verbandsegoismus“.

Nach Informationen des HSB schlägt die Alsterschwimmhalle mit einem Defizit von mehr als einer Million Euro um ein Vielfaches stärker ins Kontor als die Regionalbäder. Dabei entspreche die Alsterschwimmhalle nicht einmal den Normen für internationale Meisterschaften und sei ungeeignet für die Übertragung von Wettkämpfen in Medien. Durch die Schließung der Regionalbäder würden im Jahr 13.200 Übungsstunden bei 20 Vereinen ausfallen. „Das wäre wahrscheinlich das Aus für den Schwimmsport in Hamburg“, vermutet Dankert. Außerdem hätten auch die Segler, Surfer, Taucher, Kanuten und Ruderer zu leiden, die für ihre Sportarten eine Schwimmausbildung benötigten.

Van Vormizeele warf den Sportverbänden vor zu verkennen, „dass die Alsterschwimmhalle das mit Abstand bestbesuchte Schwimmbad Hamburgs ist“. Im Gegensatz zu manchem Regionalbad kämen hier Besucher aus der ganzen Stadt zusammen. Eine Schließung habe daher nie ernsthaft zur Diskussion gestanden. Van Vormizeele: „Die öffentlichen Bäder sind in allererster Linie für die Bürger da und dann erst für die Funktionäre.“ Gernot Knödler

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