TV-Serien „2 Broke Girls“ und „Suburgatory“: Kellnern für die Prime-Time
Eine verarmte Reiche kellnert in einem Diner. Ein Vater flieht mit seiner Tochter in die Vorstadt, um sie vor Sex zu schützen. Neue Frauen erobern die Prime-Time im TV.
Tina Fey, Amy Poehler und Whitney Cummings: Das sind derzeit die lustigsten Frauen im amerikanischen Fernsehen. Serien mit weiblichen Hauptdarstellern und von Frauen geschrieben oder erfunden, beherrschen den amerikanischen Comedymarkt. Vor allem Cummings scheint sich durchgesetzt zu haben. Von der 29-Jährigen liefen gleich zwei Serien parallel, auf dem drittgrößten US-TV-Netzwerk NBC „Whitney“ und auf CBS „2 Broke Girls“.
Cummings erfand gemeinsam mit Michael Patrick King, dem Mann hinter „Sex and the City“, „2 Broke Girls“, das ab morgen immer dienstags auf ProSieben läuft. Die Geschichte ist schnell erzählt: Die ruppige Max lebt in Brooklyn, finanziert sich mit zwei Jobs – und lebt trotzdem am Existenzminimum. In dem Diner, in dem sie arbeitet, wurde eine neue Kellnerin eingestellt.
Caroline stammt aus der reichsten Familie New Yorks. Über Nacht verliert sie ihr ganzes Vermögen. Und dann kommt es, wie es kommen muss. Die Frauen sind vollkommen unterschiedlich, können sich nicht leiden, dann aber doch, und am Ende haben sie einen gemeinsamen Plan: Sie sparen das Trinkgeld für ihr einen eigenen Cupcake-Laden, was natürlich schwieriger ist als gedacht.
„Two Broke Girls“
Dienstags 21:15 Uhr (ProSieben): der erfolgreichste US-Neustart 2011/2012 als Deutschland-Premiere (1. Staffel: 24 Folgen / ab 28.08)
„Suburgatory“
Mittwochs 22:15 Uhr (ProSieben): US-Sitcom (1. Staffel: 17 Folgen / ab 29.08.)
Denn „2 Broke Girls“ ist eine der Comedyserien, die – wenn man es so sagen will – den „Zeitgeist“ einfangen: Hipster-Bashing, popkulturelle Referenzen und Sexwitze sind die Zutaten der Serie. Vor allem aber lebt sie von den zwei Hauptdarstellerin.
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Kat Dennings und Beth Behrs sind beide relativ neu im Fernsehgeschäft. Zwischen ihnen stimmt die Chemie. Die Witze sind schnell, jeder Blick sitzt. Ihnen ist es zu verdanken, dass „2 Broke Girls“ nicht komplett in billigen Klischeehumor abdriftet – trotz der wiederkehrende Witze über Sperma, Schwänze und Analverkehr.
Cummings und Kings Serie erschöpft sich allerdings nach einer Weile. Die Charaktere bleiben an der Oberfläche, überraschen nicht mehr und entwickeln sich in der ersten Staffel nicht weiter. Die Spannung der beiden Figuren trägt nicht die gesamten 24 Folgen – und die neu auftauchenden Charaktere ändern daran leider auch nichts.
Sexflucht in die Vorstadt
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Auch die zweite amerikanische Serie, die einen Tag später auf ProSieben anläuft, kratzt an der Oberfläche. „Suburgatory“ von Emily Kapnek ist die TV-Antwort auf die „Frauen von Stepford“. Wieder ist der Plot recht einfach: Tessa, ein Teenager aus New York City, zieht mit ihrem Vater in die Vorstadt, weil er in ihrem Zimmer Kondome gefunden hat und nun hofft, dass die Tochter in ihrem neuen Umfeld von Sex verschont wird. Doch die Vorstadt ist das Zentrum blondierter, gebotoxter und busenimplantierter Mütter, die alle Red Bull – natürlich zuckerfrei – trinken.
ProSieben setzt am Dienstag ganz auf Comedy und so ist „2 Broke Girls“ eingebettet zwischen anderen Sitcoms – „Two and a Half Men“ und „The Big Bang Theory“. „Suburgatory“ hat es zwischen der Dramedy-Serie „Desperate Housewives“ und der Lach-Show „TV Total“ schwerer im Flow.
Was „Suburgatory“ und „2 Broke Girls“ noch gemeinsam haben: Beide Serien leben von ihren Schauspielern. Jeremy Sisto, bekannt aus der Bestatterserie „Six Feet Under“, spielt den Vater in „Suburgatory“ bravourös. Doch den Spagat zwischen Sarkasmus und Teenagerwitz schafft er nicht. Beide Comedyformate sind unterhaltsam, doch die Verweildauer ist kurz.
Und auch formal wirken beide Serien fast schon anachronistisch. „Suburgatory“ spielt noch ein wenig mit Rückblenden und Stimmen aus dem Off. Bei „2 Broke Girls“ hingegen ist die Erzählweise streng linear und die Witze erscheinen bekannt. Schade eigentlich, denn Whitney Cummings kann es besser, was sie in ihrer eigenen Serie „Whitney“ (in der sie die Hauptrolle spielt) beweist.
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