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Taschengeld für Lehrlinge

„Das Modell Deutschland mit seiner Konsensstrategie kann zur Lösung unserer Probleme nicht ausreichend beitragen.“ Mit diesem Credo stellte sich Otto Graf Lambsdorff, seines Zeichens wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP, gestern wieder einmal auf die Seite der deutschen Arbeitgeber. Bei gleichem Lohn sollten deshalb die Arbeitszeiten wieder verlängert werden. Zumindest dort, „wo es um Arbeitskräfte geht, die am Arbeitsmarkt nicht zu finden sind.“

Unionspolitiker entdeckten derweil ihr Herz für Lehrlinge. Um es Unternehmern zu ermöglichen, weitere Lehrstellen zu schaffen, will der CDU-Abgeordnete Hans Michelbach etwa die Ausbildungsvergütung für Azubis pauschal um 300 Mark kürzen. Sein Kollege Hansjürgen Doss, Chef der CDU/CSU- Mittelstandsvereinigung, will mehr. Er meinte gestern, Lehrlinge sollten künftig nur noch ein Taschengeld erhalten. Seine Begründung: „Kein Schüler bekommt auch noch Geld dafür, daß er zur Schule geht.“ taz/dpa/AP

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