Tarifgespräche zwischen Post und Verdi: Verhandlungen gescheitert

Die Tarifverhandlungen für bessere Löhne für die Postangestellten sind gescheitert. Nun stehen weitere Proteste und Streiks an.

Postangestelte mit Posthörnern und Plakaten

Beschäftigte der Paket-, Brief- und Verbundzustellung der Deutschen Post AG beim Streik Foto: Christian Mang

BERLIN dpa/rtr | Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post sind gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi will nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten, wie sie am Freitag mitteilte.

„Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen. Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis in einer Pressemitteilung.

Die Post hatte nach eigenen Angaben eine Erhöhung aller tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um insgesamt 340 Euro pro Monat in zwei Stufen ab Anfang 2024 angeboten. Dies bedeute Lohnerhöhungen von bis zu 20,3 Prozent. Außerdem sollten alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 über zwei Jahre die volle steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro erhalten.

Die Gespräche in den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post hatten den Freitag über angedauert. Nun stehen dem Bonner Konzern weitere massive Proteste der Gewerkschaft Verdi ins Haus. Verdi fordert mit Hinweis auf die hohe Inflation 15 Prozent mehr Lohn für die Tarifbeschäftigten des Konzerns bei einer Laufzeit von einem Jahr.

Die Gewerkschaft hatte dies bereits mit massiven Warnstreiks unterstrichen, an denen sich Verdi zufolge seit Mitte Februar knapp 100.000 Beschäftigte beteiligt hatten. „Verdi hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern“, sagte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie.

Nach jüngsten Angaben der Post kamen durch die Warnstreiks Millionen Briefe und Pakete verzögert an.

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