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Terroranschlag auf Boston-MarathonPolizei erschießt Verdächtigen

Ein mutmaßlicher Attentäter auf den Boston-Marathon ist bei seiner Festnahme erschossen worden. Ein islamistischer Hintergrund wird vermutet.

Ein Foto der mutmaßlichen Attentäter. Bild: dpa

BOSTON rtr/dpa/ap/afp | Vier Tage nach den Bombenanschlägen auf den Boston-Marathon hat die Polizei einen der Tatverdächtigen getötet. Der Mann sei bei einer Verfolgungsjagd erschossen worden, teilte der Bostoner Polizeikommissar Ed Davis am Freitag mit. Der Mann ist von extrem vielen Kugeln getroffen worden. Die Zahl der Einschüsse sei „nicht zu zählen gewesen“, sagte ein Krankenhausarzt am Freitag im US-Fernsehen.

Die mutmaßlichen Attentäter sind nach amtlichen Angaben zwei Brüder. Bei den auf den Fahndungsfotos abgebildeten Männern handele es sich um Tschetschenen, den 19-jährigen Dschochar A. Zarnajew und den 26-jährigen Tamerlan Zarnajew, sagte ein Vertreter der nationalen Sicherheitsbehörde am Freitag in Washington.

Die nationale Sicherheitsbehörde teilte mit, dass die Verdächtigen schon seit mindestens ein Jahr in den USA gelebt hätten. Laut der Aussage des in Washington lebenden Onkels der beiden Brüder, Ruslan Zarni, wohnen diese seit rund zehn Jahren in der Norfolk Street in Cambridge bei Boston. In Sicherheitskreisen tendiere man zu der Annahme, dass das Attentat auf den Boston-Marathon einen islamistischen Hintergrund habe.

Tschetschenien hat eine Verbindung zu den Terrorverdächtigen zurückgewiesen: „Die Personen, die in Boston des Verbrechens beschuldigt werden, haben zu Tschetschenien keinerlei Beziehungen“, sagte Alwi Karimow, der Sprecher von Republikchef Ramsan Kadyrow, der Agentur Interfax. Die in Brüder hätten die Region im Kindesalter verlassen.

Großfahndung

Bei einer Verfolgungsjagd nach der Tötung eines Polizisten auf dem Gelände der Elite-Universität MIT bei Boston war in der Nacht der 26-Jährige getötet worden. Sein Bruder ist auf der Flucht. Er sei bewaffnet und gefährlich. Laut der Polizei handele es sich um die Person, die auf den am Vortag veröffentlichten Fahndungsfotos eine weiße Mütze trage. „Wir glauben, dass es sich um einen Terroristen handelt“, sagte ein Beamter. Nach ihm läuft eine Großfahndung, für die der öffentliche Nahverkehr im Großraum Boston eingestellt und der untere Luftraum der Stadt gesperrt wurden.

„Wir haben die Menschen aufgefordert, zuhause zu bleiben, die Türen geschlossen zu halten und niemandem zu öffnen, der sich nicht als Polizeibeamter ausweisen kann“, sagte der Gouverneur von Massachussetts, Deval Patrick. Dies gelte für Watertown, aber auch für Cambridge, Waltham, Newtown und Belmont.

Zudem warnte die Polizei Fernsehteams ihre Arbeit durch Übertragungen zu erschweren. „WARNUNG: Gefährden Sie nicht die Sicherheit der Beamten, indem sie ihre taktischen Positionen der durchsuchten Häuser im Fernsehen zeigen“, twitterte die Behörde.

Bomben im Rucksack

Die Polizei hatte am Donnerstagabend Fotos der beiden verdächtigen Männer veröffentlicht. Die Fotos seien kurz vor den beiden Detonationen am Montag am Tatort aufgenommen worden. Sie zeigen zwei junge Männer in dunkler Kleidung mit Rucksäcken.

US-Präsident Barack Obama rief bei einem Trauergottesdienst in Boston die Amerikaner auf, dem Terror zu trotzen. „Die Bombe kann uns nicht besiegen. Wir machen weiter“, sagte er am Donnerstag in einer emotionalen Rede in der Kathedrale der Stadt. Danach sprach er in einer Klinik mit Verletzten. Die Rede Obamas in der Heiligkreuz-Kirche wurde mehrfach von brausendem Beifall unterbrochen. Über 2.000 Menschen waren gekommen, darunter Angehörige von Terroropfern.

Die USA werden sich vom Terror nicht unterkriegen lassen, sagte Obama. „Ihr werdet wieder rennen.“ Auch der Boston-Marathon werde nächstes Jahr wieder stattfinden. Zugleich machte Obama klar, dass der Staat mit aller Härte reagieren und die Verantwortlichen vor den Richter bringen werde. „Wir werden Euch finden. Wir werden Euch zur Rechenschaft ziehen.“ Nach dem interkonfessionellen Gottesdienst traf Obama mit Angehörigen von Opfern zusammen. Berichte über erste Festnahmen erwiesen sich als falsch. Die Polizei dementierte noch am Mittwoch (Ortszeit) entsprechende Nachrichten.

3 Tote, mehr als 170 Verletzte

Bei der Explosion der Bomben in Boston waren ein achtjähriger Junge, eine 29 Jahre alte Amerikanerin und eine Studentin aus China getötet worden. Mehr als 170 Menschen wurden verletzt, vielen mussten Gliedmaßen amputiert werden. Aus den Krankenhäusern der Stadt verlautete, es würden wohl alle Verletzten überleben. Bei vielen könnte die Genesung aber viele Jahre dauern.

Eine der verwendeten Bomben bestand aus einem Schnellkochtopf, der mit einem Zünder versehen war und neben Schwarzpulver auch Nägel und Metallteile enthielt. Teile des Topfdeckels wurden CNN zufolge auf einem Hausdach in der Nähe der Ziellinie gefunden. Ob auch die zweite Bombe aus einem Schnellkochtopf gebaut war, sei noch unklar.

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39 Kommentare

 / 
  • M
    Mike

    Die beiden Männer wurden verdächtigt, weil sie Rucksäcke trugen? Soll das der Grund sein? Wie konnte man denn diese beiden Männer auf den Kamerabildern identifizieren? Sind sie vielleicht umso verdächtiger, weil sie Moslems sind? Also der Islam macht bestimmt noch aggressiver als Killerspiele. Ich denke, es liegt dort eine negative Grundhaltung gegen Muslime vor.

  • C
    Celsus

    Die Neigung der USA ohne Prozess Terrorverdächtige zu erschießen, zeigte sich schon bei der Tötung des unbewaffneten bin Laden. Das amerikanische recht erlaubt es nicht, Personen auf Verdacht zu erschießen, statt sie vor Gericht zu stellen.

     

    Und ich weiß nicht, wie dringend der Verdacht im vorliegenden Fall war und ob eine Verhaftung ohne Erschießung möglich war. Aber leider hege ich angesichts einer von Schüssen durchsiebten Leiche den Verdacht, dass es eben keine verursachte Verhaftung sondern eher eine Hinirchtung ohne Prozess war.

     

    Das sollte restlos aufgeklärt werden.

  • RB
    Rainer B.

    Der Bombenanschlag auf die Teilnehmer des Boston-Marathons war abscheulich und feige. Die Opfer und ihre Angehörigen verdienen unser Mitgefühl und die Täter verdienen eine angemessene Strafe.

     

    Wenn man nun einfach Verdächtige mit Kugeln durchsiebt, so ist das kein rechtsstaatliches Verfahren, sondern Lynchjustiz.

    Was ist, wenn der Mann zu unrecht verdächtigt wurde? Verteidigen kann er sich nicht mehr. Mit blinder Rache wird man Terroranschläge sicher nicht bekämpfen können.

  • S
    Supi

    @"Fatma"

     

    Ich wette, dass Sie keine Muslima sind, sondern ein "islamkritischer" Troll.

  • W
    Wolfgang

    Terrorismus ist vor allem ein Produkt des US-Kapitals und seiner Administration, weltweit!

     

    Die Großaktionäre und Vorstände der Rüstungskonzerne, die Finanz- und Monopolbourgeoisie braucht neue Welt-Kriege und Waffenaufträge, da muss die manipulierte Mehrheitsbevölkerung kräftig verhetzt werden. Die Jagd auf Minderheiten, andere Hautfarben und 'fremdländischer' Herkunft gehört dazu. Moderner Faschismus und Staatsterrorismus, eben.

  • B
    Besorgter

    @Piet

    Es gibt zu vielem die innere- und eine äußere Logik. Ich kann nur den Kopf schütteln was Menschen, scheinbar intelligente, so alles anstellen.

     

    Wer mit Bomben, Waffen in egal was für einer Uni oder Geschäfte dieser Erde geht, irgendwelche Menschen, ob Polizist oder nicht, erschiesst-wegbombt, ist nicht normal.

     

    Am liebsten wäre mir wenn die Presse zu bestimmten Universitäten zwecks Kommunikation/Klärung aber auch Hintergründe anderer Art, eine bestimmte Zusammenarbeit-Schnittstelle entwickelt. Selbsternannte Terrorismus Fachleute die in der Nachrichtenwertschöpfungsmaschine arbeiten, helfen nicht. Das ergibt nur ein kakophonisches Konzert mit unendlichem Dauerton entsprechend eines Tinitus.

    In diesem Fall könnte medial z.B. Christian Pfeiffer oder ähnlich Fachleute die echtes zu sagen haben, das Wort erhalten.

     

    Die guten Eigenschaften eines Menschen, dass er die besseren Inhalte lernt, annehmen und umsetzen kann, funktioniert scheinbar nicht immer.

    Welche inneren-/äußeren dynamischen, persönlich und gesellschaftlichen+++++ Vorgänge sind das?

  • ND
    Neusprech deluxe

    Ich finde die alten Medien sollten besser gar nicht berichten. Das ist dann nicht ganz so peinlich. Man liest Informationen zu solchen Dingen in Deutschland eh nur in blogs, sieht mal bei Facebook oder youtube nach oder liest ausländischen Medien in denen Journalisten arbeiten.

  • NM
    No More Jogging

    Laufen die immer noch von Boston nach Marathon oder sind sie schon angekommen?

  • F
    Fatma

    @Timmey

     

    So sieht'a aus! Wie ich diese ungläubigen Yankees hasse!

     

    Zu den anderen islamophoben Kommentaren fällt mir nichts mehr sein. Es ist offensichtlich das die Täter gehetzt werden weil sie Muslime sind! Man braucht sich nur die Kommentare in den verschiedenen Medien angucken, islamophobischer geht es nicht mehr.

  • S
    Sukram

    Aha:

    2002 eingewandert, Medizinstudent, Stipendiat in Cambridge,... der typische unterdrückte, ungebildete, ausgebeutete MitBürGer also.

  • L
    Lensenpensen

    @ Bernd Goldammer: Es wäre natürlich wünschenswert, wenn man Ihren Vorschlag des Parameters so durchführen hätte können. Aber nach Darstellung des Onlineauftritts des Boston Heralds

     

    http://bostonherald.com/news_opinion/local_coverage/2013/04/mit_cop_killed_by_suspects_identified_as_somerville_man_26

    http://bostonherald.com/news_opinion/local_coverage/2013/04/swat_teams_going_door_to_door_in_watertown

     

    war dies so nicht möglich. Die Verdächtigen hatten bereits einen Beamten auf dem Campus angeschossen, und waren nun, nach einem Carjacking und nachdem sie eine Geisel genommen und wieder freigelassen hatten, auf der Flucht.

    Bei solchen Tätern ist im Zweifel von einer hoher Gefährlichkeit auszugehen, sodass man sie schnellstmöglich zu stellen versucht. Damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können, vor allem keinen weiteren an anderen Menschen.

  • M
    MaterialismusAlter

    In den Leserkommentaren dieses Artikels zeigt sich der grassierende Antiamerikanismus, der seit Jahrzehnten in der BRD Linke und Rechte vereint:

     

    Irmi (9:41 Uhr): Wittert eine Verschwörung - er/sie impliziert, jemand sei ein "Bauernopfer" der zu Geständnissen gezwungen würde. Wer das sein soll - der Verdächtige ist ja tot - bleibt sein/ihr Geheimnis.

     

    Jan (10:51): Suggeriert, dass es sich bei der Berichterstattung über einen Bombenanschlag mit über hundert Verletzten in einer westlichen Großstadt um einen "Pressewirbel" hat. Wer in seiner Wahnwelt im Hintergrund die Fäden zieht lässt er leider unerwähnt.

    Der Hass auf den bösen Ami sitzt tief bei ihm...reflexhaft erwähnt er, dass es ja auch Feinde der USA gibt, denen es schlecht geht(Iran).

     

    Twilly (11:30) bedankt sich dafür und wirft den USA schon einmal Taten vor, die sie noch nicht einmal begangen haben "Wahrscheinlich wird der andere Typ dann mit einer Drohne gesichtet, erfasst und abgeballert und jenseits des großen Teichs wird wieder fleißig Freiheit gefeiert."

    Auch er hält die Berichterstattung über ein brutales Massaker für "inszenierten Totalunsinn", lässt aber ebenfalls ungesagt, wer die bösen Strippenzieher denn sind.

     

    Herbert (12:23)möchte am liebsten sein (sicherlich innig geliebtes) Vaterland BRD in einem Konflikt mit den USA sehen, wegen der Polizeigewalt. Ob er auch wollen würde, dass die USA wegen des Falls Oury Jalloh den deutschen Botschafter einbestellen?

     

    Fabi (12:55) schafft es dann endlich zu sagen was eigentlich alle denken, aber - dank Restanstand - sich nicht zu auszusprechen trauten: "is doch nur eine bombe in amerika hochgegangen, warum solte das wichtig sein, die amerikaner schmeissen doch täglich hunderte bomben auf andere länder" Ihm ist es also egal wenn ein 9-Jähriges Kind ermordet wird, weil es war ja nur ein Ami und die Amis sind Imperialisten. Das wusste schon Opa.

     

    Es ist ein Ausdruck des pathologischen, wahnhaften Hasses auf die USA, dass niemand sich um die Opfer des Anschlags schert. Sogar wenn "den Amis" etwas eindeutig negatives widerfährt, regt sich kein Mitleid beim deutschen Volksmob, nur Häme, Verschwörungstheorien und Vorwürfe. Wenn man bei einem solchen Verbrechen kein Mitleid mehr empfindet zeigt sich eben jener Nationalismus, den man den USA so gerne und genussvoll vorwirft.

  • N
    Nemo

    Die Sache stinkt zum Himmel. Die Täter sind viel zu schnell aufgespürt worden. Die US-Geheimdienst muss vorher schon was gewusst haben.

  • T
    Timmey

    In den USA ist das so. Jeder Patriot durfte mal schießen..

     

    UH ES AAAHH

  • K
    KHH

    Ob G.W.Bush oder der Nobel-Preis-Träger B.O., sie gehören alle in einen Sack,.

    Sie sind verantwortlich .

    Da traut sich noch niemand , diese Leute vor Gericht zu stellen .

  • S
    Sukram

    Genau, Fatma: Alles islamophobe Hetze, "Der Islam hat nichts damit zu tun" .

     

    Und gewiss waren das wieder ein paar arme, vom Westen unterdrückte wie die aus Hamburg, die halt nur den Koran "falsch verstanden haben" und sich gegen den US-Imperalismus in Tschetschenien zur Wehr setzen wollten. Oder so.

  • T
    toni

    @Fatma: Mir scheint eher das Du einige Vorurteile hast. Wenn Du mal in den USA warst, dann weisst Du, dass amerikanische Polizisten eine andere Herangehensweise haben als in Europa. Dort muss man als Verdächtiger ("Freeze") stehen bleiben und darf sich nicht rühren. Ansonsten wird geschossen und das ist Standard, denn es gibt ein paar bewaffnete Bürger. Wenn der Typ sich bewegt hat, dann war das sein Todesurteil. Ich glaube eher an "suicide by cop", denn Selbstmord bringt einen ja nicht zu den Jungfrauen im islamischen Paradies...

  • C
    ClaudiaK

    Die mutmaßlichen Täter sind so schnell aufgespürt worden, weil auch sie vielleicht angeworben wurden (Trevor Aaronson, „The Terror Factory: Inside the FBI's Manufactured War on Terrorism“), s.www.steinbergrecherche.com/alqaida.htm#Aaronson

  • L
    Lensenpensen

    @ Fatma:

    Holzhammerartiger können Sie Ihre Vorurteile wohl kaum in Worte fassen? Von der Wortwahl ganz zu schweigen.

    Der Mann wurde nicht während eines SchussWECHSELS von der Polizei getötet, weil er ein Muslim war. Der Mann war ein Verdächtiger im Fall des Terroranschlags auf den Marathon, und hatte vorher auf dem MIT-Gelände einen Polizisten getötet und einen weiteren schwerstverletzt.

    Das es in den USA durchaus Probleme mit Rassismus und Islamophobie gibt, ist sicherlich richtig, hat aber dem konkreten Fall kaum etwas zu tun.

  • BG
    Bernd Goldammer

    @von Tortes

    Kurzer Prozess? Was für ein Schwachsinn. Wer soll jetzt noch herausfinden, ob der Typ die Tasche überhaupt dort abgestellt hat und wenn ja durch wen er angeheuert worden ist? Der „sorgfältig Durchlöcherte“ war doch nicht alleine?! Jeder wusste, dass gerade dieses Gelände von Kameras übersät sein würde. Bei den schon vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen kann so ein Verbrechen nur schwer durch Einzeltäter verübt worden sein. Wer soll die Drahtzieher jetzt finden, der Taschenträger ist tot. Das ist wieder eine Lösung nach Wildwest Art, als billige Nummer zum Trost für Schwachköpfe. Gelände zuverlässig absperren, Umstellung enger ziehen und biologische Verlaufe, wie Schlafbedürfnis und dem damit einhergehenden Konzentrationsmangel abwarten. Das funktioniert doch immer und auf der ganzen Welt. Gerade hier wäre es besonders wichtig gewesen, weil die USA bereits viele mysteriöse Morde nicht aufklären konnte. Wem also hätte der „singende Taschenträger“ gefährlich werden können? Soviel zum Schwachsinn vom „kurzem Prozess“. Der schützt nun die planenden Täter. Ob die Welt jetzt noch erfahren wird, wer den kleinen Jungen und die anderen Opfer wirklich umgebracht hat? Kein Gerichtsverfahren wird klären, ob der Mann mit der Tasche die Bombe überhaupt berührt hat. Vielleicht stirbt der wirkliche Täter in netter Umgebung an Altersschwäche. Hauptsache es ist irgendein Blut geflossen, nur das scheint die schlichten Gemüter zu beruhigen. Täter finden ist knallharte Geistesarbeit. Deshalb ist sie scheinbar nichts für amerikanische Polizisten.

  • P
    Piet

    @Besorgter: Bull's eye!

     

    Die kindsmörderischen "Gotteskrieger" haben rasch ihr verdientes Ende gefunden –

    und einige der KommentatorInnen entblöden sich nicht, hier stereotyp und politisch korrekt ihre antiamerikanischen Linksspießer-Reflexe abzureagieren.

     

    Das finde ich nicht mehr nur krank – sondern dekadent.

  • T
    Tobi

    @Fatma

     

    Ist Ihnen die Phobie einiger Moslems gegen alles, was nicht muslimisch ist, auch schon aufgefallen?

  • S
    Supi

    @Tortes

     

    Schön, dass wenigstens Sie dabei Ihren Spaß haben und Ihnen einer abgeht. Dann hat sich die Sache mit den Opfern ja schon fast wieder gelohnt.

  • G
    gesche

    irgendwie klingt der artikel so, als wäre es normal, wenn man als verdächtiger von der polizei erschossen wird.

    könnte die taz bitte mal schreiben, wie es dazu kam, insbesondere mit so vielen schüssen, dass sie hinterher nicht mehr zu zählen waren?

  • M
    mischka75

    Was das FBI "glaubt", und was es beweisen kann, sind offenbar zwei Dinge. Obama spricht von Festnahmen, die es geben soll. Tatsächlich wird ein Verdächtiger von "unzählbar" vielen Kugeln durchsiebt. Ist das euer Verständnis von Rechtstaatlichkeit? Ist das der Weg den die Vereinigten Staaten "weitergehen" werden?

  • F
    Fatma

    Jetzt ist auch klar warum die Bullen so brutal vorgegangen Der Typ ist wohl ein Muslim. Mir ist die Islamophobie in den USA schon oft aufgefallen. Aber das jetzt schon Muslime gehetzt werden und mit dutzende Schüsse ermordet werden ist mir persönlich neu!

  • D
    Dark_Tigger

    @Jan

    Hmm vll weil das Leichenschauhaus ans Krankenhaus angeschlossen ist?

    Ach ne das wäre zu einfach und ohne Verschwörung.

  • T
    Tortes

    @Herbert: Was erwartest Du ? Hast Du bewusstseinverändernde Drogen genommen, oder war das Ironie "brutalen Cops" ?

     

    Wer mit Bomben um sich schmeisst, mit dem wird eben kurzer Prozess gemacht :-)

    Schliesslich hat er u.a. ein unschuldiges 8-jähriges Kind auf dem Gewissen.

    Und amerikanische Cops sind keine solchen "Weicheier", wie manche Cops hierzulande. Ami-Cops schiessen erst und fragen dann, wenn's wirklich drauf ankommt.

    Tja, von Polizeikugeln "ver-emmentalert" zu werden ist eben das Berufsrisiko eines Bombenlegers; Shit happens :-)))))

  • I
    isomatte

    Warum muss man sagen das die mutmaßlichen Täter aus Tscheschenien kommen? Wenn die Täter aus dem rechten Spektrum kommen würden würde ich ja nichts sagen, aber mit Tschetschenien verbinden viele leider Gotte Islamismus...

  • M
    Möbius

    Hut ab, ich muss staunen. Jenseits der zum Teil unsinnigen online-Gerüchte ist die TAZ die erste Zeitung, die Kenntnisse zu den Hintergründen der Täter bringt.

  • F
    Fabi

    aber es is doch nur eine bombe in amerika hochgegangen, warum solte das wichtig sein, die amerikaner schmeissen doch täglich hunderte bomben auf andere länder und das stört niemanden, warum solte die welt den nur eine kleine bombe in amerika interresieren?

  • S
    Sören

    Dieser Artikel fasst die Ereignisse unglaublich schlecht zusammen. Kein Wort von dem Toten und dem schwer verletzten Polizisten? Die beiden Tatverdächtigen haben sich eine Schießerei mit der Polizei geliefert, und hatten auch explosives Material bei sich. Sie sind für Tote und Verletzte verantwortlich, und selbst schuld an ihrem Schicksal. Unmöglich, dass die taz es nicht schafft, einen sachlichen und umfassenden Bericht zu schreiben.

  • H
    Herbert

    Ich hoffe die Bundesregierung wird den US-Botschafter einbestellen. Diese enorme Brutalität mit denen die Cops vorgegangen sind macht mich sprachlos! Gibt's schon Stellungnahmen der Linken und Grünen? Die sind bei sowas doch sonst immer sehr schnell!

  • UD
    Undine Dank

    Ich dachte bisher, die taz wäre keine Zeitung der schnellen Nachrichten.

  • T
    Twilly

    @ Jan: Sehr guter Hinweis... der Iran ist scheinbar nicht so wichtig. Da wird einem schlecht. Die ganze Presse ist voller Bosten, diesem inszenierten Totalunsinn wo jetzt auch noch -mal wieder- der angebliche Terror berechtigt ohne jegliche Prozesse Leute zu töten. Wahrscheinlich wird der andere Typ dann mit einer Drohne gesichtet, erfasst und abgeballert und jenseits des großen Teichs wird wieder fleißig Freiheit gefeiert.

  • K
    Konjunktiv

    „Ihr werdet wieder rennen.“ - ob ihr wollt oder nicht.

  • B
    Besorgter

    Was geht in den Köpfen mancher Studenten vor?

    Die Elite reproduziert sich in bestimmte gesellschaftliche Positionen dank ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten und Netzwerke vermehrt, manche Väter erhalten Panzer zwecks durchsetzung ihrer Macht, zum Erhalt ihrer selbst.

    Römisches Reich, Borgia.

     

    In Deutschland ähnlich, Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal.

     

    Was hat die Welt von der zukünftigen, angeblichen Elite zu erwarten?

    Welche Bildungsinhalte zählen?

  • J
    Jan

    Warum war der Verstorbene im Krankenhaus? Eine der wichtigsten Fragen hält die taz wohl für irrelevant? Gebt uns doch ausnahmsweise mal die GANZE Information!

    Warum macht die taz den Pressewirbel so bedingungslos mit? Warum wird nicht im gleichen Maße über das Beben im Iran berichtet?

  • I
    Irmi

    hat man nur Bauernopfer gefunden die jetzt auf "freundliche" Art zu Geständnissen gebracht werden ?