Terrorverdächtiger aus Chemnitz: Ziele waren Züge und Flughäfen
Seit vergangenem Donnerstag lag laut Verfassungsschutz der konkrete Verdacht gegen den 22-jährigen Jaber A. vor. Seitdem sei er durchgehend überwacht worden.
Dem Verfassungsschutz lag laut Maaßen seit Anfang September ein Hinweis vor, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland einen Anschlag gegen Infrastruktur plane. Bis zum vergangenen Donnerstag habe der Verfassungsschutz gebraucht, um herauszufinden, wer dafür in Deutschland verantwortlich sein solle. Dann sei der Verdächtige rund um die Uhr observiert worden.
Als er am Freitag „in einem Ein-Euro-Shop Heißkleber kaufte“, seien „alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt“ worden, „damit ein Zugriff erfolgte“, sagte Maaßen in dem Interview. Die Sicherheitsbehörden seien nach dem Kauf des Heißklebers davon ausgegangen, dass dies „im Grunde genommen die letzte Chemikalie“ sein könnte, „die für ihn notwendig war, um eine Bombe herzustellen“.
Wie Generalbundesanwalt Peter Frank am Montagabend in den ARD-„tagesthemen“ sagte, hatte A. bereits „eine sehr große Menge“ eines „sehr hochexplosiven Sprengstoffs“ hergestellt. Dafür sei „spezielles Know-how notwendig“ gewesen. Deswegen habe die Bundesanwaltschaft auch die Ermittlungen übernommen.
Der 22-jährige Jaber A. wird nach Angaben der Bundesanwaltschaft verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag vorbereitet zu haben. Bei der Durchsuchung einer von ihn genutzten Wohnung in Chemnitz hatten die Ermittler nach Angaben der Behörde am Samstag anderthalb Kilogramm hochexplosiven Sprengstoffs sowie weiteres Material gefunden, das zur Herstellung einer Sprengstoffweste geeignet gewesen sei. A. war dann am frühen Montagmorgen in Leipzig festgenommen worden.
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