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Tanz der Toten

■ Vor 50 Jahren starb der jüdische Maler Felix Nussbaum

Osnabrück. Mit Fetzen bekleidete Skelette musizieren auf einer Trümmerlandschaft vor drohend dunklem Himmel. „Die Gerippe spielen zum Tanz“, hat der jüdische Maler Felix Nussbaum dieses Bild genannt. Es war sein letztes – es wirkt wie ein Abgesang auf das Abendland. 1944 hat der aus Osnabrück stammende Nussbaum das Gemälde im Brüsseler Exil gemalt. Anfang August vor 50 Jahren schafften ihn die Nazis aus der belgischen Hauptstadt fort und ermordeten ihn anschließend im Vernichtungslager Auschwitz. Am 3. August 1944 verliert sich die Spur des Künstlers in der Hölle von Auschwitz.

„Wenn ich untergehe, laßt meine Bilder nicht sterben“, hatte Nussbaum kurz vor seinem Tod gebeten. Bis Ende der sechziger Jahre sah es so aus, als sollte dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Dann gelangten, völlig zerfallen, rund 120 Bilder des Künstlers Ende der sechziger Jahre durch Zufall in dessen Heimatstadt Osnabrück. Jetzt will die Stadt die Sammlung in einem neuen Museumtrakt präsentieren.

Im Keller eines belgischen Kunstsammlers hatten sie vor sich hin gegammelt. In Osnabrück herrschte Ratlosigkeit über den Bilderfund. Keine Kunstgeschichte nannte den Namen Nussbaums. Mittlerweile haben mehrere Ausstellungen den Osnabrücker bekannt gemacht. Seine von der „Neuen Sachlichkeit“ geprägten Bilder der frühen Jahre oder die Szenarien des Grauens, die unter dem Eindruck von Flucht und Exil geprägt sind, waren mittlerweile in mehreren Orten Europas sowie im Jüdischen Museum in New York zu sehen. Die umfangreichste Sammlung mit Bildern von Nussbaum wird derzeit in der Dauerausstellung des Osnabrücker Kulturgeschichtliche Museums gezeigt. dpa/lni

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