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Tauschgeschäft geschlachtet

Berlinische Galerie wird nicht mehr gegen Studentendorf Schlachtensee getauscht. Das soll aber weiterhin abgerissen werden

Die Berlinische Galerie kann in das Gebäude der ehemaligen Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg einziehen. Wie Finanzsenator Peter Kurth (CDU) gestern mitteilte, beschloss der Senat den Kauf des entsprechenden Grundstücks von dem Investor Real Projekt. Ein damit verbundener Tausch des Grundstücks gegen das Studentendorf in Schlachtensee wurde aufgegeben und die beiden Geschäfte getrennt. Der Kauf koste 23,5 Millionen Mark und werde aus dem Etat von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) zunächst bezahlt.

Der umstrittene Abriss des denkmalgeschützten Studentendorfes ist dennoch nicht vom Tisch. Das Dorf werde bis 2001 geräumt und danach das Gelände neu ausgeschrieben, hieß es. Mit den Einnahmen aus dem angestrebten Verkauf soll die Kaufsumme für die Berlinische Galerie ausgelichen werden.

Zuvor hatte Bausenator Peter Strieder (SPD) in einem Schreiben an FU-Präsident Peter Gaethgens Vorwürfe der Universitätsleitung zurückgewiesen, die Bauverwaltung habe der weitgehenden Zerstörung des denkmalgeschützten 50er-Jahre-Ensembles mit 1.000 Studentenwohungen zugestimmt. Strieder reagierte damit auf einen Brief Gaethgens aus der vergangenen Woche. Der FU-Chef hatte dem Bausenator vorgehalten, sich nicht für den Erhalt aller Wohnungen eingesetzt zu haben. Die Bauverwaltung, so Strieder weiter, habe in Gesprächen mit Kultursenatorin Christa Thoben (CDU) durchzusetzen versucht, „dass in Schlachtensee weiterhin studentisches Wohnen stattfinden kann“. Erst letzte Woche habe man erreicht, dass sechs denkmalwerte Häuser erhalten bleiben.

Weder die FU noch die Studenten des Dorfes wollen dies Strieder glauben. Jörg Müller von der „Selbstverwaltung des Studentendorfes Schlachtensee“ wirft Strieder vor, sich vor der Wahl im Oktober 1999 nur aus wahltaktischen Gründen gegen den Abriss ausgesprochen zu haben. rola/ADN

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