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Terror in SpanienETA bombt wieder

Nach der Aufkündigung des Waffenstillstandes vor zweieinhalb Monaten macht die ETA nun ernst: Schwerer Sachschaden und leicht Verletzte durch Autobombe vor einer Polizeikaserne.

Déjà vu. Bild: ap

MADRID taz Die baskische Untergrundarmee ETA hat sich erstmals seit der Aufkündigung ihres Waffenstillstandes vor zweieinhalb Monaten mit einem Anschlag zurückgemeldet. In der Nacht zu gestern explodierte eine Autobombe vor der Kaserne der Guardia Civil in der spanischen Kleinstadt Durango. Der mit 80 bis 100 Kilogramm Sprengstoff beladene Citroën-Kastenwagen explodierte auf einem Parkplatz direkt neben dem Polizeigebäude. Wenig später sprengten die Etarras ihren Fluchtwagen im 14 Kilometer entfernten Amorebieta.

Die Bombe explodierte ohne Vorwarnung. Wie durch ein Wunder wurden nur die zwei wachhabenden Beamten durch umherfliegende Splitter verletzt. An der Guardia-Civil-Kaserne entstand erheblicher Sachschaden. Die Fassaden anliegender Wohngebäude weisen Risse auf, die Fenster flogen ein. Das verwendete Fahrzeug war nur zwei Tage zuvor gestohlen worden.

Augenzeugen berichteten, dass sich zwei Fahrzeuge dem Parkplatz genähert hätten. Der männliche Insasse des Kastenwagens habe geparkt und sei rennend in den anderen Wagen gestiegen. Dieser fuhr schnell davon. Wenig später explodierte die Autobombe. Vermutlich wurde sie ferngezündet. Der Fluchtwagen, der dann eine Stunde später in Amorebieta explodierte, hatte ein portugiesisches Kennzeichen. Seit längerem vermuten die spanischen Ermittler, dass die ETA neben Frankreich auch in Portugal über eine stabile Infrastruktur verfügt.

Mehrere Verhaftungswellen hatten in den letzten Monaten die Reihen der bewaffneten Separatisten geschwächt. Der Anschlag kam dennoch nicht überraschend. Erst am Donnerstag hatte Innenminister Pedro Rubalcaba gewarnt, dass die ETA trotz der Verhaftung mehrerer leitender Mitglieder in Frankreich weiterhin zu Anschlägen in der Lage sei. Nach dem Bruch des Waffenstillstandes und dem dadurch verursachten Ende des Verhandlungsprozesses zwischen spanischer Regierung und baskischen Separatisten hatte die ETA mehrmals versucht, einen Anschlag zu verüben. Die Polizei kam dem bisher immer zuvor.

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