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Teherans greiser Tyrann ist tot

■ Khomeini starb offenbar bereits am Samstag / Vierzig Tage Staatstrauer / Nachfolger Rafsandschani?

Teheran (ap/afp/taz) - Ayatollah Khomeini, Herrscher über den Iran und die Schiiten, ist zur Hölle gefahren. Der greise Tyrann starb nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Sonntag, zwölf Tage nach einer Operation.

Die unmittelbare Todesursache und der genaue Zeitpunkt wurden nicht genannt.

Der Rundfunk in Teheran verbreitete die Todesnachricht gestern um 7.00 Uhr Ortszeit. Khomeini sei am Samstag gestorben. 90 Minuten danach verkündete ein Rundfunksprecher unter Tränen und Schluchzen, daß die Bestattung nicht mehr am Sonntag stattfinden werde.

Der Sprecher rief die Bevölkerung zur Wahrung von Würde und Disziplin auf. Die Teheraner Führung ordnete 40 Tage Trauer an.

Khomeinis Nachfolge war bei seinem Tod ungeklärt. Das 1982 verfaßte und 1987 geänderte Testament des Revolutionsführers ist am Sonntag vor den Mitgliedern des iranischen Parlaments in Gegenwart der höchsten politischen und religiösen Führer verlesen worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur 'Irna‘ Die „Experten-Versammlung“ wollte sich laut 'Irna‘ gestern nachmittag versammeln, um über die Nachfolge zu entscheiden. Unterdessen stellten sich die Armee und die Revolutionsgarden ausdrücklich hinter den amtierenden Oberkommandierenden, Ali Akbar Haschemi Rafsandschani. Siehe Seite 6 und 7

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