■ Terror fordert erneut Tote in Algerien: 2.000 bei Demonstration gegen Wahlfälschung
Algier (dpa/AFP) – In Algier sind gestern rund 2.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen angeblich massive Wahlfälschungen bei den Kommunalwahlen zu protestieren. Der Kundgebung, zu der die Front der sozialistischen Kräfte (FFS) aufgerufen hatte, schlossen sich auch andere oppositionelle Gruppierungen an. Hauptkritikpunkte sind „verstopfte Wahlurnen“, Unterschlagung von Stimmzetteln, Auszählungen unter Ausschluß der Wahlleiter sowie Drohungen gegen Kandidaten. Zudem wird der hohe Sieg der Nationaldemokratischen Sammlung (RND) von Präsident Liamine Zéroual angezweifelt.
Am Wochenende sind erneut Terroranschläge gegen die Zivilbevölkerung verübt worden. Wie die algerische Zeitung Liberté berichtet, sind in Taoudmout in der Nacht zu Sonntag sechs Menschen von einem Kommando ermordet worden. In Algier wurde am Samstag abend der Bruder eines Oppositionellen erschossen. In der Altstadt von Algier wurde am Sonntag eine Explosion verhindert. Anwohner hatten in der Nähe der Moschee Ketschaoua ein verdächtiges Paket entdeckt. Die darin befindliche Bombe wurde von Sprengstoffexperten entschärft. Bei Bentalha nahe Algier ist ein Massengrab mit rund 30 Leichen gefunden worden, vermutlich Opfer bewaffneter islamischer Fundamentalisten. Vor einem Monat war in Bentalha eines der blutigsten Massaker seit Beginn des Bürgerkriegs verübt worden.
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