Terror-Verherrlichung auf Twitter: 376.890 Konten gesperrt
Twitter blockte wegen Terror-Verherrlichung im zweiten Halbjahr 2016 hunderttausende Konten. Regelmäßig wird der Dienst angefragt, journalistische Inhalte zu löschen.
Der Online-Dienst teilte weiter mit, bereits 2010 eine Partnerschaft mit dem US-Forschungsunternehmen Lumen eingegangen zu sein. Lumen fungiere als „unabhängige dritte Partei“ und erhalte von Twitter eine Kopie der Anfragen für Kontosperrungen, sofern dies nicht ausdrücklich untersagt werde. Somit könne „jeder sehen, welcher Inhalt zurückgezogen wurde und wer das beantragt hat“.
Dabei behalte Twitter sich das Recht vor, gewisse Informationen wie persönliche Adressen oder Telefonnummern aus Gründen der Vertraulichkeit und Respekt vor dem Privatleben nicht an Lumen weiterzuleiten.
Die Zahl der Regierungsanfragen nahm laut Twitter gegenüber dem Vergleichszeitraum um sieben Prozent zu, gleichzeitig waren jedoch 13 Prozent weniger Twitter-Konten betroffen. Die Anträge auf Kontosperrungen nahmen dem Unternehmen zufolge um 13 Prozent zu, sie bezogen sich aber auf 37 Prozent weniger Konten.
In seinem Transparenz-Bericht ging Twitter erstmals auch auf Anfragen zur Streichung überprüfter journalistischer Inhalte ein. Angesichts des harten Vorgehens verschiedener Regierungen gegen die Pressefreiheit wolle Twitter diese Informationen nicht vorenthalten, hieß es.
Demnach erhielt das Unternehmen 88 gerichtliche oder andere Anfragen zur Entfernung von Twitter-Botschaften, die von Journalisten oder Medien veröffentlicht wurden. 88 Prozent der Anfragen seien aus der Türkei gekommen. In den meisten Fällen sei Twitter den Anträgen nicht gefolgt. In Deutschland sei auf gerichtliche Anordnung ein Tweet der Fußballzeitschrift „11 Freunde“ blockiert worden – wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte.
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