Terror in Nigeria: 130.000 Boko-Haram-Mitglieder entwaffnet
Immer wieder verübt die Terrorgruppe Boko Haram Anschläge im Nordosten von Nigeria. Viele Mitglieder haben zuletzt ihre Waffen niedergelegt. Warum?
Sie hätten die von Boko Haram kontrollierten Gebiete im Norden des Landes gemeinsam mit knapp 37.000 Frauen und rund 62.000 Kindern verlassen. Immer wieder meldet das Militär die Kapitulation von Boko-Haram-Kämpfern und deren Familien in großen Zahlen. Viele ehemalige Mitglieder der Terrorgruppe geben an, aufgrund von Hunger und schlechten Lebensbedingungen die Waffen niederzulegen.
Musa zufolge ist diese Entwicklung auch ein Erfolg des neuen Vorgehens der nigerianischen Regierung, Militäraktionen mit Initiativen für die Bevölkerung zu verbinden. Es gebe „erhebliche Fortschritte bei der Förderung einer friedlichen Gesellschaft sowie bessere sozioökonomische Bedingungen. „Es gibt zwar noch Herausforderungen, aber wir sind nicht mehr da, wo wir im Juni 2023 waren“, sagte der General. Laut der nigerianischen Tageszeitung The Nation hat die Armee zuletzt am Mittwoch bewaffnete Angriffe von Boko Haram verhindert.
Millionen Binnenflüchtlinge, Tausende Mangelernährte
Seit 2002 ist Boko Haram im Norden von Nigeria aktiv, seit dem Beginn des bewaffneten Aufstands 2009 haben die Kämpfer tausende Menschen verschleppt und getötet. Millionen Menschen haben auf der Flucht vor der Gewalt ihr Zuhause verlassen, viele sind bis heute auf Hilfe angewiesen. Tausende Kinder sind mangelernährt.
Nach Angaben der unabhängigen Organisation „Armed Conflict, Location and Event Data Project“ (Acled) haben sich seit 2016 bis April über 100.000 Boko-Haram-Angehörige den nigerianischen Sicherheitskräften ergeben. Die Initiative attestiert dem militärisch-zivilen Ansatz der Behörden durchaus Fortschritte im Kampf gegen die Terrororganisation.
Die genaue Zahl der Mitglieder von Boko Haram ist nicht bekannt. Sie wird auf mehrere Zehntausend geschätzt. Die Gruppe, die im westafrikanischen Nigeria gegründet wurde, kämpft für die Errichtung eines islamischen Staates. Seit Jahren verübt sie Angriffe in den benachbarten zentralafrikanischen Ländern Tschad und Kamerun. Der dschihadistische Aufstand, der bereits seit mehr als einem Jahrzehnt andauert, hat Zehntausende Menschenleben gefordert.
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